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Sperma
Auslöser von Typ I-Soforttypreaktionen
Allergologische Relevanz
Spermaallergien können als verschiedene Soforttypreaktionen lokaler oder systemischer Art auftreten. Die Symptome variieren von einer lokalen Vulvovaginitis bis zu einem akuten Asthmaanfall und einem anaphylaktischen Schock. Die Symptome können wenige Minuten bis mehrere Stunden nach dem Geschlechtsverkehr auftreten. Berichtet wird z.B. über eine Patientin bei der es 20 Minuten nach dem Geschlechtsverkehr zu Juckreiz in der Scheide kam. Im weiteren Verlauf verstärkte sich die Symptomatik mit Augentränen, Naselaufen, Asthma, generalisierter Urtikaria und 2maliger kurzzeitiger Bewusstlosigkeit. Bei der Benutzung eines Kondoms traten die Beschwerden nicht auf.
Auffallend ist die Tatsache, dass die Symptome bereits nach dem ersten Koitus auftreten können, also ohne vorherige Sensibilisierung. Daraus kann auf das Vorliegen eines Kreuzantigens geschlossen werden. Als verantwortliches Allergen wird ein Proteinantigen angesehen, dessen Molekulargewicht in der Literatur unterschiedlich zwischen 1200 und 40.000 Dalton angegeben wird, welches aus dem Prostatasekret stammt.
Diagnostik
Die Diagnose wird in den meisten Fällen aufgrund der Anamnese und des Hauttests gestellt. Da der Hauttest sowohl bei der Verwendung der Samenflüssigkeit des Partners einer allergisch reagierenden Patientin, als auch bei der von freiwilligen Spendern positiv war, wird angenommen, dass das Antigen Bestandteil der Samenflüssigkeit eines jeden Mannes ist. In manchen Fällen wurde auch ein RAST zum Nachweis spezifischer IgE-Antikörper gegen Samenflüssigkeit verwendet.
Hauttestungen können mit verschiedenen Spermaproben, gewaschenen Spermaproben und gewaschenen Spermatozoen erfolgen, RAST (Ph.)
Therapie
Bei Vorliegen einer Spermaallergie empfiehlt sich zur Verhinderung von anaphylaktischen Reaktionen die Anwendung eines Kondoms. Bei bestehendem Kinderwunsch kann in Einzelfällen eine Hyposensibilisierung mit Sperma oder die homologe Insemination mit gewaschenen Spermatozoen durchgeführt werden. Dabei sprechen Untersuchungsergebnisse gegen eine negative Beeinflussung der Empfängnisfähigkeit durch spezifische IgE-Antikörper gegen Samenflüssigkeit.
Literatur: 406, 407, 408
Tomitaka et al: Anaphylaxis to human seminal plasma. Allergy 57, 1081-1082 (2002)
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