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Suchbegriffe zu diesem Artikel: Inositolnicotinat

(10.7.2015)

Nicotinsäure

(potenzielles) Typ IV-Kontaktallergen, Medikamentenallergen

Vorkommen und Beschreibung

Nicotinsäure (syn.: Nikotinsäure, 3-Pydridincarboxylsäure, Niacin) ist ein Vitamin aus dem B-Komplex (Vitamin B3).  Sie bildet einen wichtigen Baustein verschiedener Coenzyme (NAD, NADP) und ist in dieser Form von zentraler Bedeutung für den Stoffwechsel von Eiweißen, Fetten und Kohlenhydraten. Natürliche Lieferanten von Nicotinsäure sind Nahrungsmittel wie insbesondere Getreide, Fleisch (insbesondere Leber) und Früchte. Niacin kann im menschlichen Körper aus der Aminosäure Tryptophan synthetisiert werden. Als Arzneimittel wrd Nicotinsäure zur Absenkung erhöhter Blutfettwerte eingesetzt, wenn eine alleinige Therapie mit Statinen nicht ausreichend ist. Nikotinsäurederivate wie Xantinolnicotinat oder Inositonicotinat spielen dagegen kaum noch eine pharmakologische Rolle

Ester der Nicotinsäure werden topisch als hyperämisierende Dermatika bei verschiedenen rhematischen Beschwerden eingesetzt: Benzylnicotinat, Ethylnicotinat, Methylnicotinat.

Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff

Niacin (INCI). Funktion: antistatisch

Butoxyethyl nicotinate (INCI) / Nicoboxil. Chem. Bezeichnung: 3-Pyridincarboxylsäure, 2-Butoxyethylester. Kosmetische Funktion: hautpflegend

Benzyl nicotinate (INCI). Chem. Bezeichnung: 3-Pyridincarboxysäure, Phenylmethylester. Kosmetische Funktion: antistatisch

Hexyl nicotinate (INCI). Funktion: antistatisch, geschmeidig machend

Ethyl nicotinate (INCI). 3-Pyridincarboxylsäure, Ethylester. Funktion: hautpflegend

Hexyl nicotinate (INCI). Funktion: antistatisch, geschmeidig machend

Inositol hexanicotinate (INCI). Inositolnicotinat. Funktion: feuchthaltend

Methyl nicotinate (INCI). Funktion: lindernd, kräftigend

Allerologie (Relevanz)

Zu Nicotinsäure als "Medikamentenallergen" siehe unter "Lipidsenker"

Die Nicotinsäureester können wegen ihres erwünschten Wirkmechanismus hautreizend wirken.

Hexyl nicotinate wurde dazu genutzt in Probandenversuch eine nicht-immunologische Kontakturtikaria zu induzieren, um alterabhängige Hautunterschiede in verschiedenen Lokalisationen zu prüfen.

Ein isolierter Niacinmangel ist nicht beschrieben. Er ist bei Fehlernährung meist mit einem Mangel an anderen Vitaminen und Proteinen vergesellschaftet.Durch Niacinmangel entsteht das Krankheitsbild der Pellagara, dass durch das Auftreten von Dermatiits, Glossitiv, Entzündungen des Gastrointestinaltraktes und Neuritis gekennzeichnet ist. Bei einer Überdosierung kann es in Einzelfällen über einen hautgefäßerweiternden Effekt zu einem Flusch kommen und bei einer Menge von über 2500 mg pro Tag können auch Blutdruckabfall und Schwindelgefühle auftreten. 

Literatur

https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vw

Marrakchi et al: Functional map and age-related differences in the human face: nonimmunologic contact urticaria induced by hexyl nicotinate. Contact dermatitis 55, 15-19 (2006)

Zhai et al: Reactions of non-immunologic contact urticaria on scalp, face, and back. Skin Res Technol 18, 436-441 (2012)

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