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      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeSep 25th 2014 bearbeitet
     

    (25.09.2014) Panikmache und Irreführung bei der Hautkrebsvorsorge

    In dem heutigen ARD-Beitrag wird tatsächlich behauptet, dass eine Hautkrebsvorsorge ohne Dermatoskopie vollständig ausreichend sei; dies ist entweder eine bewusste Irreführung oder alternativ schädlich für den Patienten, der sich einer zwar eigentlich unnötigen Vorsorgeuntersuchung unterzieht, aber mit diesem Ergebnis letztlich doch in einer scheinbaren Sicherheit fühlt.

    http://www.ardmediathek.de/tv/Mittagsmagazin/IgEL-%C3%A4rger/Das-Erste/Video?documentId=23704374&bcastId=314636&mpage=page.moreclips

    Selbst bei der Durchführung mittels Dermatoskopie ist die Trefferquote bez. der Erkennung eines "schwarzen Hautkrebses" durch die Masse der deutschen Hautärzte immer noch äußerst schlecht, wenn dann gerade einmal von bis zu ca. 30 angeblich auffälligen Befunden sich dann tatsächlich ein-einziger als tatsächlich bösartig herausstellt; OHNE Dermatoskopie ist dagegen überhaupt keine ernsthafte Aussage zu treffen. Wenn es hier in dem ARD-Beitag heißt, die Untersuchung ohne Dermatoskopie, also ausschließlich mittels Inspektion (Betrachtung) der Haut, sei vollkommen ausreichend, handelt es sich entweder um eine Irreführung oder Unkenntnis der tatsächlichen Gegebenheiten. Und dies alles unter dem Hintergrund, dass nämlich die gesamte Hautkrebsvorsorge bzw. das sog. Hautkrebsscreening letztlich vollständig, ob mit oder ohne Dermatoskopie, sinn- und nutzlos ist. Mit einer optimalen Kenntnis der Möglichkeiten einer dermatoskopischen Diagnostik und einer entsprechenden Fähig- und Fertigkeit gäbe es jedenfalls für zahlreichste Ärzte so gar keinen Grund mehr, vollständig gesunde Patienten mit vollständig unauffälligen Nävi (Leberflechen/Muttermalen) fehlzudiagnostizieren und dann auch noch mit vollständig unnötigen Operationen zu überziehen.

    Fortsetzung..

    http://www.alles-zur-allergologie.de/Allergologie/Artikel/5038/Malignes-Melanom/Melanom.html

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      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeNov 26th 2014 bearbeitet
     

    (26.11.2014) Unsinnigkeit eines regelmäßigen Hautkrebsscreenings für gesunde Menschen

    Mit dem regelmäßigen Hautkrebsscreening, das ja eigentlich für das Maligne Melanom propagiert wird, sollen insbesondere eher jüngere  Menschen angesprochen werden und nicht ältere und teils immobile und durch verschiedene Grunderkrankungen ernsthaft kranke Patienten, die dann auch überwiegend an dem häufiger auftretenden hellen Hautkrebs leiden, z.B. belegbar mit Äußerungen, das maligne Melanom sei insbesondere bei jungen Frauen in zunehmend häufigerer Zahl zu beobachten. Dies entspricht jedoch in in keinster Weise der Realität, denn die durchschnittlichen Altersgipfel der verschiedenen Melanom-Formen haben sich in den letzten Jahren tatsächlich nicht bzw. allenfalls ganz mariginal verändert. Die häufigste Form, das superfiziell spreitende Melanom (SSM) tritt so mit ca. 60 Jahren auf, das Lentigo maligna-Melanom mit ca. 70 Jahren. Gründe, dass man in einer Hautarztpraxis lieber jüngere und gesündere und damit auch wirtschaftlich potentere Menschen sieht, liegen dabei auf der Hand. Zum einen sind bei einem Regelleistungsvolumen (RLV) für den Kassenpatienten von ca. 14,- Euro Patienten so oder so nicht zu behandeln, also ist es durchaus verständlich, dass man diese dann erst aus rein wirtschaftlichen Gründen erst gar nicht in der Praxis haben will, zum anderen diese gesunden Kunden als Pool dienen können, bei denen man zusätzliche Leistungen im kosmetisch- oder ästhetischen Bereich generieren kann, welche in den dermatologischen Praxen in zunehmenden Maße angeboten werden.

    Unsäglich niedrige Trefferquote bei der Melanomdiagnostik

    In einer Sendung von Plusminus in der ARD vom 13.8.2014 (http://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/videos/krebsvorsorge-wie-sinnvoll-sind-massen-screenings-100.html) wird dargestellt, dass die Hautkrebsscreening-Methode vollständig unsicher sei und nur etwa bei drei von 340 Verdachtsdiagnosen aus 1000 Untersuchten die Krebsdiagnose bestätigt werde.

    Der Präsident des BVDD (Berufsverband der Deutschen Dermatologen) reagierte daraufhin in einer Stellungnahmen, in der er angibt : „Jeder mag selbst für sich prüfen, wie er als Patient mit dieser Nachricht umgeht. Bei der untersuchten Hautveränderung (bei der Vorstellung eines Patienten in der Plusminus-Sendung) handelt es sich mit einer Wahrscheinlichkeit von fünf Prozent um ein Melanom – und ob er darauf antworten würde „na wenn das Risiko nur fünf Prozent beträgt, brauchen wir nichts weiter zu tun“. Die Erfahrung der Praxis sei eine andere. Patienten würden sich in diesem Fall nahezu ausschließlich für eine Biopsie entscheiden."

    Das stellt eine geradezu unsägliche Verdrehung der tatsächlichen Umstände durch den BVDD-Präsidenten dar und ist allenfalls ein Beleg dafür wie mit wie der Angst als auch der Unkenntnis der Menschen gearbeitet wird.  Patienten werden über die tatsächlichen Umstände darüber vollständig im Unklaren gelassen. Die Wahrscheinlichkeit nämlich, dass einer von tausenden zumeist vollständig unauffälligen Leberflecken (melanozytären Naevi) einen bösartigen Befund darstellt, ist tatsächlich verschwindend gering. Die angeführten „fünf Prozent Diagnose-Wahrscheinlichkeit“ ergeben sich aus einer Diagnoserate von 1:20 durch den Hautarzt, dass sich ein als auffällig diagnostizierter Befund hinterher tatsächlich aus bösartig darstellt. Dass eine derartig niedrige  Diagnoserate unterirdisch schlecht ist, dürfte dabei wohl kaum weiter zu kommentieren sei.

    Ignoranz oder finanzielle Interesselage

    Die einzige Frage, die sich dabei stellt, ist, ob dies eine Folge der Unkenntnis und Ignoranz der Hautärzte oder eine Folge davon, dass man einen auffälligen Befund, den man dann mit einer sog. ambulanten Operation entfernen kann und auch dementsprechend besser abrechen, eben entsprechend häufiger diagnostiziert. Das normale Regelleistungsvolumen für den dermatologischen Patienten erbringt als Vergütung ca. 14/Euro pro Quartal, die Hautkrebsscreening-Untersuchung ca. 21,- Euro, die ambulante Operation dagegen je nach Größe der Exicision dagegen zwischen 100 und 200,- Euro (inkl. Teils durchgeführter Vor- und Nachsorge). Mindestens 19 (nach der vielzitierten "Schleswig-Holstein-Studie zur Sinnhaftigkeit des Melanom-Screenigs" sogar 29) letztlich vollständig harmlose Muttermale mit der Verdachtsdiagnose eines bösartigen Befundes daraufhin für entsprechend hohe Vergütungen mit einer nicht sehr aufwändigen Operation entfernen zu können, ist ganz sicherlich für sehr viele Hautärzte ein entsprechender Anreiz.

    Besser Diagnostikraten wären sehr wohl möglich

    Der Vorsitzende der BVDD verdummt mit seiner Angabe geradezu die Menschen. Denn er sollte sehr genau wissen, dass es gleich mehrere Lehrbücher zur Auflichtmikroskopie/Dermatoskopie gibt, mit denen entsprechende Algorrythmen erlernt werden können, die einem Hautarzt ermöglichen sollten, sehr gute Trefferquoten zur Unterscheidung von gut- und bösartigen Veränderungen zu erzielen. Es ist davon auszugehen, dass die Masse der Hautärzte überhaupt kein einziges dieser Lehrbücher besitzt. Die tatsächlichen Zahlen belegen dies auch. In der "Schleswig-Holstein-Studie" wird ca. ein bösartiger Befund bei 30 verdächtigen Diagnosen gestellt. Prof. Spitz beschreibt in seinen Büchern eine Treffer-Quote von 1:20, auf die sich wohl auch der BVDD-Präsident bezieht, die deutsche Krebsliga in einem eigenen Flyer eine Quote von 1:8, eigene Zahlen ergeben eine Quote zwischen 1:2 und 1:4, an den Universitätskliniken ist eine Quote von 1:3 bekannt und bei australischen Hautärzten wird eine Quote von 1:2 beschrieben.

    Bei ein von Helfand durchgeführten Metaanalyse von Screening-Studien auf die sich die Plusminus-Sendung offensichtlich bezieht konnte bei durchschnittlich 1-3 % aller Patienten mit Melanomverdacht und bei 0,1 bis 0,4 % aller gescreenten Personen die Verdachtsdiagnose histologisch bestätigt werden. Bessere positive Prädiktionswerte mit ca. 30 % fanden sich bei Untersuchungen in den USA, z.B. Koh 1990. In 1,02 % wurde bei 2569 Untersuchten der Verdacht auf ein malignes Melanom geäußert, das sich dann in der Histologie in 0,35 % als gesichertes Melanom erwies.

    Unsinninges Hautkrebs-Massenscreening von gesunden Menschen

    In dieser Plusminus-Sendung „Krebsvorsoge – wie sinnvoll sind Massen-Screenings“ bestätigt zwar Dr. Leonhard Hausen, Vorsitzender der deutschen Krebshilfe und ehemaliger Spitzenfunktionär der Kassenärztlichen Vereinigung einerseits die unsichere Diagnosestellung durch das Hautkrebsscreening bei der Melanomdiagnostik, erklärt jedoch gleichzeitig, diese Methode würde darunter leiden, dass man eine Diagose nicht sicher stellen könne, was an an der Unsicherheit der Methode liegen würde. - Diese Aussage trifft jedoch sicherlich nicht, da man mit der Auflichtsmikroskopie/Dermatoskopie, sofern der Arzt darin einigermaßen geübt ist, sehr gute und auch sichere Diagnosen stellen kann. Zudem werden hier Zahlen angegeben, die in ihrem unfassbaren Umgang so bisher gar nicht bekannt waren, wenn sich letztlich bei gerade einmal 3 von 1000 Menschen die tatsächliche Hautkrebsdiagnose dann überhaupt erst bestätigen lässt. Prof. Dr. Jürgen Windeler vom Institut für Qualität u. Wirtschaftlichkeit stellt dabei zusätzlich ganz klar, dass es keinerlei Studien gäbe, die den Nutzen des Hautkrebsscreenigs belegt und keine Beleg, dass das Hautkrebsscreening tatsächlich Leben rettet.

    Das Hautkrebsscreening hat keinen statistisch belegten Nutzen.

    Sinnvoll ist natürlich die regelmäßige Untersuchung von entsprechenden Risikopatienten, insbesondere mit einer entsprechenden genetischen Veranlagung oder einem Melanom in der eigenen Vorgeschichte.

    Wird fortgesetzt...

    Literatur

    http://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/sendung/hr/2014/krebsvorsorge-100.html

    Spitz: Vitamin D - Das Sonnenhormon für unsere Gesundheit und der Schlüssel zur Prävention.
    Gesellschaft für med. Information und Prävention; Auflage: 1. (17. Dezember 2008)

    Helfand M. et al: Screening for skin cancer. Am J Prev Med. 20, 47-58 (2001)

    Koh et al: Evaluation of Melanom/Skin Cancer Screening in Massachusetts. Cancer 65, 375-379 (1990)

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      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeJan 2nd 2015 bearbeitet
     

    (2.1.2015) Dann durfte ich zum Jahresende 2014 doch einmal ernsthaft begeistert sein, als ich mitbekommen hatte, dass sich tatsächlich ganz offensichtlich einige meiner dermatologischen Kollegen meiner Kritik an  diesem vollständig unnötigen und überflüssigen Hautkrebsscreening angeschlossen haben und dann auch noch tatsächlich in einzelnen Mainstream-Medien darüber berichtet wurde mit Argumenten, die mir doch irgendwie bereits bekannt vorkamen. Und dabei hatte ich eigentlich schon fast jeglichsten Glauben verloren, die sich anscheinend doch wohl die Masse meiner Kollegen anscheinend viel lieber mit vollständig gesunden Menschen beschäftigen will als ernsthaft kranke Patienten zu behandeln...

    (FAZ v. 20.12.2014) Kritik am Hautkrebs-Screening Geschäftsmodell Todesangst

    Prävention paradox: Seit Jahren wird emsig nach frühen Anzeichen für Hauttumore gesucht – und viel verdient. Am Nutzen gibt es Zweifel. Wird die Überprüfung bewusst verschleppt?

    Seit sechseinhalb Jahren wird in Deutschland mit einem bundesweiten Programm auf Hautkrebs gescreent, ohne dass der Öffentlichkeit ein offizieller Evaluationsbericht vorgelegt worden ist. Das bundesweite Hautkrebs-Screening verschlingt nicht nur mehrere hundert Millionen Euro im Jahr, sondern es bestehen auch erhebliche Zweifel am Nutzen des Programms. Bundesgesundheitsminister Gröhe hat vor wenigen Wochen einen offenen Brief erhalten, in dem fünfzehn Ärzte um Jürgen Tacke, Hautarzt in Köln, die wissenschaftlichen Grundlagen in Frage stellen...

    Literatur

    http://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin/kritik-am-hautkrebs-screening-geschaeftsmodell-todesangst-13323698.html

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      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeJan 17th 2015 bearbeitet
     

    (17.1.2015)

    Niedrige Diagnostikrate bei Malignen Melanomen in der hautäztlichen Praxis

    Dass insbesondere bei den deutschen Hautärzten eine geradezu unterirdisch niedrige Diagnostikrate, was die Unterscheidung von harmlosen Nävi (Muttermalen bzw. Leberflecken) und dem Malignen Melanom betrifft, ist durch zahlreichste Studen belegt. Wenn hiersich lediglich eines von 20 oder gar 30 als auffällig diagnostizierten und dann auch operativ entfernten und zur Diagnosesicherung histopathologisch untersuchte Pigmentmale als tatsächlich bösartig erweist, also eine Diagnostikrate weit jenseits jeglichster Zufälligkeiten besteht, dann muss man sich doch die vollständig berechtigte Frage stellen, wieso dies so sein kann? Andererseits ist auch bekannt, dass an deutschen Universitätskliniken ein Verhältnis von drei zu eins besteht, was bedeutet, dass hier auf lediglich drei operativ entfernte Hautveränderungen ein bösartiger Tumor entfällt. Zahlen aus umfangreichster eigener Erfahrung können diese deutlich positiveren Diagnoseraten im Vergleich zur Masse der deutschen Hautärzte zudem bestätigen.

    Ich muss jedoch zunächst etwas ausholen und etwas zum Maligenen Melanom schreiben. damit man nachvollziehen kann, wie es letztlich eigentlich doch ganz einfach sein, tatsächlich ganz vernünftige Diagnosen zu stellen.

    Hauptproblem ist dabei lediglich, in wievielen Prozent der Fällen ein malignes Melanom aus einem vorbestehenden Pigmentmal (melanozytärer Nävus) hervorgeht oder sich gleich primär aus einem einzelnen Melanozyten als bösartiger Tumor hervorgeht. Ich meine und dies wird durch umfangreichste Patientendaten aus eigener Erfahrung belegt, dass das sog. Naevuszell-assoziierte Melanom äußerst selten ist (max. 2 % der Fälle) und die überwiegende Mehrheit der Fälle also primäre Melanome sind. In der LIteratur, bei der ganz eindeutige studienbasierte jedoch fehlen, werden jedoch Zahlen von bis zu 30 bis 50 % angegeben, dass ein malignes Melanom aus einem vorbestehenden Pigmentmal hervorgeht. Nur wenn dieser Umstand tatsächlich zutreffen würde, kann dies überhaupt dann auch die aller-einzigste Begründung sein, in der vollständig überwiegenden Masse letztlich gesunde Menschen zu kranken Patienten zu machen.

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      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeFeb 3rd 2015 bearbeitet
     

    (3.2.2015)

    Einfacher diagnostischer Algorithmus zur Erkennung eines malignen Melanoms

    Vollständig unbestreitbar ist es, maligne Melanome möglichst frühzeitig zu entdecken solange diese immer noch als "dünn" zu bezeichnen sind und daher auch auch weitgehend vollständig sicher durch eine ausreichende Excision therapiert werden können . Folgende Prämissen können dabei berücksichtigt werden:

    • Maligne Melanome entstehen überwiegend primär (aus einem einzelnen kanzerogen veränderten) Melanozyten und allenfalls äußerst selten als sog. nävusassziierte Melanome in einem bereits vorbestehenden Nävus
    • Die Masse der malignen Melanom wachsen horizontal in die Fläche, das häufigste Melanom ist dabei das superfiziell spreitende
    • Diese "flachen" Flecken wachsen relativ schnell in die Fläche (in ca. 2-3 Jahren in eine Fläche von ca. 4-5 mm Durchmesser)
    • Sofern diese superfiziell spreitenden Melanom in einer Fläche von 4-5 mm Durchmesser diagnostiziert werden, sind diese immer noch als flach zu bezeichnen (unterhalb einer Tumordicke von 0,75 mm) und damit auch nahezu vollständig sicher heilbar (10-Jahresüberlebensrate ca. 98-99 %). Allenfalls in seltenen Ausnahmen mit einer Größenordnung von ca. 5 % besteht innerhalb eines Zeitraumes von 2-3 Jahren eine größere Eindringtiefe von 1 mm oder darüber.
    • Lediglich die eher seltenen nävus-assoziierten Melanome, die ja in einem Nävus zunächst relativ lange unerkannt wachsen können, imponieren nicht gleich durch ihre schnelle Wachstumsgeschwindigkeit
    • Nävus-assozierte Melanome besitzen häufig einen tast- und sichbaren knotigen Anteil des Melanoms.
    • Wenn ein Nävus "in die Höhe wächst" also sich vom flachen junktionalen über den Compound-Nävus zum dermalen Nävus entwickelt, ist er in den aller-meisten Fällen immer vollständig harmlos, da ausschließlich die eher seltenen nodulären (knotigen Melanome in die "Höhe wachsen" und ca. 90 % der Melanome ausschließlich horizontal in die Fläche als "lfacher Fleck" wachsen und diese erst in weit fortgeschrittenen Stadien in ein eindringendes (vertikales) Wachstum übergehen.
    • Noduläre Melanom imponieren als relativ schnell wachsende Knötchen bzw. Knoten, die teils dunkel-schwarz teils jedoch auch ganz unterschiedlich pigmentiert sein können.
    • Lentio maligna-Melanome im Gesichtsbereich imponieren bereits schon über Jahre hinweg zunächst als Lentigo maligna

    Belege

    Relativ schnelle Wachstumsgeschwindigkeit

    In einer Studie von Beer et al konnte bei 50 Melanomen, die primär nicht derartig diagnostiziert, jedoch sequentielle auflichtmikroskopische Aufnahmen erstellt worden waren, eine mittlerweile horizontale Wachstumsgeschwindigkeit von 3,5 mm² pro Jahr beobachtet werden. Dies bedeutet einen jährliche horizontale Wachstumsgeschwindigkeit mit einer Zunahme des Durchmessers von 2,1 mm. - Nach ca. 2-3 Jahren hätte ein derartiges Melanom dann einen Durchmesser von ca. 5 mm erreicht. Dies entsprechend einer relativ schnellen Wachstumsgeschwindigkeit innerhalb weniger Jahre ganz im Gegensatz zu den allenfalls ganz langsam über die Jahre hinweg wachsenden melanozytären Nävi. In einer weiterer Studie (Liu et al) wurde die relativ schnelle horziontale Wachstumsgeschwindkeit mit durchschnittlich monatlich 0,12 mm für superfiziell spreitende Melanome bestätigt.

    Dieser Umstand der relativ schnellen horizontalen Wachstumsgeschwindigkeit stellt einen ganz erhebliches Unterscheidungsmerkmal zwischen Melanomen, die ja fast überwiegend (bis auf die nodulären Melanome) in die Fläche wachsen dar.

    Und es ist hierbei weniger die Kunst des Arztes, die entscheidend, ober er jetzt mittels Blickdiagnose oder Dermatosopie ein Melanom erkennen kann, sondern die anamnestische Angabe des Patienten, der dieses relativ schnelle Wachstums des „Leberflecks“ beobachtet hat.

    Dünne Melanome

    Bei einer Studie mit über 100 Melanomen (Argenziano et al) konnte zudem aufgezeigt werden, dass sich diese Melanome, die über 20 Monate nachbeobachtet worden waren, entweder noch im in-situ-Stadium befanden oder eine mediane Breslow-Dicke von 0,48 besaßen, also immer noch „dünne“ Melanom waren und lediglich 3 Melanome eine Tumordicke von 1mm oder darüber besaßen.

    Dies bedeutet, dass Melanom, die im Durchmesser von ca. 4-5 mm entdeckt werden, nahezu sämtlich dünne Melanome sind und damit auch sehr gut heilbar sind.

    Wird fortgesetzt...

    Literatur

    Beer et al: Growth rate of melanoma in vivo and correlation with dermatoscopic and dermatopathologic findings. Br. J Dermatol 162, 267-273 (2010)

    Liu et al: Rate of growth in melanomas: characteristics and associations of rapidly growing melanomas. Arch Dermatol 142, 1551-1558 (2006)

    Argenziano et al: Slow-growing melanoma: a dermoscopy follow-up study. Arch Dermatol 142, 1551-1558 (2006)

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      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeFeb 16th 2015 bearbeitet
     

    (16.2.2015)

    Das maligne Melanom

    Typen:

    • Superfiziell spreitendes Melanom (SSM): prozentualer Anteil ca. 60 %, mittleres Alter 51 Jahre,
    • Noduläres Melanom (NM): Anteil: ca. 10 bis 20 %, mittleres Alter 56 Jahre
    • Lentigo-maligna Melanom: (ALM): ca. 10 %, mittleres Alter 68 Jahre
    • Akrolentiginöses Melanom (ALM): 4,0 %, mittleres Alter 63 Jahr
    • Nicht klassifizierbares Melanom (UAC): 3,5 %, mittleres Alter: 54 Jahre

    Das maligne Melanom kann an der gesamten Hautoberfläche auftreten. Betroffen sein können dabei, wenn auch selten, die Bindehäute des Auges und das Auge selbst. Außerdem ist ein Auftreten an den Schleimhäuten (z.B. Mund-, Nasen- und Rachen- sowie Genitalschleimhaut) möglich sein sowie ein Auftreten an den Hirnhäuten.

    Das SSM ist die häufigste Form. Es ist gekennzeichnet durch sein zunächst parallel zur Hautoberfläche verlaufendes (horizontales) Wachstum. Est in fortgeschrittenen Phasen der Erkrankung geht es in ein in die Tiefe eindringendes (vertikales) Wachstum über. Die Prognose des SSM ist vergleichweise günstig. Zumeist liegen bei der Diagnose sog. "dünne" Melanome vor, mit einer 98 bis 99igen kompletten Heilungsquote.

    Das noduläre (knotige) Melanom entsteht entweder auf gesunder, bisher nicht pigmenttragender haut (primär) oder auf einem pigmentierten Nävus (sekundär) als knotige Form malignen Melanoms. Die Prognsoe des nodulären malignen Melanoms ist verleichsweise ungünstig wegen des frühzeitigen in die Tiefe reichenden Wachstums.

    Das Lentigo maligna-Melanom entwickelt sich aus einer Lentigo maligna, die über Jahre und Jahrzehnte unverändert besteht, bevor sie in ein in die tiefe reichendes Wachstum übergeht und dann zum Lentigo maligna-Melanom wird. Es findet sich vor allem im Bereich des Gesichts, der Halsregion und an den Unterschenkeln.

    Analyse des Hautkrebsscreenings der bayerischen Betriebskrankenkasse

    In einer Anaylse anhand eines von den bayerischen Betriebskrankenkassen durchgeführten Sreeningprogrammes von 2003 zeigte sich eine deutlich niedrige Inzidenz für das Auftreten eines malignen Melanoms bei Hauttyp I im Vergleich zu den Hauttypen II-II bei ca. 200.000 gescreenten Menschen:

    1. Hauttpyp I: V.a. Melanom bei 41 von 6009
    2. Hauttpyp II: 583 v. 47889
    3. Hauttpyp III: 1080 v. 109449

    Ebenfalls fand sich keine Korrelation zwischem dem geäußerten Melanomverdacht und den bestehenden vorhandenen Lentigines.

    Literatur

    Altmeyer, Reich: Hautkrebs, Kohlhammer-Verlag (2006)

    Ramrath: Bedeutung des Hautkrebsscreenings bei Melanom und nicht-melanozytären hauttumoren - Analyse anhand eins von den bayerischen Betriebskrankenkassen durchgeführten Screeningprogrammes 2002-2003 (Promotionsarbeit 2006)

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      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeApr 20th 2015 bearbeitet
     

    (20.4.2015) Die Erkenntnis der Unsinnigkeit setzt sich offenbar doch durch!

     

    Einfach nur begeisternd, wenn jetzt sogar auch noch die Mainstream-Medien auf den Trichter kommen und die Unsinnigkeit des Hautkrebsscreenings bei in der ganz überwiegenden Masse vollständig gesunden Menschen in Frage stellen, wie gerade ganz aktuell in gleich mehreren Publikationen zu lesen war.

    (t-online vom 18.4.2015) Hautkrebs-Screening zeigt offenbar keine Wirkung

    Wer über 35 ist, sollte alle zwei Jahre zur Hautkrebs-Früherkennung gehen. So sehen es die Vorsorgeprogramme der Krankenkassen vor. Jährlich nehmen ungefähr acht Millionen Versicherte das Angebot an. Doch die Untersuchung bringt offenbar nicht so viel wie gedacht. Das berichtet das ARD-Politikmagazin "Kontraste". Denn obwohl die Krankenkassen seit 2008 die kostenlose Vorsorgeuntersuchung anbieten, hat sich die Sterblichkeitsrate nicht verändert.

    Dem Sender liegt nach eigenen Angaben das erste Gutachten zum Hautkrebsscreening in Deutschland vor. Es wurde vom Gemeinsamen Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen in Auftrag gegeben, um die Auswirkungen der Hautkrebsvorsorge zu überprüfen.Es werden vor allem harmlose Tumore entdeckt

    So wurden seit 2008 dem Gutachten zufolge zwar etwa 25 Prozent mehr Hautkrebs-Diagnosen gestellt, doch 50 Prozent der entdeckten Tumore seien sogenannte Krebsvorstufen. Bei diesen ist nicht klar, ob sie die Betroffenen je gesundheitlich beeinträchtigt hätten. Dagegen starben fünf Jahre nach Einführung des Screening immer noch genauso viele Menschen an einem Melanomwie vor 2008.

    "Viele Menschen werden dadurch unnötig mit einer Krebsdiagnose belastet", kritisierte Professor Hans-Werner Hense, Leiter des Krebsregisters Münster in der Sendung.

    Die tödlichen Melanome "verpassen wir immer noch"

    Der Dermatologe Professor Reinhard Dummer vom Universitätsspital in Zürich erklärte gegenüber "Kontraste" die Gründe für die unveränderte Sterblichkeit. So würden gerade die schnell wachsenden und gefährlichen schwarzen Melanome durch die Früherkennung meist nicht gefunden.Es sei reiner Zufall, ob sie gerade beim Früherkennungstermin auftreten: "Die Melanome, die zum Tod führen, das sind meist dicke Melanome, und die verpassen wir immer noch trotz Früherkennungsprogrammen".

    Untersuchung wiegt die Menschen in falscher Sicherheit

    Und noch ein Problem zeigt das Gutachten auf: Die Untersuchung wiegt die Menschen offenbar in falscher Sicherheit. "Es besteht die Gefahr, dass Patienten denken: 'Da ist zwar eine Veränderung, aber da muss ich mich jetzt erstmal nicht drum kümmern'", sagte Hense. Da könne sogar eine negative Wirkung entstehen.

    Kein Beleg für den Nutzen des Screenings

    Der Leiter des Instituts zur Qualitätssicherung und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG), Prof. Jürgen Windeler, kritisierte in der Sendung, dass das Screening-Programm 2008 ohne Beleg für den Nutzen eingeführt wurde: "Deutschland ist das einzige Land der Welt, das trotz völlig ungeklärter Beweislage das Hautkrebscreening eingeführt hatte."

    Kleine Anmerkung dann doch ... Die "dicken" und tödlichen Melanome treten bei überweigend älteren und immobilen Menschen auf, die gar nicht durch das Hautkrebsscreening erfasst werden können, da diese gar nicht aus derartig nichtigen Gründen eine Hautarztpraxis aufsuchen. Die dünnen und gut heilbaren Melanome treten dagegen bei den jüngeren und gesünderen Menschen auf, diese sind jedoch sehr gut heilbar und führen allenfalls in äußerst seltenen Fällen zum Tod.

    (tagesschau.de vom 16.4.2015) Teuer und nutzlos! Acht Millionen Teilnehmer jährlich

    ....Jährlich nehmen ungefähr acht Millionen Versicherte an dem Programm teil. Das Früherkennungsprogramm war 2008 auf Druck der Haut- und Hausärzte durchgesetzt worden. Für jedes Screening können die Ärzte rund 22 Euro pro Patient außerhalb des Budgets abrechnen. Die Kosten der Krankenkassen allein für die Vorsorgeuntersuchungen belaufen sich auf mindestens 130 Millionen Euro jährlich.

    (Der Westen vom 17.4.2015) Zufall oder nicht...?

    ...Doch die Ärzte kämpfen für die Früherkennung. Weil sie Geld bringt, meint Hautarzt Jürgen Tacke aus Köln. „Es ist so, dass ein Hautarzt für die Behandlung von kranken Menschen etwa zwölf Euro für drei Monate abrechnen kann. Auch wenn er mehrmals zu uns kommen muss.“ Für die Früherkennungsuntersuchung hinge­gen werden 22 Euro gezahlt. „Deutlich mehr Geld als für die Behandlung kranker Menschen. Das ist eine Absurdität, die es so nur in Deutschland gibt.

    Es kommt mir schon so vor, also ob ich dies derartig fast schon wortwörtlich vor geraumer Zeit bereits hier schon längstens geschrieben hätte...

    Befremdlich findet Tacke das Bemühen der Kassen, die die Hautkrebsvorsorge sogar noch auf andere Altersgruppen ausweiten wollen. „Sie bieten ihren Versicherten jetzt das Hautscreening schon ab 16, 18 oder 20 an – manche gar ab der Geburt.“ Tatsächlich ist das Melanom bei jungen Menschen aber extrem selten. In ganz Deutschland sterben bei den 18- bis 34-Jährigen 45 Menschen pro Jahr, so die Deutsche Krebshilfe.

    Absolute Zustimmung! Einfach nur noch absurd, wie man derartig offensichtlich ganz eindeutig junge und gesunde Menschen, die ganz sicherlich allenfalls äußerst selten, wenn überhaupt !!! an einem schwarzen Hautkrebs versterben, in der Masse zu ernsthaft kranken Patienten machen will

    Absolut richtige Schlussfolgerung!

    Professor Hans-Werner Hense vom Krebsregister weist zudem auf die Gefahr hin, dass die Menschen nach der Untersuchung zu wenig Sorgfalt walten lassen. „Durch das Screening wiegen sich viele Menschen in falscher Sicherheit. Sie achten nicht mehr selbst auf ungewöhnliche Veränderungen der Haut. Sie vertrauen stattdessen auf die alle zwei Jahre stattfindende Untersuchung durch den Arzt.“ Für Hense ist die Maßnahme überflüssig. „Man sollte sie deshalb einstellen.“

    Literatur

    http://www.t-online.de/lifestyle/gesundheit/id_73675378/hautkrebs-vorsorge-magazin-kontraste-zweifelt-an-screening.html

    http://www.derwesten.de/panorama/daempfer-fuer-die-hautkrebs-vorsorge-id10577245.html

    http://www.tagesschau.de/inland/hautkrebs-101.html


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      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeMay 1st 2015 bearbeitet
     

    (1.5.2015)

    Widerspruch der Mainstream-Dermatologen

    Da konnte man ja fast schon sicher sein, dass bei einer derartig eindeutigen Berichterstattung, die sogar auch noch in den Mainstream-Medien stattfand, sich doch Widerstand von so manchen Dermatologen regen würde, die sich aus mehr als offensichtlich kommerziellen Gründen für rein gar nichts zu schade sind und dieses - mehr als eindeutig nachweisbar unnötige und überflüssige - Hautkrebsscreening immer noch zu verteidigen versuchen.

    (DÄ vom 20.4.2015 ) Berichterstattung zu Hautkrebsscreening unverantwortlich

    „Ich halte es für eine krasse Fehlinformation der Patienten, den Nutzen des Hautkrebs­screenings, welches ausgesprochen erfolgreich ist, in Frage zu stellen“, sagte der Vorsitzende des Landesverbandes der Dermatologen, der Heilbronner Hautarzt Bernd Salzer. Er kritisierte, die Studie untersuche lediglich die Mortalität eines von mehreren Hautkrebstypen und lasse unberücksichtigt, dass durch das Hautkrebsscreening insbesondere auch schwere Krankheitsverläufe verhindert würden."

    Salzer wies daraufhin, dass Deutschland nach der Schweiz die beste Überlebensrate bei Patienten mit malignem Melanom habe. „Unabhängig von der reinen Untersuchung sollte nicht vergessen werden, dass das Hautkrebsscreening auch eine Beratung in Sache Vorsorge gegen Hautkrebs beinhaltet. Da noch an der Sinnhaftigkeit des Hautkrebsscreenings zu zweifeln, ist für mich unverständlich“, sagte der Heilbronner Hautarzt."

    Noch viel dümmer als Herr Salzer kann man ja wohl kaum noch argumentieren. Natürlich macht es Sinn die Menschen bez. der Hautkrebsproblematik entsprechend aufzuklären und zu beraten; dafür reicht jedoch eine einfache ärztliche Sitzung ganz sicherlich aus und weitere zweijährliche oder jährliche oder teils gar noch öftere Wiedervorstellungen, bei denen dann in aller Regel rein gar nichts mehr zu beraten ist und man dann allenfalls sich noch unauffällige Pigmentmale betrachten kann, geschweige denn irgendwelche Auffälligkeiten im Sinne eines Maligenen Melanoms zu finden sind, dürften dann jedenfalls doch wohl ganz sicherlich vollständig unnötig und überflüssig sein und man sich dann allenfalls noch überwiegend junge und gesunde Menschen in die Praxis holt. Vielleicht sollte dieser Umstand dann doch auch von Herrn Salzer doch auch künftig bei weiteren Äußerungen entsprechend berücksichtig werden, wenn er sich nicht komplett lächerlich machen will.

    Und ganz aktuell auch noch gleich weitere Panikmache...

    (Welt vom 30.4.2015) Hautkrebs nimmt weiter zu

    Und als geradezu absurde Maßnahme wird diesbezüglich angedacht...

    ...Doch wegen eines erwarteten Mangels an Fachärzten wollen viele Hautärzte sich nicht vor neuen technischen Möglichkeiten verschließen. Das sagte der Präsident des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen (BVDD), Klaus Strömer, der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag am Rande einer Fachtagung.

    Geeignet sei die Technik für Patienten, die bereits in Behandlung seien, und für einen Teil der Erkrankungen: Sinnvoll wären Videosprechstunden nach Angaben Strömers für Kontrollen nach OPs oder um Patienten mit Arznei-Nebenwirkungen zu beruhigen. Auch aus dem Urlaub könnten sich Patienten bei Problemen an ihren Arzt wenden....

    Immerhin wird jedoch tatsächlich auch einmal richtigerweise festgestellt...

    Besonders stark greift heller Hautkrebs um sich...

    Nicht erwähnt wird jedoch, dass gerade der helle Hautkrebs einen teils jahrzehntelangen Vorlauf mit bereits deutlichen und sichtbaren Veränderungen hat, diese Art des Hautkrebses erst im höchsten Alter auftritt und dieser ohne wesentliche Probleme und Aufwand mit einer kleinen therapeutischen Maßnahme behandelt werden kann, z.B. Kryochirurgie einer aktinischen Keratose (Präkanzerose des Plattenepithelkarzinoms) oder Excision eines kleinen Basalkellkarzinoms mittels einer Hautstanze mit einem kleinen Eingriff, der max. 2 -3 Min. dauert.  - Problem ist NUR, diese Art der Therapie kann rein gar nicht von den entsprechenden Ärztevertretern gemeint sein und es sich daher mehr als offensichtlich bei derartigen Meldungen um eine ganz gezielte Panikmache mit ganz eindeutiger Absichtslage handelt.

    Literatur

    http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/62540/Berichterstattung-zu-Hautkrebsscreening-unverantwortlich

    http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/wissenschaft_nt/article140352487/Hautkrebs-nimmt-weiter-zu.html

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      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeMay 5th 2015 bearbeitet
     

    (5.5.2015)

    Viele Dermatologen fürchten um ihr Geschäftsmodell und reagieren weiterhin verärgert, auf eine richtigstellende Aufklärung zur Unsinnigkeit des Hautkrebsscreenings an weitgehend gesunden Menschen.

    (Welt vom 4.5.2015) Zweifel an Krebsvorsorge verärgert Hautärzte

    Aus Angst vor Krebs lassen viele Deutsche regelmäßig die Haut absuchen. Doch wie sinnvoll ist das Screening wirklich? Ärzte streiten um die Vorsorge – und bieten demnächst Videosprechstunden an.

    Acht Millionen Mal im Jahr zücken Hautärzte oder Allgemeinmediziner die etwas überdimensionierte Lupe. Damit untersuchen sie die Haut ihrer Patienten auf Zeichen von Hautkrebs. Die Standard-Früherkennungsuntersuchung wird von allen gesetzlichen Krankenkassen für Versicherte ab 35 Jahren alle zwei Jahre übernommen. Der scharfe Blick auf jede noch so kleine Veränderung hat nun einen Knacks bekommen. "Das Hautkrebs-Screening ist offenbar nutzlos und womöglich sogar schädlich", behauptete kürzlich das ARD-Magazin "Kontraste". Grundlage war ein Gutachten des Instituts für Qualität und Patientensicherheit (BQS) im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses. Dessen Ergebnisse würden das Screening komplett infrage stellen, so die Autorin des Fernsehbeitrags.

    Den Dermatologen aber hat dieses Resümee nicht gefallen. "Im Bericht vom BQS gibt es für die Behauptung keinen Beleg", schimpft der Mönchengladbacher Hautarzt Klaus Strömer. Der Abschlussbericht käme zu dem Ergebnis, dass trotz einer steigenden Zahl von malignen Melanomen die Sterblichkeitsrate nach Krebsregisterdaten konstant niedrig bleibt. "Dies ist ein Erfolg und nicht etwa ein Hinweis auf die Nutzlosigkeit", sagt Strömer, der auch Präsident des Berufsverbandes der Deutschen Dermatolgen ist. Doch "Kontraste" deutet den Sachverhalt anders: "Fünf Jahre nach Beginn des Programms sterben immer noch genauso viele Menschen am Melanom wie vor dem Screening", heißt es da. Ein eindeutiger Nachweis für die Wirksamkeit des Screening wäre jedoch die Abnahme der Sterblichkeit, so der Hautkrebsspezialist Reinhard Dummer in der Sendung. "Das konnten wir bisher nicht zeigen."

    Wieder einmal der Präsident des Berufsverbandes der Deutschen Dermatogen, der die tatsächlichen Umstände zur kompletten Unsinnigkeit des Hautkrebsscreenings komplett verquer darstellt. Gerade dieser hatte sich ja bereits schon vor ca. einem halben Jahr mit derselben unsäglichen Argumentation hervorgetan (siehe oben) und damit allenfalls belegt, wie aus finanziellen und wirtschaftlichen Gründen sowohl Ängste als auch die Unkenntnis der Menschen durch zahlreichste Hautärzte instrumentalisiert werden.

    Literatur

    http://www.welt.de/gesundheit/article140487453/Zweifel-an-Krebsvorsorge-veraergert-Hautaerzte.html

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      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeMay 22nd 2015 bearbeitet
     

    (22.5.2015)

    Es geht immer noch absurder und grotesker..

    Wenn man glaubt man hätte alle Absurditäten dieser Zeitung schon erlebt, ist man doch etwas überrascht, wenn es dann doch noch absurder und grotesker geht....

    (Bild vom 14.5.2015)

    Dieses Gesicht ist vom Hautkrebs entstellt

    Das Gesicht blutig und verschorft, die Augen ohne Glanz – mit diesem Schock-Selfie will Tawny Willoughby (27) zeigen, wie gefährlich das Sonnenbaden ist.

    Denn Willoughby bekam durch eine regelrechte Bräunungs-Manie Hautkrebs. Sie lag vier bis fünf Mal pro Woche auf der Sonnenbank. Das Foto nahm sie während einer Krebsbehandlung auf....

    Oder dann wenige Tage später gleich nochmalig...

    (Bild vom 19.5.2015)

    Vorsicht Hautkrebs

    So schützen Sie sich am besten

    Dieses Foto von Tawny Willoughby (27) schockte uns letzte Woche: Die junge Amerikanerin zeigt ihr blutiges, vom Hautkrebs entstelltes Gesicht. Solarium und Sonne lösten bei ihr die Krankheit aus....

    Problem dabei ist nur, dass man bei dem dargestellten Bild an alle mögliche Diagnosen denken kann, wie Porphyrie, Impetigo oder eine Blasenbildende Autoimmundermatose jedoch ganz sicherlich nicht an eine wie auch immer geartete Art von Hautkrebs.

    Dass es dann tatsächlich auch noch einen Kollegen gibt, der ganz offensichtlich seinen Namen gibt, um diesem ganzen grotesken Unsinn eine wie auch immer geartete fachliche Qualifikation zu geben, toppt diese ganze unsägliche Angelegenheit dann doch gleich nochmalig.

    Literatur

    http://www.bild.de/ratgeber/gesundheit/hautkrebs/so-schuetzen-sie-sich-flecken-bedeutung-41002428.bild.html

    http://www.bild.de/news/ausland/hautkrebs/mutter-warnt-vor-sonnenbad-mit-schock-selfie-40949136.bild.html

     

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      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeMay 23rd 2015 bearbeitet
     

    (23.5.2015)

    Einfach unfassbar, wenn man seine fachliche Inkompetenz dann auch noch derartig dokumentiert und dies offenbar ohne jeglichste Konsequenzen bleibt.

    (Kurier vom 19.5.2015) Schwarzer Hautkrebs wird oft zu spät erkannt

    Schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) an den Füßen wird häufig zu spät erkannt. Das zeigt eine Untersuchung der Universitätsklinik für Dermatologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Aus der Auswertung von Daten von mehr als 100 Betroffenen, die zwischen 2002 und 2013 in der Essener Klinik behandelt wurden, geht hervor: 30 Prozent der Patienten erhielten zunächst eine Fehldiagnose...

    Ich habe diesen Umstand der (fach-)ärztlichen Inkompetenz und Ignoranz, wie diese im Rahmen des Hautkrebsscreenings ja mehr als offenbar wird, hier schon des öfteren angesprochen und auch gemahnt. Doch ernsthafte Konsequenzen für die betroffenen Kollegen scheint es ja keine zu geben und diese können und dürfen offenbar weiter vollständig unbehindert zum maximalen Schaden der Patienten herumstümpern.

    Literatur

    http://kurier.at/lebensart/gesundheit/schwarzer-hautkrebs-wird-oft-zu-spaet-erkannt/131.351.345