Suchbegriffe zu diesem Artikel: Provokationstest
(4.2.2015)
Paracetamol
Auslöser von pseudoallergischen (Intoleranz-)reaktionen
selten Auslöser von Typ I- u. Typ IV-Reaktionen
Allergologische Relevanz
Neben der Acetylsalicylsäure ist Paracetamol das am häufigsten eingesetzte antipyretisch-analgetisch wirksame Medikament. Bei Paracetamol sind seltene Fälle einer Intoleranzreaktion mit anaphylaktoidem Geschehen beschrieben. Bei der Diagnostik sind Hauttests und RAST-Untersuchungen negativ, beweisend ist der orale Provokationstest.
In extrem seltenen Fällen können auch allergische Reaktionen vom Typ I und Typ IV nach Paracetamol beobachtet werden. Beschrieben ist der Fall einer Patienten mit generalisierten Arzneimittelexanthem auf Paracetamol. In der durchgeführten oralen Provokationtestung mit Paracetamol zeigte die Testreaktion ein typisches Arzneimittelexanthem. Mittels positivem LTT konnte einen immunologische Reaktion auf Paracetamol nachgewiesen werden, bestätigt wurde die Spättyp-Reaktion (Typ IV) mittels positivem Epikutantest.
Neuerdings wird ein Zusammenhang zwischen der Paracetamol-Einnahme und einem verstärkten Auftreten von Asthma bronchiale beschrieben. Dieset Effekt schein dosis- und altersabhängig zu sein und ist insbesondere bei verstärkter Paracetamol-Einnahme von Paracetamol bei Säuglingen und Kleinkindern zu beobachten. In einer Studie bei über 1000 3jähriger Kindern konnte so gezeigt werden, dass monatlich 1-3 Tabletten problemlos vertragen werden und verstärkte Atem-Problem ab 4 und mehr Tabletten pro Monat auftreten. n einer anderen Studie war eine mehr als 14tägige Paracetamol-Gabe pro Monat mit einer erhöhten Asthma-Inzidenz assoziiert. Es wurde jedoch auch festgestellt, dass eine Ibuprofen Gabe nicht mit verstärkten Asthma-Problemen verbunden ist. Auch konnte Paracetamol als Auslöser einer Purpura pigmentosa progressiva beschrieben werden.
Literatur: 340
Gonzalez-Barcala et al: Exposure to paracetamol and asthma symptoms. Eur J Public Health 23, 706-710 (2013) http://eurpub.oxfordjournals.org/content/23/4/706.long
Amberbir et al: The role of acetaminophen and geohelminth infection on the infection on the incidence of wheeze and eczema: a longitudinal birth-cohort study. Am J Respir Crit Care Med 183, 165-170 (2011)
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