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(16.7.2015)

Pektine

inhalatives Typ I-Soforttypallergen, (potenzielle) Nahrungsmittelallergene, (potenzielle) Typ IV-Kontaktallergene

Vorkommen und Verwendung 

Pektine sind pflanzliche Polysaccharide, sog. Polyuronide. Ernährungsphysiologisch betrachtet sind Pektine für den Menschen Ballaststoffe. Sie kommen in nahezu allen Pflanzen vor, hier sind sie in allen festeren Bestandteilen, beispielsweise den Stängeln, Blüten, Blättern. Besonders pektinreich sind Pflanzenteile mit relativ zähen/harten Bestandteilen, z. B. Citrusfrüchte oder Fruchtstände von Sonnenblumen. Pektinarm hingegen sind weiche Früchte, z. B. Erdbeeren. Aufgrund ihrer Fähigkeit, Gele zu bilden, sind Pektine in der Lebensmittelindustrie, der Pharmaindustrie oder für Kosmetika ein unverzichtbarer Bestandteil vieler Produkte, in denen sie als Füllstoff, Geliermittel, Stabilisator, Überzugsmittel zbd Verdickungsmittel eingesetzt werden. Als Lebensmittelzusatzstoff (E 440) wird Pektin u.a. eingesetzt in Konfitüren, Marmeladen, Gelees, Gelierzucker und Süßwaren, Desserts und Speiseeis, Tortenguss, Soßen, Mayonnaise sowie Dauerbackware. Es ist darüber hinaus als Trägerstoff für andere Zusatzstoffe und Aromen zugelassen. Pektine können ebenso wie Agar-Agar, Arrageen oder Alginsäure als rein pflanzliches Ersatzmittel von Gelatine dienen. Ihre Eigenschaften als Verdickungsmittel, Schutzkolloide und Stabilisatoren werden auch in der Pharma- und Kosmetikindustrie genutzt, um die Viskosität und Stabilität von Emulsionen und Supensionen zu erhöhen und verschiedene Gele, Cremes und Pasten zu erzeugen.

Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff

Pectin (INCI). Funktion: bindend, emulsionsstabiliserend, viskositätsregelnd

Allergologie (Relevanz)

Die inhalative Exposition gegenüber Pektin-Pulver oder -Staub wurde als Ursache von berufsbedingten Asthma bronchiale identifiziert. Eine IgE-mediierte Genese konnte teils mittels positven Prick-Testungen auf Pektin belegt werden. Als Lebensmittelzusatzstoff gelten Pektine als unbedenklich, das sie als  unverdäuliche Verbindung wird unverändert wieder ausgeschieden werden sllten. In einem Fall ist dennoch eine Nahrungsmittel-induzierte Anaphylaxie auf Pektin bei einem Kind beschrieben. In der Pricktestung fand sich dabei eine positiven Testreaktion auf Pektin. Es wird zudem eine Kreuzreaktivität mit Cashew-Nüssen und Pistazien vermutet. Gerade bei Patienten mit berufsbedingtem Asthma bronchiale auf Pektin zeigte sich in einzelnen Fällen eine Allergie bzw. Kreuzreaktivät auf Cashew-Nüsse.

Literatur

https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vw#

http://www.zusatzstoffe-online.de/zusatzstoffe/167.e440_pektin.html

Ferdman et al: Pectin anaphylaxis and possible association with cashew allergy. Ann Allergy Asthma Immunol 97, 759-760 (2006)

Räsänen et al: Pectin and cashew nut allergy: cross-reacting allergens? Allergy 53, 626-628 (1998)

Jaakkola et al: Asthma caused by occupational exposure to pectin. J Allergy Clin Immunol 100, 575-576 (1997)

Cohen et al: Occupational asthma caused by pectin inhalation during the manufacture of jam. Chest 103, 309-311 (1993)

Westphal et al: Exogenous allergic asthma following pectin exposure--a new occupational allergen. Pneumologie 44, Suppl 1, 337-338 (1990)


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