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Panikmache für ein unnötiges und unsinniges Hautkrebsscreening (Hautkrebsvorsorge)

Man kann wieder einmal die längstens bekannte und unsägliche Strategie der Panikmache mit der geradezu absurden Verteufelung der Sonne als angebliche Hauptursache der Entstehung von Malignen Melanomen erleben, um damit massive Stimmung für ein letztlich jedoch unnötiges und auch unsinnges Hautkrebsscreening bei Millionen von vollständig gesunden Menschen zu machen. Dabei sind die Medien, die Kosmetikindustrie (stellvertretend für die Pharmaindustrie) und weite Teile der Ärzteschaft maßgeblich verantwortlich dafür, dass diese Ängste geschürt werden, wodurch man sich (wieder einmal) ausschließlich entsprechende Profite sichern will und ganz sicherlich nicht das Wohl und Wehe des einzelnen Menschen/Patienten oder gar ethisch-moralische oder humanitäre Grundsätze im Vordergrund stehen. Zur Bekräftigung vorgebrachte wissenschaftliche Hypothesen fußen dabei wie bekannt, höchst selten auf Fakten, die durch Fall-Kontrollstudien gesichert und letztlich beweisbar wären und sogar alleine der gesunde, nicht einmal nur der fachliche Menschenverstand, wird häufig genug geradezu ab absurdum geführt. Einmal aufgestellte Thesen werden dann einfach durch einen „Konsensus“ z.B. in Form einer Leitlinie, also durch bloße Übereinkunft, der zumeist wirtschaftlich interessierten Kreise in diesem Millionenspiel etabliert. Dieser Konsensus wird dann schnellstens zu einem Dogma, das vor allem durch die Medien in quasi-religiöser Weise immer und immer wieder transportiert und schließlich verewigt wird. Studien und wissenschaftliche Fakten, die alternative Hypothesen untermauern könnten (wie z.B. dass durch Sonne und die damit verbundene Erhöhung des Vitamin D-Spiegels nicht nur Hautkrebs sondern auch viele weitere Krebsarten verhindert werden könnte) werden ganz konsequent ausgeschlossen und ignoriert.  Ein wichtiges Werkzeug, um abweichende Meinungen aus der Debatte herauszuhalten, besteht darin, Zensur auszuüben auf verschiedenen Ebene: in den Massenmedien genau wie in den Wissenschaftspublikationen.

Sinnvolle Aufklärung unerwünscht

Mit einer sinnvollen Aufklärung könnten die entsprechenden Zusammenhänge (z.B. Auswirkungen von zu viel und zu wenig Sonne) differenziert dargestellt werden.Da jedoch die entfachte Hautkrebsangst dominiert, geschieht dies kaum. Die vorliegende Situation zeigt typisch, wie es Lobbys gelingt, Einfluss auf die öffentliche Hand zu nehmen. Auf der einen Seit agiert die Pharma- und Kosmetikindustrie, die möglichst viel Sonnenschutz auf unsere Körper bringen will – und zwar politisch geschickt und erfolgreich. Durch ein Hautkrebsscreening werden so Millionen-ach Menschen mit überwiegend vollständig unauffälligen Nävi (Leberflecken) zu kranken Patienten gemacht. Dies führt dazu, dass durch eine in geradezu absurder Weise entfachter Panikmache und Propaganda sich Millionenfach überwiegend jüngere und gesunde Menschen in die ärztlichen Praxen begeben, obwohl dies in keinster Weise notwendig ist.

Verteuflung der Sonne als Propagandamaßnahme

Bereits seit dem Jahr 1997 wird von verschiedenen Interessensgruppen alljährlich wiederholt, wie gefährlich Sonnenstrahlen doch seien und welch hohes Hautkrebsrisiko durch diese entstehen würden. Tatsächlich ist diese Kampagne die zahlreichsten Menschen alljährlich ein schlechtes Gewissen macht und entsprechende Ängste fördert, die überwiegend vollständig unbegründet sind, ein Experiment mit vollständig unklarem Ausgang. Ziel soll es vor allem sein, dem schwarzen Hautkrebs, dem malignen Melanom, vorzubeugen, an dem derzeit etwa gerade einmal 2800 Menschen im Jahr versterben. Doch wie so manch anderes Früherkennungsprogramm ist auch die Aufforderung zu einer Änderung des Verhaltens nicht nur von Nutzen. Und mögliche Nachteile sind durch massive propagandistische Verschleierung nicht auf den ersten Blick zu erkennen.

Unsinniges Vorbild Australien

Vorbild der Kampagnen zur Hautkrebs-Vorbeugung war Australien, wo seit ca. 5 Jahrzehnteor zu viel Sonne gewarnt wird. Das Land hat weltweit die mit Abstand höchste Hautkrebsrate der Welt – offenbar ist das der Preis dafür, dass heute die Nachfahren von recht hellhäutige Briten auf einen Kontinent mit durchgehend mehr als 300 Sonnentagen pro Jahr und mehreren tausend Kilometern Strand leben, die vor ca. 200 Jahren dorthin verfrachtet worden waren. Zudem bestand gerade über Australien die Vermutung eines großen Ozonlochs, ein Umstand, der eine vollständig ungehinderte Auswirkung der UV-Strahlen über Jahre und Jahrzehnte ermöglicht hätte. Diese Situation auf Deutschland übertragen zu wollen ist daher, für Jeden mehr als offensichtlich erkennbar, mehr als unsinnig. Dennoch wurden die Strategien der australischen auch von den deutschen Hautäraufgenommen, obwohl für einen Deutschen das Risiko an einem Melanom zu erkranken, etwa fünfmal kleiner ist, als für einen Australier. In Deutschland hat die Zahl der Melanom-Diagnosen zwar in den letzten Jahrzehnten auch zugenommen, dennoch ist der Krebs immer noch relativ selten.

Seltene Diagnose

In den Todesursachenstatistiken steht das Melanom auf einem der hinteren Plätze. Bei ca. 3 von 1000 Todesopfern ist der Tumor die Todesursache. Die Sterblichkeit am Melanom ist zudem seit Jahrzehnten fast unverändert. Bemerkenswerter Weise sind die Unterschiede in Bezug auf die Diagnosestellung eines Melanom als Todesursache zwischen unterschiedlichen Ländern weltweit gering im Vergleich zu auffallenden Unterschieden in den Diagnoseraten. Hautkrebsscreening ist nicht in randomisiert-kontrollierten Studien untersucht. Screening scheint zwar zu einer erheblichen Zunahme von entsprechenden Diagnosen zu führen, jedoch ohne jeglichste Auswirkung auf die Mortalität für ein Melanom, also tatsächlich an einem Melanom zu versterben.

Vitamin D-Mangel durch unsägliche Kampagnen

Während Hautärzte anscheinend immer noch davon überzeugt sind, dass eine Kampagne, die alle Deutschen vor zu viel Sonne warnt, Gutes tut, weil sie die Zahl der Hautkrebstoten verringert, werden in den letzten Jahren zunehmende Zweifel laut. Das Hautargument: Weil Melanome selten sind, ist zwangsläufig auch die Zahl der Menschen relativ klein, die die Kampagne vor einem Tod durch den Krebs bewahren kann.  Deshalb muss man genau hinschauen, welche Konsequenzen die Warnung vor zu viel Sonne bei der großen Mehrheit der Bevölkerung haben könnte. Und die Frage bleibt, kann der Gesundheitsratschlag der Hautärzte an die Bevölkerung und die entsprechende Panikmache neben den gewünschten Auswirkungen auf die Haut auch unerwünschte Nebenwirkungen haben. Experten haben berechnet, dass auf jeden sonnenbedingten Hautkrebs andererseits 30 Menschen vor dem Krebstod bewahrt werden – in dem sie für eine genügende vitamin D-Produktion sorgen.Folgen durch Vitamin D-Mangel… verstärktes Auftreten von Krebsfällen Das massive Dilemma der Vorbeugungskampagnen und das geradezu absurd offenkundige Missverständnis liegt damit dabei, dass sich die Zahl der in einigen Jahren bis Jahrzehnten zu beklagenden Melanom-Opfer nur dadurch deutlich reduzieren lässt, wenn heute praktisch die ganze Nation ihr Verhalten ändert. Wie viele Melanome durch die Kampagnen zum vorsichtigen Umgang mit der sonne vermieden werden können ist unbekannt, ebenso wie viele anderweitige Krebsfälle durch einen Vitamin D-Mangel dagegen aufrechnen sind, obwohl es hier schon zuverlässige Daten gibt. Einmal angenommen, die Kampagne würde die Zahl der Melanom-Toten halbieren, was ja in bald 2 Jahrzehnten nicht einmal ansatzweise tatsächlich gelungen ist, so dass nicht wie heute etwa drei von 1000 sondern nur noch zwei an dem Hautkrebs stürbe. Dann hätte die Kampagne als einem von 1000 einen vorzeitigen Tod erspart. Die berichtigte Frage ist jedoch, was haben die anderen 999 davon, wenn sie den Ratschlägen folgen und zurückhaltender mit der Sonne umgehen und stattdessen mit den Folgen eines Vitamin D-Mangels zu leben haben.

Fatale Folgen

Untersuchungen belegen mittlerweile ganz eindeutig, dass die deutschen Kampagne zur Hautkrebsvorbeugung die Vitamin D-Versorgung der Deutschen verändert hat. Es ist geradezu aberwitzig, wie Ernährungsempfehlungen der DGE vorgeben, ein natürliches Hormon, das schon seit Urzeiten nur über Sonnenlicht in ausreichenden Mengen dem Körper zur Verfügung gestellt werden kann, nun mit vollwertiger Ernährung abdecken zu wollen. Wenn der Verzicht auf Sonne beispielsweise nur eine geringe blutdrucksenkende oder tumorbegünstigende Wirkung hätte, könnte das in der Bilanz dazu führen, dass sich in der Bevölkerung das Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle oder anderen Krebsarten leicht erhöht. Und weil durch diese Krankheiten 100 mal mehr Menschen als durch Melanom bedroht sind, könnte es sein, dass die Warnung vor zu viel Sonne zwar pro 1000 Menschen ein Melanom-Opfer vermeidet, aber einen zusätzlichen Herzinfarkt oder Schlaganfall provoziert oder einen anderen Tumor einige Jahre früher ausbrechen lässt. Die Sonne zu meiden, wie dies gerade erst noch kürzlich in einem Aufruf der deutschen Hautärzte erfolgt ist, ist daher geradezu schändlichst und zum Schaden der Menschen.

Unsinnge Vergleiche mit anderen Hautkrebsarten

Die Neuinzidenz eines malignen Melanom  ist nach wie vor selten, im Vergleich zu dem mit dieser bösartigen Hautkrebs in einen Topf geworfenen hellen Hautkrebs.  Durch entsprechend hohe Inzidenzen von Basalzellkarzinomen und Plattenepithelkarzinom, mit denen sich der Hautkrebs insgesamt, als häufigste Krebsart in Deutschland darstellt, wird jedoch ein vollständig falscher Eindruck erweckt.Denn sämtliche Formen des weißen Hautkrebses oder deren Vorstufen sind sehr gut therapierbar, bilden praktisch keine Metastasen und führen in allenfalls extrem seltenen Fällen zum Tode. Zudem tritt dieser helle Hautkrebs erst in höherem Alter, beim Basalzellkarzinom ab ca. 60jährig, beim Plattenepithelkarzinom ab ca. 70jährig auf, bei Patienten also, die durch ein regelmäßiges Hautkrebsscreening gar nicht mehr angesprochen werden, da andere, schwerwiegendere Erkrankungen im Vordergrund stehen oder diese Menschen entsprechend immobil sind, regelmäßig aus nicht besonders nachvollziehbaren Gründen, eine Arztpraxis aufzusuchen.Durcheinandergeworfen wird hier zudem in geradezu vorsätzlicher Weise das Maligne Melanom, also der schwarze Hautkrebs und der weiße Hautkrebs in Form des Basalzell- und Plattenepithelkarzinom. Der helle Hautkrebs ist die häufigste Hautkrebsart und tatsächlich ist für diese Form des Hautkrebses eine übermäßige Sonnenbestrahlung und zwar kumuliert über die Jahre und Jahrzehnte die entscheidende Ursache. NUR entscheidend ist dabei: Diese Hautkrebsarten sind relativ einfach zu erkennen und entsprechend frühzeitig zu behandeln, da wie beim Plattenepithelkarzinom die sog. aktinischen Keratosen, die insbesondere im Gesichtsbereich und an den Handrücken vorkommen, über Jahre bestehen, bis diese sich dann krebsartig umwandeln. Und vor allem ist eine Metastasenbildung durch einen hellen Hautkrebs ein äußerst seltenes Ereignis und diese Hautkrebsarten spielen daher also Todesursache also nur eine allenfalls untergeordnete und unbedeutende Ursache.

Häufigkeit des Melanoms

Für das Jahr 2010 wurden vom Robert –Koch-institut (RKI) auf der Basis der Krebsregisterdaten die Anzahl der Menschen mit einer Neuerkrankung an einem malignen Melanom in Deutschland auf rund 19.000 Personen geschätzt. Damit ergibt sich für 2010 eine Neuerkrankungsrate bzw. Inzidenz von knapp 25 Neuerkrankungsfällen je 100,000 Einwohnen. 2007 war diese noch bei ca. 18 Fällen je 100.000 gelegen. Der Anstieg war vor dem Hintergrund des zum Juli 2008 GKV-weit eingeführten Hautkrebs-Screening jedoch zu sehen und eher auf eine höhere Entdeckungsrate ab 2008 als dass dass dieser Umstand auf einen sprunghaften realen Anstieg der Erkrankungsrate hindeuten dürfte.

Todesursache Melanom

Nach Angabe des statistischen Bundesamtes verstarben innerhalb des Jahres 2012 in Deutschland 2875 Menschen mit Angabe der Diagnose „bösartige Melanom der Haut“ als Todesursache. Damit waren bösartige Melanome 2012 für 0,65 % der 137.074 bei unter 65jährigen verantwortlich, altersübergreifend lag der Anteil bei 0,33 % bei insgesamt 869.582 registrierten Todesfällen 2012 in Deutschland. Im Vergleich dazu verstarben im Jahr 2000 in Deutschland 838.797 Menschen und davon 2,178 an einem Melanom, dies ergibt einen einen Anteil von 0,26 %. 2012 verstirbt damit einer von 302 Menschen an einem Melanom und 301 Menschen versterben nicht an einem Melanom. Damit ist es statistisch zu einer minimal höheren Sterblichkeit an einem Melanom im Vergleich zu 2000 gekommen, als noch einer von 385 Menschen an einem Melanom verstarben. Lediglich mitbedingt durch die demographischen Veränderungen ist es von 2002 bis 2012 in Deutschland zu einer deutlichen Zunahme der Sterberate mit Diagnosen maligner Melanome gekommen. Während in den Jahren 2002 bis 2004 jeweils weniger als 2,8 Todesfälle je 100,000 Einwohner erfasst wurden, lagen die Raten in den Jahren 2011 und 2012 jeweils oberhalb von 3,5 Fällen je 100.000 Einwohner. Bereinigt man diese Entwicklung um jedoch demografisch bedingte Effekte, ergibt sich ein merklich geringerer Anstieg. Bei einer seit 2002 unveränderten Geschlechts- und Altersstruktur der deutschen Bevölkerung wäre eine Rate lediglich moderat von 2,68 (2002), 2,75 (2003) auf 2,91 Todesfälle je 100.00 Einwohner in 2012 angestiegen.

--- Wird fortgesetzt....----

Literatur

Mühlhauser: Ist Vorbeugen besser als heilen? ZaeFQ 101, 293-299 (2007)

Wemeyer et al. Mythos Krebsvorsorge. Eichborn-Verlag (2003)

Worm: Heilkraft D. Systemmed-Verlag (2009)

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