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Suchbegriffe zu diesem Artikel: Soforttypallergene

(4.8.2015)

Weide 

Inhalative Typ I-Soforttypallergene, Typ IV-Kontaktallergen

Vorkommen und Beschreibung

Die Weide (Salix) ist eine Pflanzengattung in der Familie der Weidengewächse (Salicaceae). Sie enthält etwa 450 Arten. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über alle Teile der nördlichen gemäßigten Zone bis zur Arktis; einige wenige Arten sind auch in den Tropen und der südlichen gemäßigten Zone heimisch. In der Pflanzenheilkunde kann die Borke der Weiden getrocknet und als Tee aufgebrüht werden. Sie enthält Gerbstoffe, Phenolglykoside, Salicin und acylierte (u. a. Salicortin, Fragilin, Populin). Vor allem das Salicin wird im Körper zu Salicylsäure umgewandelt werden. 

Die Silber-Weide (Salix alba) ist  in ganz Europa mit Ausnahme von Skandinavien, in Nordafrika und nach Osten bis nach Zentralasien heimisch. Die Blütezeit dauert von April bis Mai. Das Hol findet insbesondere als Rund-, Industrie- und Schnittholz Verwendung, zudem werden erhebliche Mengen energetisch verwertet (als biogener Brennstoff unter anderem in Heizwerken). Auch als Heilpflanze und in der Kosmetik wird sie eingesetzt. Die Amerikanische Schwarz-Weide (Salix nigra) ist natürlich in Nordamerika verbreitet. Sie blüht von April bis Mai. Sie wird nur sehr selten verwendet, sie gilt jedoch als Arzneipflanze.

Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff

Salix alba bark extract (INCI). Extrakt aus der Rinde der Silber-Weide. Funktion: adstringierend, kräftigend, hautpflegend, lindernd

Salix alba flower extract (INCI). Extrakt aus den Blüten der Silber-Weide. Funktion: hautpflegend

Salix alba leaf extract (INCI). Extrakt aus der Rinde der Silber-Weide. Funktion: hautpflegend

Salix nigra extract (INCI). Extrakt aus der Rinde der Amerikanischen Schwarz-Weide. Funktion: hautschützend

Allergologie (Relevanz)

Weidepollen besitzen nur eine relativ geringe allergene Potenz, eine Sensibilisierung, die jedoch sehr selten eine klinische Relevanz bekommt, findet sich bei ca. 10 % der betroffenen Patienten. Zudem ist eine anaphylaktische Reaktion auf ein Weidenrinden-haltiges Nahrungsmittelergänzungsmittel bei einem Patienten mit einer vorbstehenden ASS-Unverträglichkeit beschrieben. Bei einzelnen Patienten, bei denen eine aerogen verursachte allergischee Kontaktdermatitis vermutet wurde, konnte ein positiver Epikutantest auf Extrakte von frischen oder getrockneten Weidenblüten sowie Weidenblättern beobachet werden. Um irrtiative Reaktionen möglichst niedrig zu halten wurden statt der Verwendung von wässrigen Pflanzenextrakten entsprechende Etherauszüge empfohlen.

Allergologische Diagnostik 

Prick, i.c. (Al.), RAST (Ph.), ggf. nasale Provokation (Al.) 

Literatur: 3

https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vw

Boullata et al: Anaphylactic reaction to a dietary supplement containing willow bark. Ann Pharmacother 37, 832-835 (2003)

Sawhney et al: Patch test with ether extracts in salicaceae allergy. Indian J Dermatol Venereol Leprol 68, 77 (2002)

Goncalo et al: Occupational dermatitis from Salix vimminalis. Contact Dermatitis 14, 188-189 (1986)

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