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Allergologie Allergie Forum

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    • CommentAuthorheikehella
    • CommentTimeSep 29th 2010
     

    Sehr geehrter Herr Dr. Irion,

    ich habe eine Frage zu einer möglichen Weizenallergie. Mein Sohn ist 10 Monate alt und hat bereits eine nachgewiesene Hühnerei-Allergie.

    Er übergab sich nun jedes Mal nach ca. 3 Stunden, wenn ich ihm einen glutenhaltigen Getreidebrei gegeben habe (in einem Brei war jedoch kein Weizen, sondern Dinkel). Er wies kein erhöhtes IgE bei Weizen auf, dies wurde auch vor Kurzem nochmal überprüft. Also riet man mir, erneut einen Test mit Weizen zu wagen. Ich habe dann einen Teelöffel Weizengrieß unter seinen ansonsten glutenfreien Getreidebrei gemischt. Er übergab sich wieder heftig nach ca. 3 Stunden. Ein Versuch mit einem Teelöffel Hafer rief hingegen keine Reaktion hervor. Könnte es dennoch auch eine Zöliakie sein? Oder sprechen die Symptome doch eher für eine Weizenallergie? Würden Sie einen Versuch mit Roggen oder Gerste empfehlen, sofern es einen entsprechenden Brei gibt? Den nächsten Termin in der Allergologie haben wir erst Mitte November. Ich würde aber gern jetzt schon anfangen, ihn an festere Nahrung, also auch an Brötchen, zu gewöhnen.

    Ist Ihnen eventuell ein ähnlicher Fall bekannt?

    Vielen Dank im Voraus!

    •  
      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeSep 29th 2010 bearbeitet
     

    Grundsätzlich rate ich ja bei Kindern, die zu Allergien neigen bzw. bei denen eine atopische Diathese durch die Familienvorgeschichte bekannt ist, bis zum 18. Lebensmonat besser 2. Lebensjahr Weizen grundsätzlich zu meiden, ebenso wie weitere potente Allergene wie Ei, Kuhmilch, Fisch, Nüsse, Erdnüsse und Soja. Problemlos sollte eigentlich diesbezüglich der Roggen vertragen werden, da dessen Allergene nahezu ausschließlich hitzelabil sind. Bei Dinkel handelt es sich zudem um eine Weizenart.

    Bez. der Glutensensitiven Enteropathie/Zöliakie ist zu sagen, dass diese sich im Kleinkindesalter erst zumindest über einige/mehrere Wochen (oder länger) hinweg entwickeln muss, also Beschwerden nicht direkt beim Erstkontakt mit den entsprechenden Gluten-haltigen Nahrungsmitteln auftreten können. Wenn der Verdacht jedoch besteht, sollten entsprechende Nahrungsmittel zur Verifizierung dann zumindest ca. 2-3 Wochen konsequent gemieden werden. Im Kleinkindesalter kann zudem zumindest (theoretisch) keine solch ausgeprägte Zottenatrophie bereits entstanden sein, wie im Erwachsenenalter nach teils jahrlangem Kontakt mit dem Gluten, so dass dann dennoch zumeist kleinere Mengen an Gluten immer noch gut vertragen werden.

    Viele Grüße

    Dr. Roland Irion