Suchbegriffe zu diesem Artikel: Etofyllinclofibrat
Lipidsenker
Medikamentenallergene
Fibrate
Allergologische Relevanz
Auf Benzafibrat, Clofibrat und Gemfibrozil sind gelegentlich auftretende makulopapulöse Exantheme, seltener Urtikaria und Pruritus beschrieben. In seltenen Fällen kann bei allen Fibraten eine Alopezie auftreten.
Nach Gabe von Clofibrat wurden ein EEM und verschiedene andere erythemtöse Exantheme beschrieben. Gemfibrozil wurde mit der Exazerbation einer Psoriasis in Zusammenhang gebracht.
CSE-Hemmer/HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren/Statine
Allergologische Relevanz
HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren können aufgrund einer beeinträchtigten Cholesterinsynthese zu einer strukturellen Schädigung der Muskelfasemembran und damit zur Rhabdomyolyse oder auch zu einer Myositis führen. Wesentlich seltenere der Statine sind systemische Autoimmunerkrankungen wie systemischer oder subakut-kutaner Lupus erythematodes, Vaskulitis, Polymyositis oder Dermatomyositis.
Als Hautveränderungen sind lichenoide Reaktionen, Stevens-Johnson-Syndrom, toxisch epidermale Nekrolyse, Porphyria cutanea tarda, bullöse lineare IgA-Dermatose sowie akute generalisierte exanthematische Pustulose in ca. 1,5 % der Fälle zu beobachten. Auch ein Fall von akralen vesikulobullösen sowie pustulosen Veränderungen sowie eine Urtikaria-Vaskulitis wurde beschrieben. In allerdings älteren Publikationen wurde daneben das relativ häufige Auftreten von makulopapulösen Exanthemen sowie auch in seltenen Fällen Urtikaria und Pruritus angegeben. Schwere anaphylaktische Reaktionen bis hin zum Schock werden eher selten in ca. 0,1 % der Fälle beobachtet.
Nach Simvastatin wurde die Auslösung einer Dermatomyositis beschrieben, zudem kann es photosensibilisierend wirken.
Atorvastatin kann eine chronische Urtikaria aulösen, daneben sind als kutane Nebenwirkungen Einzelfälle mit toxisch-epidermaler Nekrolyse, linearer bullöser Dermatose und lymphocytic infiltration of skin beschrieben. Auch eine schwere anaphylaktische Reaktion mit Schock, Blutdruckabfall, Angioödemen und Eosinophile wurde beobachtet.
Bei Pravastatin kann auch sehr selten ein anaphylaktischer Schock auftreten. Auch die Auslösung eines Lupus erythematodes sowie einzelne Fälle einer Dermatomyositis sind beschrieben.
Bei chronischen ekzematösen Reaktionen älterer Personen können einer Fall-Kontroll-Studie zufolge Statine ein Rolle spielen (oder auch Kalziumantagonisten).
Nicotinsäure und Derivate
Allergologische Relevanz
Bei den Nicotinsäure-Derivaten können sehr häufig Flush mit Gesichtsröte und trockener Haut sowie Pruritus aufgrund der vasodilatierenden Wirkung beobachtet werden, seltener Urtikaria oder Exantheme.
Acipimox verursacht weniger einen durch Prostaglandine vermittelten Flush und Juckreiz als die Nikotinsäure selbst.
Literatur: 7, 9, 15
Anliker et al: Chronic urticaria to atorvastatin. Allergy 57, 366-372 (2002)
Rasch et al: Simvastatin-induzierte Dermatomyositis. Hautarzt 60, 489-93 (2009)
Bellini et al: Urticarial vasculitis from simvastatin: what is the alternative drug? Dermatitis 21, 223-4 (2010)
Pua et al: Pravastatin-induced lichenoid drug eruption. Australas J Dermatol 47, 57-9 (2006)
Hampson et al: Hypotension and eosinophilia with atorvastatin. Pharm World Sci 27, 279-80 (2005)
Oskay et al: acute generalized exanthematous pustulosis induced by simvastatin. Clin Exp. Dermatol 28, 558-9 (2003)
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