Alles zur Allergologie
Darstellung von ca. 7000 potentiellen Allergenen
Datenbank:

Suchbegriffe zu diesem Artikel: Kosmetika

(29.4.2015)

Cocamide DEA

Typ IV-Kontaktallergen

Vorkommen und Beschreibung

Cocamide DEA (syn.: Cocamide diethanolamine) ist ein Diethanolamid, das als Reaktionprodukt aus den Fettsäuren des Kokosnussöls mit Diethanoamin entsteht. Es wird als Emulgator und Schäumungsmittel in Kosmetika und Hautpflegeprodukten verwendet. Daneben wird es auch in industriellen Anwendungen (u.a. als Kühlschmierstoff) eingesetzt.

Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff

Cocamide DEA (INCI). Funktion: emulgierend, emulsionsstabilisierend, Tensid, viskositätsregelnd, schaumverstärkend

Allergologie (Relevanz)

Cocamide DEA besitzt ein deutliches irritatives Potenzial. Kontaktallergische Reaktionen sind in relativ seltenen Fällen beschrieben. Überwiegend besitzen diese einen berufsrelevanten Bezug, so dass das Cocamide DEA als ein relativ häufiger Auslöser von berufsbedingten Handekzemen angesehen werden kann. In einer Studie mit 2572 Patienten hatten 25 (1 %) auf das Cocamide DEA in der Epikutantestung reagiert, 19 hatten waren dabei durch einen beruflichen Kontakt verursacht, wobei Handreinigungsmittel die hauptsächliche Sensibilisierungsquelle waren, seltener Seifen, Kühlschmiermittel und Hautschutzcremes. In einer Untersuchung bei Patienten mit atopischer Dermatitis fanden sich bei Cocamide DEA (im Gegensatz zu Cocamidopropylbetain) jedoch keine erhöhten Sensibilisierungsraten in den durchgeführten Epikutantestungen. Begleitende Testreaktionen zu Ethanolamin sind möglich.

Literatur

https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vw

Badaoul et al: An outbreak of contact allergy to cocamide diethanolamide? Contact Dermatitis doi: 10.1111/cod.12332 (Feb 2015)

Aalto-Korte et al: Occupational allergic contact dermatitis caused by coconut fatty acids diethanolamide. Contact Dermatitis 70, 169-174 (2014)

Shaughnessy et al: Cutaneous delayed-type hypersensitivity in patients with atopic dermatitis: reactivity to surfactants. J Am Acad Dermatol 70 704-708 (2014)

Fowler: Allergy to cocamide DEA. Am J Contact Dermat 9, 40-41 (1998

Pinola et al: Occupational allergic contact dermatitis due to coconut diethanolamide (cocamide DEA). Contact Dermatitis 29, 262-265 (1993)

De Groot et al: Contact allergy to cocamide DEA and lauramide DEA in shampoos. Contact Dermatitis 16, 117-118 (1987)

Vorankündigung:

Dr. Irion kündigt publizistische Neuauflage seines allergologischen Werkes für das Frühjahr 2016 an. Lesen Sie mehr

Profitieren Sie von den Kenntnissen und Erfahrungen von Dr. Irion:

Dr. Irion hat alleine in den letzten 10 Jahren ca. 45.000 Patienten als selbstständiger und angestellter Hautarzt behandelt
Autor eines der umfassendsten allergologischen Fachbücher
Buch bei Amazon
Betreiber der umfangreichsten allergologischen Web-Seite im Internet überhaupt:
alles-zur-allergologie.de