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Suchbegriffe zu diesem Artikel: Impfstoffe

(20.7.2015)

Phenoxyethanol 

(sehr) schwache hautirritative Wirkung, (potenzielles) Typ IV-Kontaktallergen

Vorkommen und Beschreibung

2-Phenoxyethanol ist ein Antiseptikum und Desinfektionsmittel mit mäßigem antibakteriellem Wirkungsspektrum (insbesondere gegen gram-negative Bakterien). Es wird daher entweder in hohen Konzentrationen oder in Kombination mit anderen Wirkstoffen eingesetzt, z.B. mit Dibromdicyanobutan im Euxyl K 400. Industriell wird es ls Lösungsmittel für Celluloseacetat, Tinten, Harze sowie als Fixateur in der Parfüm- und Seifenindustrie eingesetzt. Weiterhin dient es als Ausgangsprodukt für Synthesen von Parfümkomponenten. Die Substanz wird inreesondere in kosmetischen Präparaten sowie Hautpflegeprodukten, wofür die Kosmetikverordnung eine Konzentration bis 1 % gestattet. Es wird auch in Arzneimitteln u.a. als Konservierungsstoff für Impfstoffe oder Augentherapeutika verwendet. Lösungen zur Flächen- oder Gerätedesinfektion können ebenfalls diese Substanz enthalten. 

Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff

Phenoxyethanol (INCI). Konservierungsstoff

Allergologische Relevanz

Trotz vielfältiger Verwendung des Produktes sind nur wenige Angaben zur irritativen Wirkung verfügbar. Eine nur geringe hautreizende Wirkung wurde nach 24-stdg. Einwirkung von 500 mg Phenxyethano im Tierverrsuch festgestellt. In einem Epikutantest an 2736 Patienten mit ekzematösen Hautreaktionen erzeugte eine 1%ige, an 130 Patienten auch eine 5- oder 10%ige Formulierung in Vaseline keine Reizwirkungen. Wäßrig-ethanolische kosmetische Formulierungen mit 2 % Phenoxyethanol sollen bei Probanden ein brennendes Gefühl erzeugt haben. Im Hinblick auf die langjährige (Erstsynthese 1894) und die breite Verwendung, u.a. auch im Bereich von Entzündungsherden, Erfahrungen aus Tierversuchen sowie aufgrund der seltenen Berichte über Sensibilisierungen wird die Sensibilisierungspotenz als schwach eingestuft. Kontaktatllergisch bedingte Hautveränderungen wurden trotz des häufigen Umganges mit diesem Stoff nur äußerst selten beobachtet. In einer entsprechenden Studie wurde auch keine photo-toxische Wirkung nachgewiesen. Beschrieben wurden 2 Fälle einer Kontakturtikaria nach Applikation von Phenoxyethanol-haltigen Kosmetika. Positive Testergebnisse fanden sich dabei in der Epikutan-Testung in der Ablesung nach 20 Minuten sowie im Pricktest auf Euxyl K400 und Phenoxyethanol, negativ blieb Dibromdicyanobutan. Bei inhalativer Exposition wurden im Tierversuch Augen- und Nasenreizung ausgelöst.

Allergologische Diagnostik

Epikutantestung Block Kühlschmiermittel I: Bestandteil des Dibromdicyanobutan/Phenoxyethanol (Euxyl K400); Testkonzentration 2 % in Vaseline (SmartPractice)

Literatur: 4, 6, 461

https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vw

http://gestis.itrust.de/nxt/gateway.dll/gestis_de/020470.xml?f=templates$fn=default.htm$3.0

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