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(29.4.2015)
Kobalt
Typ IV-Kontaktallergen
Eigentliches Allergen ist das Kobaltion. Kobalt-Ionen können, wie andere Metallsalze auch, zu schwer interpretierbaren Hautreaktionen führen. Häufig handelt es sich dabei um follikuläre Reizungen. Kobalt und Kobaltsalze sind starke Kontaktallergene.
Vorkommen und Beschreibung
Kobalt wird in Legierungen für Hart- und Sintermetalle, Magnete, Maschinenbauteilen und zusammen mit Wolframcarbid für Schneiwerkezuge verwendet. Komplex gebundenes Kobalt katalysiert z.B. bei der Oxo-Synthese die Bildung von Alkoholen aus Olefinen. Expositionsmöglichkeiten können sich in der Metallindustrie durch direkten Kontakt zu kobalthaltigen Metallen und Metallstäuben oder gebrauchten Schneidölen oder Schmier- und Kühlschmiermitteln ergeben. Eine Exposition gegen Kobaltsalze (z.B. Kobaltchlorid, Kobaltsulfat u.a. ), als Bestandteil der meist blauen oder grünen Färbezusätze, ist in der Glas-, Porzellan-, Emaille oder Keramikindustrie möglich. Kobaltsalze organischer Säuren (z.B. Kobaltnaphthenat) finden als Sikkative in Farben oder als Trockenstoffe (”Beschleuniger”) bei der Härtung von Kunstharzen Verwendung. Daneben gibt es auch beim Umgang mit Haushaltgegenständen zahlreich Kontaktmöglichkeiten.
Allergien können auftreten bei geringen Spuren aus:
- Modeschmuck, Verschlüssen von Textilien (Reisverschlüsse, Ösen), Brillenbügeln, Metallösen an Schuhen
- Silber- und Weißgoldschmuck
- Bestecken und Küchengeräten
- Haarnadeln, Lockenwicklern
- Metallhülsen von Lippenstiften; Münzen
- Stickern (Namensschildern aus Metall)
- Zahnklammern
- ärztlichen und zahnärztlichen Instrumenten
- Metallstühlen, Türgriffen, Regenschirmen
- Verschlüssen an Handtaschen; Uhrenarmbändern
- Fingerhüten, Nadeln, Scheren, Schreibern
- elektrischen Drähten
Ferner kann Kobalt enthalten sein in Materialien wie
- Bleich- und Haarfärbemitteln
- Farben, Glasuren
- Mineralölprodukten, Kunstdünger, Zement
Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff
Cobalt acetylmethionate (INCI). Funktion: schweißhemmendCobalt titanium oxide (INCI). Funktion: hautpflegend
Allergologie (Relevanz)
Eine positive Testreaktion im Epikutantest tritt in größeren Testkollektiven bei 5-10 % der Patienten auf, häufiger bei Frauen, insbesondere im 2. und 3. Lebensjahrzehnt. Eine isolierte Kobaltallergie ist selten; eine Kobaltallergie wird häufig von einer Allergie gegen andere Metalle (Nickel und/oder Chrom) begleitet. “Kreuzreaktionen” sind jedoch wahrscheinlich der Ausdruck einer parallel erworbenen Sensibilisierung infolge Expositionskopplung.
Allergologische Diagnostik
Epikutantestung mit Block DKG + Standard (Kobalt(II)-chlorid); Testkonzentration 1 % in Vaseline (SmartPractice)
Literatur: 6, 23, 230
https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vw
Mineral-Check Status - Supplement (Nagel/Haaranalyse)
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