Suchbegriffe zu diesem Artikel: Pektin
Ascorbinsäure
Typ IV-Kontaktallergen, (potenzielles) Typ I-Nahrungsmittelallergen
Vorkommen und Beschreibung
Ascorbinsäure ist eine organische Säure, ihre Salze heißen Ascorbate. Die L-Ascorbinsäure und ihre Derivate mit gleicher Wirkung werden unter der Bezeichnung Vitamin C zusammengefasst, das in vielen Obst- und Gemüsesorten sowie in Milch reichlich enthalten ist. Es verhindert die Entstehung freier Radikale, die durch den Einfluss von Luftsauerstoff entstehen können. Ascorbinsäure gehört daher zu den natürlichen Antioxidationsmitteln/Antioxidanzien, wird jedoch in erheblichem Umfang industriell hergestellt. Im menschlichen Organismus ist Vitamin C unter anderem an Bildung von Kollagen beteiligt, das für den Aufbau von Bindegewebe, Knochen und Knorpel nötig ist. Es stimuliert darüber hinaus das Immunsystem, verbessert die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung und verzögert Einflüsse des Sauerstoffs wie etwa Braunverfärbungen bei angeschnittenem Obst und Gemüse. Ascorbinsäure (E 300) und seine Salze Natrium-L-Ascorbat (E 300) und Calcium-L-Ascorbat (E 302) sind ohne Höchstmengenbeschränkung für Lebensmittel zugelassen Sie werden als Antioxidationsmittel, zur Mehlverbesserung, als Farbstabilisator und zur Vitaminisierung von Lebensmitteln eingesetzt. Sie sind insbesondere zu finden in Obst- und Gemüsekonserven, tiefgefrorenen oder getrockneten Kartoffelprodukten, Fruchtsäften und –nektaren, Konfitüre, Marmelade, Gelee, Fleisch- und Wurstwaren, Brot, Backmischungen sowie Bier und Wein.L-Ascorbinsäure, Calciumascorbat, Magnesiumascorbat, Magnesiumascorbylphosphat, Natriumascorbat und Natriumascorbylphosphat besitzen in kosmetischen Formulierungen in erster Linie eine antioxidative Funktion. Ascorbinsäure wird üblicherweise als Antioxidans und zur pH-Einstellung in einer Vielzahl von Kosmetika insbesondere in Haarfärbemitteln und Haarfarben eingesetzt. Calciumascorbat und Magnesium Ascorbate sind als Antioxidantien und Hautkonditionierungsmittel beschrieben.
Ascorbinsäureester sind die Ester der Ascorbinsäure mit Palmitin- oder Stearinsäure (E 304): Ascorbylpalmitat und Ascorbylstearat. Ascorbinsäureester sind im Gegensatz zu Ascorbinsäure und den Ascorbaten nicht wasser- sondern fettlöslich. Ihre Vitaminwirkung ist gering.Ascorbinsäureester wirken in fetthaltigen Lebensmitteln antioxidativ und verstärken die Wirksamkeit anderer Antioxidanzien. Sie haben darüber hinaus Emulgator-Eigenschaften. Sie sind insbesondere zu finden in Speiseöle, Mayonnaise, Brat- und Backfette, Fleisch- und Wurstware, Weißbrot, Trockenmilcherzeugnisse und Säuglingsanfangsnahrung.
Verwendung als kosmetischer Zusatzstoff
Ascorbic acid (INCI). Chem. .Bezeichnung: Ascorbinsäure. Funktion: antioxidativ, puffernd
Ascorbic acid polypeptide (INCI). L-Ascorbinsäure, Reaktionsprodukte mit Proteinhydrolysaten. Funktion: hautpflegend
Ascorbyl dipalmitate (INCI). L-Ascorinsäure, Dihexydecanat. Funktion: antioxidativ
Ascorbyl methylsinalol pectinate (INCI). Ascorbinsäure, Polymer mit Pektin und Methylsinalol. Kosmetische Funktion: antioxidativ, viskositätsregelnd
Ascorbyl palmitate (INCI). 6-O-Palmitoylascorbinsäure. Funktion: antioxidativ
Ascorbyl stearate (INCI). (Steaoryloxy)-L-ascorbinsäure. Funktion: antioxidativ
Chitosan ascorbate (INCI). Ascorbinsäure, Verbindungen mit Chitosan. Funktion: antioxidativ, filmbildend, hautpflegend
Disodium ascorbyl sulfate (INCI). L-Ascorbinsäure, Sulfat, Monoester, Dinatriumsalz. Funktion: antioxidativ
Magnesium ascorbate (INCI). antioxidativ, hautpflegend
Methylsinalol ascorbate (INCI). Funktion: antistatisch, hautpflegend
Allergologie (Relevanz)
Ascorbinsäure und ihre Salze gelten bei der Verwendung als Lebensmittelzusatzstoffe unbedenklich und sind als sicher anerkannt. Sie sind wasserlöslich und werden über den Harn ausgeschieden. Ascorbinsäureester gelten als unbedenklich. Sie werden im Dünndarm in Fettsäuren und Ascorbinsäure aufgespalten und verdaut.
Bei einer 4tägigen Epikutantestung mit 10%iger Ascorbinsäure konnten keine hautirritativen Wirkungen festgestellt werden. In Studien an Probanden konnte bei Anwendung von Produkten, die 5 und 10%ige Ascorbinsäure enthielten, keine dermalen Sensibilisierungen beobachtet werden. In seltenen Fällen kann Ascorbinsäure jedoch eine kontaktallergische Reaktion verursachen, einzelne Fälle sind diesbezüglich beschrieben. Zur diagnostischen Verifizierung wird ein offener Anwendungtest (OAT) empfohlen.
Literatur
https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vhttp://www.zusatzstoffe-online.de/zusatzstoffe/94.e300_ascorbins%E4ure.html
Belhadjali et al: Contact dermatitis from vitamin C in a cosmetic anti-aging cream, Contact Dermatitis 45, 317 (2001)
Johansen et al: Contact Dermatitis, Springer, 5. Aufl. (2010)
Trinkwasseranalyse für Säuglinge und Babys Plus Magnesium Point - FOOD SUPPLEMENT (Flüssig) Calcium Point - FOOD SUPPLEMENT (Flüssig)
verwandte Links:
Vorankündigung:
Dr. Irion kündigt publizistische Neuauflage seines allergologischen Werkes für das Frühjahr 2016 an. Lesen Sie mehr
Profitieren Sie von den Kenntnissen und Erfahrungen von Dr. Irion:
Buch bei Amazon
alles-zur-allergologie.de