Suchbegriffe zu diesem Artikel: Jodid
(5.7.2015)
Iod
Irritative Wirkung auf Haut und Atemwegen, (schwaches) Typ IV-Kontaktallergen
Vorkommen und Beschreibung
Iod (syn.: Jod) ist ein chemisches Element und gehört somit zu den Halogenen. Der Mineralstoff Iod (meist in der Form als Iodid) gilt in der Ernährung des Menschen und vieler Tiere als Nährstoff und hierbei als essentielle Spurenelement. Insbesondere Jodsalz wird als iodiertes Lebensmittel (angereichert mit Iodaten wie Kaliumiodat und Natriumiodat) zur Vorbeugung gegen Jodmangel eingesetzt. Iodtinktur und Iodoform enthalten Iod in elementarer bzw. gebundener Form und dienen als Antiseptikum und Antimykotikum. Radioaktive Iod-Isotope werden in der nuklreamedizinischen Diagnostik und Therapie vorwiegend von Schilddrüsenerkrankungen eingesetzt (Radiojodtherapie). Aromatische Iodverbindungen Iodverbindungen werden als Röntgenkontrastmittel in der Diagnostik eingesetzt verwendet.
Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff
Mea-iodine (INCI). 2-Aminoethanol, Verbindung mit Iod. Funktion: antimikrobiell
Allergologie/Allergologische Relevanz
Iod besitzt als Lösung und als Gas eine starke lokale Schadwirkung, die hauptsächlich auf seine starke Oxidationskraft zurückgeführt wird. Aufgrund des Wirkungscharakters wird die lokale Reizwirkung auf Augen und Atemwege bei wiederholter Exposition im Vordergrund gesehen. Die Haut wird von Iod-Tinkturen (bis 7 %ig) und anderen gering konzentrierten Lösungen rötlich verfärbt und entzündlich gereizt. Es besteht eine Tendenz zur Bildung follikulärer Pusteln. Das Reizpotential dieser Lösungen wird durch Alterung, vor allem unter Lichtzutritt, verstärkt (Bildung von Iodsäure, Hypoiodit, Acetaldehyd). Höher konzentrierte Lösungen führen zu Verätzungen unter Bildung orange gefärbter Ätzschorfe.
Iod besitzt eine allenfalls schwache kontaktallergene Wirkung auf die Haut. Gemessen an den häufigen Kontaktmöglichkeiten sind Iod-Allergien selten, und sie treten bei beruflich Exponierten erst in höherem Lebensalter auf. Iod wurde den spätsensibilisierenden Stoffen zugerechnet. Andere Expertengremien vertreten die Auffassung, dass Iod-Kontaktallergien nur von organischen Iodverbindungen hervorgerufen werden und nicht von Iod oder Iodiden. Iod-Dämpfe reizen vor allem die Augen und die oberen Atemwege, können aber auch die Lunge schädigen. Die Reizwirkung der Ioddämpfe soll intensiver sein als die von Chlor- und Bromgas. Als Symptome werden Tränenreiz, Kopfschmerz, Engegefühl in der Brust und Trockenheit im Rachen, auch Hautreizung genannt. Testpersonen empfanden bei Exposition gegenüber 1,63 ppm bereits nach 2 min einen starken Augenreiz, 0,53 ppm über 5 min wurden toleriert. Nach längerer Einnahme hoher Dosen (ab ca. 300 mg Iod/Tag) kommt es gelegentlich zu Fieber und schweren akneartigen Hautausschlägen (Iododermie), diese Effekte werden als Überempfindlichkeitsreaktionen aufgefasst.
Literatur
https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vwhttp://gestis.itrust.de/nxt/gateway.dll/gestis_de/001010.xml?f=templates$fn=default.htm$3.0
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