Alles zur Allergologie
Darstellung von ca. 7000 potentiellen Allergenen
nicht eingeloggt (Einloggen)

Allergologie Allergie Forum

Vanilla 1.1.4 Forum von Lussumo. Weitere Informationen: Dokumentation, Community.

Herzlich willkommen!

Möchten Sie an einer Diskussion teilnehmen? Hier geht es zur Anmeldung >>.

Haben Sie noch keinen Account zu diesem Forum? Hier können Sie sich registrieren >>.

    •  
      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeNov 28th 2014 bearbeitet
     

    (28.11.2014) Ein Fachbuch mit einer äußerst interessanten Thematik ist derzeitig ganz aktuell im Buchhandel erhältlich.

    Tödliche Medizin und organisierte Kriminalität. Wie die Pharmaindustrie das Gesundheitswesen korrumpiert. Von Prof. Peter C. Gøtzsche. Erschienen im Riva-Verlag.

    "Vom Scheitern des Systems

    Dieses Buch handelt von der dunklen Seite der Pharmaindustrie, von der Art und Weise, wie Medikamente entdeckt, produziert, vermarktet und überwacht weren. Es zeigt detailiert auf, wie Wissenschaftler Daten fälschen, um ihre Meinung zu verteidigen. Wenn es um kriminelle Strukturen geht, stehen die Pharmakonzerne der Mafia in nichts naach. Und es gibt wohl keine andere Branche, die mehr Menschenleben auf dem Gewissen hat. Gøtzsche seziert aber nicht nur die gesamte Bandbreite der Probleme, sondern beschreibt auch mögliche Lösungen. Eindrücklich mahnt er die Notwendigkeit für umfassende Reformen an."

    Ich will in Kürze weiter auf diese Thematik eingehen und auch einmal dabei aus meiner ganz persönlichen Praxis mit den entsprechenden Erfahrungen berichten.

     

     

    •  
      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeDec 4th 2014 bearbeitet
     

    (04.12.2014) Ganz interessante und äußerst aufschlussreiche Aussagen von Prof. Gøtzsche finden sich bei einem Interview mit diesem:

    Es ist üblich, die Ergebnisse von Medikamententests zu verfälschen und die Gefahren von Arzneimitteln zu verheimlichen. Zudem stoßen wir überall auf das Geld der Pharmaindustrie - jeder mit Einfluss im Gesundheitswesen soll gekauft werden. Der Industrie gelingt es auf allen Ebenen, wichtige Personen zu bestechen – bis hin zu Gesundheitsministern.
    Aber besonders gefährlich ist das Pharmamarketing. Die Lügen sind häufig so eklatant, dass die Firmen das exakte Gegenteil der Wahrheit behaupten.

    Untersuchungen aus verschiedenen Teilen der Welt kommen zu konsistenten Ergebnissen. So sterben in den USA pro Jahr schätzungsweise 200.000 PatientInnen an medikamentösen Nebenwirkungen. Etwa in der Hälfte der Fälle werden die Präparate ordnungsgemäß eingenommen. Die andere Hälfte stirbt wegen Überdosierungen oder weil der behandelnde Arzt nicht auf Interaktionen mit anderen Arzneien geachtet hat...

    Wir könnten auf ziemlich einfachem Weg 95% der Medikamenten-Ausgaben sparen und hätten sogar eine gesündere Bevölkerung. Allein wenn wir bei Präparaten mit derselben Wirkung immer das preiswerteste Mittel auswählen würden, ließe sich etwa die Hälfte der Kosten sparen.
    In vielen Fällen wäre es schlichtweg besser, gar keine Medikamente zu verschreiben. Alle Mittel haben unerwünschte Nebenwirkungen, die zusammen genommen für eine schreckliche Anzahl von Todesfällen verantwortlich sind. Schmerzmittel werden beispielsweise viel zu häufig verwendet. Auch sollten wir nur einen winzigen Teil der heute verwendeten Psychopharmaka verschreiben, denn diese sind generell gefährlich, wenn sie länger als ein paar Wochen eingenommen werden...

    Es ist nicht sinnvoll, dass ein Unternehmen, das mit schöngefärbten Studien Milliarden Euro oder Dollar verdienen kann, meist der einzige ist, der jemals die Rohdaten der Studien zu Gesicht bekommt.
    Wir haben ein System, in dem die Pharmaunternehmen ihre eigenen Richter sind. Das ist doch merkwürdig, in anderen Bereichen lassen wir dies schließlich auch nicht zu. Es wäre zum Beispiel lächerlich, zu einem Richter zu sagen: „Ich habe selbst ermittelt, hier sind alle Beweise“. Aber genau dieses System haben wir im Gesundheitswesen akzeptiert. Die Industrie macht ihre eigenen Studien und manipuliert sie häufig in einem schrecklichen Ausmaß. Aus diesem Grund können wir den Veröffentlichungen der Unternehmen - selbst in angesehenen Fachzeitschriften - nicht vertrauen...

    Ein Werbeverbot würde dazu führen, dass Ärzte nicht mehr von Pharmareferenten korrumpiert werden können. Die Herausgeber medizinischer Fachzeitschriften hätten nicht mehr so große Angst, Artikel zu veröffentlichen, die nicht im Interesse der Industrie sind. Mit Hilfe einer solchen Reform könnten wir die Fachmagazine aus der Umklammerung von „Big Pharma“ befreien...

    Absolut beeindruckend wie Prof. Gøtzsche die geradezu unsäglichen Machenschaften einer Pharmaindustrie aufdeckt, die sich mit ihrem mafiösen System mittlerweile in der Gesellschaft derartig etabliert haben, dass die Mainstream-Politik oder die Mainstream-Medien immer noch von einem "gut funktionieren Gesundheitssystem" sprechen und damit dessen Fortbestehen auch noch propagieren. Die entsprechende Interessenslage dürften jedoch dabei mehr als offensichtlich sein.

    Skandalös wird es jedoch dann, wenn tausende von Toten Patienten, die in der Folge von Nebenwirkungen versterben, wenn diese Medikamentengabe - wie hier schon für die medikamentöse Senkung des Cholesterinspiegels  ausführt - gegen jeglichsten Sinn und Verstand erfolgt. Und über diese geradezu unsägliche Situation verlieren die Mainstream-Medien praktisch kein einziges Wort, wogegen einzelne wenige Tote durch die Ebola-Infektion mit Hystrie und Panikmache gerade ausgeschlachtet werden. Zigtausende von toten Patienten durch Krankenhausinfektionen und durch Nebenwirkungen von unnötigen Medikamentengaben und dies Mitten in Deutschland, werden dagegen kaum bis gar nicht erwähnt.

    Ebenso belegt Prof. Gøtzsche meine Auffassung, dass enorme MIttel in diesem derzeitigen Gesundheitssystem gerade vollständig sinn- und nutzlos ausgegeben werden, ohne dass dies tatsächlich zu einer Verbesserung der der medizinischen Versorgung der Bevölkerung führt. Es könnten ganz im Gegenteilfinanzielle Mittel eingespart werden, die dann an anderer Stelle wiederum ganz erheblich fehlen, insbesondere bei der Versorung von alten, pflegebedürftigen oder tatsächlich ernsthaft kranken Menschen fehlen.

    Literatur

    http://www.cbgnetwork.org/5841.html