(30.6.2015)
Lein
Typ I-Nahrungsmittelallergen, (potenzielles) Typ IV-Kontaktallergen
Vorkommen und Beschreibung
Gemeiner Leim, syn. Flachs (Linum usitatissimum), ist eine alte Kulturpflanze, die zur Faser- (Faserlein) und zur Ölgewinnung (Öllein, Leinsamen, Leinöl) angebaut wird. Er ist eine Art aus der Gattung Lein (Linum) in der Familie der Leingewächse (Linaceae) und die einzige Lein-Art, deren Anbau eine wirtschaftliche Bedeutung hat.
Als Leinsamen werden die Samen des Gemeinen Leims bezeichnet, die etwa 40 % Fett (Leinöl) enthalten. An diesem hat die mehrfach ungesättigte Omege-3-Fettsäure (alpha-Linolensäuren) einen Anteil von etwa 50 %. Leinöl hat damit eine der höchsten Konzentrationen von Omega-3-Fettsäuren aller bekannten Pflanzenöle. Weitere wichtige Inhaltsstoffe sind Linamarin, Eiwieß, Lecitizin, Sterine, Plastochromanol sowie die Vitamine B1, B2, B6 und E sowie Nicotinsäure, Folsäure und Pantothensäure. Leinsamen haben sich als ein natürliches und nicht apothekenpflichtiges Abführmittel bei einer Verstopfung bewährt. Leinsamen wird in größeren Mengen als Zutat für Lebensmittel verwendet, hauptsächlich in Backwaren und Müslie. Große Mengen werden zu Leinöl gepresst, das als hochwertiges Speiseöl, als Therapeutikum sowie vor allem auch in technischen Anwendungen genutzt wird.
Als Leinen oder Flachs wird sowohl die Faser des Gemeinen Leins als auch insbesondere das in der Leinenindustrie daraus gefertigte Gewebe bezeichnet. Seit dem späten 19. Jahrhundert wurde Leinen in der Textilindustrie fast völlig durch Baumwolle verdrängt, gewinnt aber seit dem Ende des 20. Jahrhunderts als ökologische Naturfaser wieder an Bedeutung.
Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff
Linseed acid (INCI). Leinsamenöl-Fettsäuren- Funktion: geschmeidig machend, emulgierend, Tensid, reinigend
Linum usitatissimum extract (INCI). Extrakt aus den Samen des Gemeinen Leins. Funktion: hautpflegend, geschmeidig machend, maskierend
Linum usitatissimum oil (INCI). Aus den getrockneten reifen Samen des Leins gepresstes Öl. Funktion: geschmeidig machend, hautplfegend, Lösungsmittel
Allergologische Relevanz
Systemische Reaktionen auf Leinsamen sind jedoch eher selten zu beobachten (ca. 1 % bei 10, 11). Beobachtet wurden einzelne Anaphylaxien durch Leinsamenflachs und eine anaphylaktische Reaktionen nach Einnahme von Leinsamenkörnern als Laxans (positiver Prick und Nachweis von IgE-Antikörper im RAST).
Allergologische Diagnostik
Prick, i.c. (Leinsamen-Staub), RAST (Ph.)
Literatur: 1, 2, 3
https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vw
León et al: The major allergen of linseed. Allergy 57, 968 (2002)
noch Pubmed
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