Suchbegriffe zu diesem Artikel: Ephedrin
Sympathomimetika
Medikamentenallergene
Vorwiegend alpha-sympathomimetisch wirkend zur systemischen Anwendung
Peripher wirksam
Allergologische Relevanz
Bei dieser Substanzgruppe sind außer in seltenen Fällen bei Metamphepramon und Oxilofrin keine allergischen Reaktionen beschrieben.
Zentral wirksam
Allergologische Relevanz
Bei Methyldopa sind insbesondere makulo-papulöse Exantheme und die Auslösung eines systemischen Lupus erythematodes beschrieben. Charakteristisch ist auch eine ekzematöse Reaktion mit diskoiden oder seborrhoischen Läsionen und tritt eher bei Patienten auf, die bereits zuvor an Ekzemen litten und persistiert bis das Medikament abgesetzt wird. Ein Ekzem der Handflächen und Fußsohlen, das sich ausbreiten kann, wurde ebenfalls beschrieben. Erythematöse und lichenoide Exantheme, die gelegentlich eine Purpurakomponente aufweisen, kommen vor und werden manchmal von Fieber und anderen Überempfindlichkeitsreaktionen begleitet. Lichenoide Läsionen können ulzerieren und persistierende Ulcera an der Zunge wurden beschrieben. Sehr selten sind fixe Arzneimittelexantheme.
Bei Clonidin-Anwendung können Pruritus und Exantheme (bei bis zu 5 % der Patienten) auftreten, seltener Urtikaria und Angioödeme auftreten. Ebenfalls beschrieben wurden eine Pityriasis rosea-artige Eruption, ein Lupus erythematodes-artiges Syndrom, die Exazerbation einer Psoriasis und in einem Einzelfall ein anogenitales vernarbendes Pemphigoid.
Bei Moxonidin können in sehr seltenen Fällen Exantheme und Pruritus beobachtetet werden.
Vorwiegend alpha-sympathomimetisch wirkend zur lokalen Anwendung
Allergologische Relevanz
Bei lokaler Anwendung von Apraclonidin (Augentropfen) kann in sehr häufigen Fällen eine allergische Konjunktivitis auftreten sowie ein allergisches Lidekzem. Bei den anderen Substanzen sind keine allergischen Nebenwirkungen beschrieben.
alpha- und beta-sympathomimetisch wirkend
Körpereigene Katecholamine und deren Derivate
In dieser Substanzgruppe sind keine allergischen Reaktionen beschrieben.
Indirekt wirkend
Bei der Anwendung von Pseudoephedrin können als kutane Nebenwirkungsreaktionen in relativ häufigen Fällen Exantheme bzw. verzögerte Reaktionen in verschiedenen Ausprägungsformen auftreten. Beobachtet wurden dabei insbesondere fixe Arzneimittelexantheme, aber auch scharlachähnliche Exantheme, ein unspezifisches Exanthem mit Gelenkschwellung, ein generalisierteres juckendes Erythem, eine systemische Kontaktdermatitis sowie auch Einzelfälle einer akute generalisierte exanthematische Pustulosis (AGEP). Positive Epikutantestung wurden bei diesen Hautreaktionen jedoch nur in seltenen Fällen nachgewiesen. Als schwere Reaktion wurde eine toxisch epidermale Nekrolyse (TEN) beschrieben. Gelegentlich können auch Soforttypreaktionen mit einer Urtikaria auftreten. Relativ häufig kann auch eine Kontaktdermatitis durch Pseudoephedrin in Augen- und Ohrentropfen auftreten.
Auch bei Ephedrin können makulopapulöse Exantheme und Urtikaria beobachtet werden.
Zwischen diesen beiden Substanzen besteht auch eine Kreuzreaktivität. Ansonsten sind in dieser Substanzgruppe keine allergischen Nebenwirkungen beschrieben.
Vorwiegend beta-sympathomimetisch wirkend
beta 1 > beta 2
beta 1 = beta 2
beta 1 < beta 2
- Bambuterol
- Bamethan
- Buphenin
- Clenbuterol
- Fenoterol
- Formoterol
- Pirbuterol
- Ritodrin
- Salbutamol
- Salmoterol
- Terbutalin
- Tulobuterol
Allergologische Relevanz
In dieser Substanzgruppe treten nur selten allergische Reaktionen auf. Exantheme (v.a. makulopapulös) sind bei in seltenen Fällen bei Bamethan, Dobutamin, Fenoterol, Formoterol, Orciprenalin, Salbutamol, Salmeterol, Terbutalin beschrieben. Das Auftreten einer Urtikaria ist in seltenen Fällen bei Orciprenalin, Reproterol, Salbutamol bekannt. Quincke-Ödeme können bei Clenbuterol und Salbutamol auftreten. Drei schwangere Patientinnen mit verfrühten Wehen entwickelten nach Infusionen mit Salbutamol Lupus erythematodes-artige Erytheme an den Akren. Eine urtikarielle Reaktion, die bei Provokation erneut auftrat, wurde mit Salmeterol, das über einen Dosier-inhalator verabreicht wurde, in Verbindung gebracht.
Ausgelöst durch Fenoterol wurde zudem eine generalisierte exanthematische Pustulose beschrieben; in der Spätablesung der Pricktestung zeigte sich dabei im Testfeld ein Infiltrat mit Pusteln, in der oralen Provokationstestung ließ sich die pustulöse Reaktion ebenfalls reproduzieren.
Literatur: 7, 9, 15, 413
Venturini et al: Immediate hypersensitivity due to pseudoephedrine. Allergy 57, 52-53
Moreno-Escobosa et al: Generalized dermatitis due to pseudoephedrine. Allergy 57, 753 (2002)
6. Padial et al: Acute generalized exanthematous pustulosis associated with pseudoephedrine. Br J Dermatol 150, 139-142 (2004)
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