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Ginkgo
Medikamentenallergen, Typ IV-Kontaktallergen
Vorkommen und Beschreibung
Ginkgo (Ginkgo biloba), Fam. Ginkgogewächse, ist eine China heimische, heute weltweit angepflanzte Baumart. Es ist ein Windbestäuber und blüht im März. Damit der Ginkgo den Anforderungen als Samenlieferant, der Verwendung in der Medizin und den immer stärker steigenden Anforderungen als Straßen- und Zierbaum gerecht werden kann, werden immer mehr Zuchtsorten selektiert. In Asien wurden zudem mehrere Zuchtreihen des Ginkgobaumes mit verschiedenen Qualitäten als Nahrungspflanze gezüchtet. In Japan dienen die geschälten Ginkgosamen als Beilage zu verschiedenen Gerichten. Sie werden teilweise im Reis mitgekocht, als Einlage verwendet oder geröstet und gesalzen als Knabberei verzehrt. Geröstete und gehackte Kerne dienen als Gewürz in der asiatischen Küche. Für die medizinische Verwendung finden Spezialextrakte aus den Ginkgoblättern Verwendung, die an den erwünschten Wirkstoffen (Ginkgolide, Terpenlactone) angereichert sind. Der Schwerpunkt der Ginkgospezialextrakte liegt heute dabei bei der Behandlung der Demenz und der Verbesserung von kognitiven Beeinträchtigungen. Im Gegensatz zur wissenschaftlich-pharmakologischen Nutzung werden in der Taditionellen Chinesischen Medizin nicht nur die Blätter, sondern auch die Samen und Wurzeln des Baumes genutzt
Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff
Ginkgo biloba extract (INCI). Pflanzenmaterial aus den Blättern des Ginkgo-Baumes. Funktion: kräftigend, hautpflegendAllergologische Relevanz
Bei Kontakt mit Ginkgo-Samen oder -blättern wurden mehrere Fälle mit allergischer Kontaktdermatitis beobachtet, als sensibilisiererende Inhaltsstoffe wurden dabei im Tierversuch Ginkgolic-Säuren bestätigt. Bei einzelnen Patienten wurden nach parenteraler Applikation von Gingko-Extrakten allergie-ähnliche Symptome beobachtet, in einer Untersuchung konnten jedoch keine Hinweise auf ein Vorhandensein von Typ I-Allergenen gefunden werden. Beschrieben sind zudem ein morbilliformes Exanthem und eine akute generalisierte Pustolosis nach Einnahme von Ginkgo in einem Arzneimittel und Nahrungsmittelzusatzstoff. Ginkgo-Pollen zählen offensichtlich zu den Allergenen, die inhalativ respiratorische Pollenallergien auslösen können. In einzelnen Regionen (wie Korea) können zwar jedoch deutliche Sensibilisierungsraten auf Ginkgo-Pollen nachwiesen werden, als klinisch bedeutsam wurde diese jedoch nur durch ihre Kreuzreaktivitiät zu bedeutsamen klinisch relevanten Gräser- oder Baumpollen bei Patienten mit polyvalenten Pollensensibilisierungen eingestuft.
Literatur
https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vwVorankündigung:
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