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(10.8.2015)

Hyaluronsäure

Auslöser von entzündlichen, erythematösen oder granulomatösen Lokalreaktionen, (potenzielles) Typ IV-Kontaktallergen

Vorkommen und Beschreibung

Hyaluronsäure (syn.: Hyaluronan) ist ein Glykosaminoglygan (ein Polysaccharid), das beim Menschen fast ubiquitär in vielerlei Geweben vorkommt, insbesondere in der Haut, im Knorpel, in den Bandscheiben, in der Synovialflüssigkeit sowie im Glaskörper des Auges. Hyaluronsäure wird zur Therapie der Arthrose in Gelenken eingesetzt sowie in der ästhetischen Medizin als sog. Filler. Hyaluronsäurepräparate werden dabei zur Faltenunterspritzung, zum Modellieren der Lippen oder zum Aufbau von Gesichtskonturen verwendet. Einige Nasensprays enthalten Hyaluronsäure, um der Austrocknung der Nasenschleimhäute entgegenzuwirken. In Augentropfen findet die Hyaluronsäure zur Behandlung des "trockenen Auges" Verwendung. Zudem wird Hyaluronsäure auch als Nahrungsergänzungsmtitel angeboten sowie in der Kosmetik eingesetzt.

Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff

Hyaluronic acid (INCI). Funktion: antistatisch, feuchthaltend, hautpflegend, feuchtigkeitsspendend

Benzyl hyaluronate
(INCI). Chem. Bezeichnung: Hyaluronsäure, Phenylmethylester. Kosmetische Funktion: hautpflegend, feuchthaltend

Dimetyhlsinalol hyaluronate (INCI). Hyaluronsäure, Dimethylsilylenester. Funktion: feuchthaltend, feuchtigkeitsspendend

Sodium hyaluronate (INCI). Hyaluronsäure, Natriumsalz. Funktion: feuchthaltend

Sodium hyaluronate crosspolymer (INCI). Funktion: feuchthaltend, hautpflegend

Sodium hyaluronate dimethylsilanol (INCI). Funktion: feuchthaltend, hautpflegend

Allergologie (Relevanz)

Da es sich bei der Hyaluronsäure um eine körpereigene Substanz handelt sind immunologische Reaktionen eigentlich nicht zu erwarten. In seltenen Fällen werden jedoch entzündliche, erythematöse Reaktionen, die innerhalb einer Woche bis auch noch verzögert nach einigen Monaten nach der Injektion von Hyaluron-Fillern auftreten, beobachtet. Diese können mehrere Monate persisiteren und müssen nach Ausschluss einer Infektion mit lokalen oder systemischen Steroiden bis zu 6 Monate behandelt werden. Auch granulomatöse Reaktionen können in sehr seltenen Fällen insbesondere bei wiederholter Anwendung auftreten, diese können innerhalb von wenigen Tagen bis verzögert auch noch nach Wochen auftreten und über einige Monate persistieren.

Literatur

https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vw

Bisaccia et al: Persistent inflammatory reaction to hyaluronic acid gel: a case report. Cutis 79, 388-389 (2007)

Hatcher et al: Recognition and treatment of non-infectious hyaluronic acid reactions. J Dermatolog Tread 25, 513-515 (2014)

Bardazzi et al: Cutaneous granulomatous reaction to injectable hyaluronic acid gel: another case. J Dermatol Treat 18, 59-62 (2007)

Angus et al: Two cases of delayed granulomatous reactions to the cosmetic filler Dermalive, a hyaluronic acid and acrylic hydrogel. Br J Dermatol 155, 1077-1078 (2006)

Ghislanzoni et al: Cutaneous granulomatous reaction to injectable hyaluronic acid gel. Br J Dermatol 154, 755-758 (2006)

Jordan: Delayed inflammatory reaction to hyaluronic acid (Restylane). Ophthal Plast Reconstr Surg 21, 401-402 (2005)

Sidwell et al: Localized granulomatous reaction to a semi-permanent hyaluronic acid and acrylic hydrogel cosmetic filler. Clin Exp Dermatol 29, 630-632 (2004)

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3311950/

Bitterman-Deutsch et al: Delayed immune mediated adverse effects to hyaluronic Acid fillers: report of five cases and review of the literature. Dermatol Reports 7, 5851 (2015) --- Übersicht!!!!!----http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4387334/

Noch Pubmed "hyaluronic acid", "hyaluronate"
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