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(15.7.2015)
Tee
Typ I-Soforttypallergen, (potenzielles) Typ IV-Kontaktallergen
Vorkommen und Beschreibung
Die Teepflanze (Camellia sinensis) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Kamelien (Camellia) innerhalb der Famile der Teestrauchgewächse (Theaceae). Die Teepflanze wird in den Subtropen und in den Tropen, dort insbesondere in Hochlagen, kultiviert. Bekannte Teeanbaugebiete, nach denen auch die dort produzierten Sorten benannt sind, sind Darjeelin Nordostindien, Südhänge des Himalaya), Ceylon - Sri Lanka, Assam (Nordindien, Gyokuro, Sencha, Matcha (Indien), Yunnan, Hangzhou (China), Formosa, Pouchong (Taiwan), Bengalen - Bangladesch, Java, Sumatra (Indonesien). Aus Pflanzenteilen der Teepflanze (Blättern, Knospen, Blüten, Stängel) wird ein heißes Aufgussgetränk, der Tee zubereitet. Verwendung als Heilmittel dienen Schwarzer Tee und Grüner Tee. Wirkstoff sind Methylxanthie wie Koffein (siehe auch dort), in geringer Menge Theophyllin, Theobromin; Catechine, darunter Flavonole und ihre Glykoside wie Kamperöl und Myrecetin; Proanthocyanide, Theanin, über 300 flüchtige Aromastoffe wie die Theaspirane sowie Fluoride.Schwarzer Tee ist wegen seiner anregenden Wirkung und seines hohen Gehalts an Coffein eher ein Genussmittel als ein Arzneimittel. Dem Grünen Tee werden weitere Wirkungen, wie insbesondere ein antioxidatives und anti-inflammatorisches Potenzial u.a. durch einen erhöhten Polyphenolgehalt, zugesprochen. Durch die unterschiedliche Behandlung des Ausgangsmaterials ist zudem Coffeingehalt niedriger.
Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff
Camellia sinensis extract (INCI). Extrakt aus den Blättern der Teeplfanze. Kosmetische Funktion: hautpflegend, adstringierend, kräftigend
Camellia sinensis oil (INCI). Öl aus den Blättern der Teepflanze. Kosmetische Funktion: hautpflegend, adstringierend, kräftigend
Palmitoyl camellia sinensis (INCI). Teepflanzenextrakt, Reaktionsprodukte mit Hexadecanoylchlorid. Funktion: hautpflegend
Allergologische Relevanz
Allergien können gelegentlich bei berufsbedingtem Umgang mit Tee beobachtet werden. Eine Teeallergie tritt vor allem auf, wenn der bei der Verarbeitung von Teeblättern als Abfallprodukt entstehende feine Teestaub eingeatmet wird. Eine Tee-Allergie ist dabei in Exportländern, wie z.B. Sri Lanka, wesentlich weiter verbreitet als in Europa. In Einzelfällen wird auch bei uns über Teeallergien berichtet. Es handelt sich dabei um Teeallergiker bei denen zusätzlich eine hochgradige Gräserpollenallergie besteht. Beschrieben ist z.B. der Fall eines Patienten, der neben Rhinokonjunktivitis und Asthma auf Teetrockenstäube auch eine generalisierte Urtikaria und ein Gesichtsödem bei stärkerer aerogener Exposition sowie beim Trinken von Schwarztee Durchfälle bekam. Positive Reaktionen waren im Intrakutantest auf Extrakte von Pfefferminztee, Fencheltee und Schwarztee nachzuweisen; bei diese Teesorten zeigten sich auch positive Reaktionen bei der oralen bzw. nasalen Provokationstestung. Allergische Reaktionen auf grünen Tee (Camellia sinensis) wurden vor allem bei berufsbedingter Exposition beobachtet. Sie äußerten sich als Rhinitis und Asthma. Verantwortlich sind die Stäube, die bei der Verarbeitung entstehen. Als ein wichtiges Allergen wurde ein Katechin der Teeblätter identifiziert. Nach längerer Inhalation von Catechin-reichen Grüntee-Extrakten wurde zudem das Auftreten einer Hypersensitivitäts-Pneumonitis beobachtet.
Allergologie Diagnostik
Prick/Scratch mit Nativmaterial, RAST (Ph.)
Literatur: 419
Otera et al: Hypersensitivity pneumonitis associated with inhalation of catechin-rich green tea extracts. Respiration 82, 388-392 (2011)
Vorankündigung:
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