Suchbegriffe zu diesem Artikel: EDTA

(5.6.2015)
EDTA
Typ IV-Kontaktallergen
Vorkommen und Beschreibung
Ethylendiamintetraessigsäure (syn: Ethylendiamintetraacetat, kurz EDTA) ist einer der am häufigsten verwendeten Komplexbildner.
Neben der freien Säure werden vielfach auch deren Salze verwendet:
- Dinatrium-ethylendiamin-tetraacetat (Natriumedetat)
- Tetranatrium-ethylendiamin-tetraacetat
- Calcium-dinatrium-ethylendiamin-tetraacetat
Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff
EDTA (INCI). Edetinsäure. Funktion: chelatbildend
Calcium disodium EDTA (INCI). Natriumcalciumedetat. Kosmetische Funktion: chelatbildend
Diammonium EDTA (INCI). Diammoniumdihydrogenethylendiamintetraacetat. Funktion: antioxidativ, chelatbildend
Dipotassium EDTA (INCI). Dikaliumdihydrogenethylendiamintetraacetat. Funktion: chelatbildend
Disodium EDTA (INCI). Dinatriumhydrogenethylendiamintetraacetat. Funktion: chelatbildend, viskositätsregelnd
Disodium EDTA-copper (INCI). Funktion: chelatbildend, viskositätsregelnd
Allergologie (Relevanz)
Eine signifikante hautreizende Wirkung war in einer Testung im Tierversuch (Applikation von 50%iger wässriger EDTA-Lösung über bis zu 20 Std.) nicht nachweisbar. Allergische Hautreaktionen sind beim Menschen vereinzelt beschrieben worden. Nach äußerer Anwendung EDTA-haltiger medizinischer oder kosmetischer Zubereitungen zeigten Personen in Einzelfällen allergische Hautreaktionen (Ekzeme, Dermatitis, periorbitales Ödem) und reagierten in Epikutan-Testungen positiv auf EDTA bzw. EDTA-Natriumsalze. In Testungen an großen Gruppen von unselektierten Hautpatienten reagierten nur sehr wenige (0,4 - 2,8 %) positiv auf EDTA.Testungen zum hautsensibilisierenden Potential, die mit dem Di- und Trinatriumsalz im Tierversuch durchgeführt wurden sprechen jedoch für ein fehlendes oder allenfalls sehr schwaches allergenes Potential. Die erhöhte Inzidenz bei Konzentrationen über 1 % dürfte zumindest teilweise auf irritative Eigenschaften der Substanz zurückgehen. Es gibt zudem Hinweise auf mögliche Atemwegsreaktionen bei Personen mit besonderer Disposition. In einer Testung reagierten 6 von 22 Asthmatikern, die vernebelte EDTA-Lösung (0,25 - 10 g/l) inhalierten, mit einer Bronchokonstriktion. Ebenfalls kann EDTA-Inhalation berufsbedingtes Asthma bronchiale und Rhinitis auslösen. Für die Verwendung von Calciumdinatrium-EDTA als Lebensmittelzusatzstoff werden tägliche Dosen von 2,5 mg/kg KG (entsprechend 1,9 mg/kg KG bezogen auf freie EDTA) als lebenslang tolerabel bewertet.
Beim Menschen sind durch EDTA verursachte systemisch toxische Effekte nur in Verbindung mit der intravenösen Applikation des Calciumdinatrium-EDTA als Chelat-bildendes Agens zu therapeutischen Zwecken, hauptsächlich zum Austrag von Schwermetallen, beschrieben worden. Gelegentlich traten während solcher Infusionen Beschwerden ähnlich einem grippalen Effekt auf (Muskel-/Kopfschmerz, Übelkeit, Schüttelfrost, Fieber, Miktionsstörungen). Ebenfalls gibt es Hinweise auf eine nierenschädigende Wirkung in einigen Fällen entwickelten sich nach wiederholter intravenöser Gabe (meist Überdosierung) Nierenfunktionsstörungen bis schwere, z.T. tödliche Nierenschäden (tubuläre Nekrose).
Literatur: 20
https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vwhttp://gestis.itrust.de/nxt/gateway.dll/gestis_de/034820.xml?f=templates$fn=default.htm$3.0
Säure - Basen - Test nach Sander Urintest Burnout plus Kombitest (Stress & Erschöpfungs Test)
verwandte Links:
Vorankündigung:
Dr. Irion kündigt publizistische Neuauflage seines allergologischen Werkes für das Frühjahr 2016 an. Lesen Sie mehr
Profitieren Sie von den Kenntnissen und Erfahrungen von Dr. Irion:
Buch bei Amazon
alles-zur-allergologie.de