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(4.8.2015)

Holunder 

Inhalative Typ I-Sofortypallergene, (potenzielle) Typ IV-Kontaktallergene

Vorkommen und Beschreibung

Die Holunder (Sambucus) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Moschuskrautgewächse (Adoxaceae). Die Gattung enthält weltweit etwas über zehn Arten, von denen drei in Mitteleuropa heimisch sind. Die Arten wachsen im gemäßigten bis subtropischen Klima und in höheren Lagen von tropischen Gebirgen.

Der Schwarze Holunder, syn.: Flieder (Sambucus nigra), ist eine der in Mitteleuropa häufigsten Straucharten. Ebenfalls anzutreffen ist er im restlichen Europa, in Westsibirien, im nördlichen Indien, dem Kauskasus, Kleinasien und Nordafrika. Er blüht zwischen Mai und Juni. Seine Blüten und Früchte finden vielfach Verwendung als Heilmittel, Lebensmittel und Farbstoff. Sowohl die Blütenstände als auch die daran gereiften Früchte lassen sich als Lebensmittel verwenden. Eine Zubereitungsform für die Blüten sind ausgebackene Holunderblüten. Darüber hinaus werden die Blüten als geschmacksgebende Komponente für Getränke verwendet. Besonders weit verbreitet sind Holunderlimonade bzw. -sirup und Holundersekt. Es ist zudem möglich, aus dem Holunder einen (Wild-)Obstbrand herzustellen. Holundersaft und die Holunderbeeren, aber auch Tees aus Rinde und Blütenständen sind probate pflanzliche Heilmittel für verschiedene medizinische Anwendungen. Als Faktoren dieser Wirkung gilt das in den Früchten reichlich enthaltene Vitamin C sowie Vitamin B, Fruchtsäuren, ätherische Öle, die auch in den Blüten enthalten sind, und vor allem farbgebende Anthocyanidine (als Glycoside Sambucin, Sambicynin, Chrysanthemin), die antioxidativ wirksam sind. Neben den Früchten und den Blüten werden auch die Blätter angewendet. Holunderöl wird durch Kaltpressung aus Samen gewonnen und hat kosmetische und pharmezeutische Verwendungen. Die Beeren des Schwarzen Holunders enthalten den violetten Farbstoff Sambicynin, ein den sekundären Pflanzenstoffen gehörende Flavonoid. Der natürlich Farbstoff wird heute für Süßigkeiten und Molkereiprodukte in der Lebensmittelindustrie sowie in der Textilindustrie verwendet. Der Kanadische Holunder (Sambucus canadensis) ist eine Unterart des Schwarzen Holunders. Er istim östlichen Nordamerika bis nach Florida, Texas und Arinzona sowie auf den Antillen und in Mexiko verbreitet. 

Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff

Sambucus nigra extract (INCI). Extrakt aus den Blüten des Schwarzen Holunders. Funktion: hautpflegend, kräftigend, lindernd, erfrischend

Sambucus nigra berry extract (INCI). Extrakt aus den Früchten des Schwarzen Holunders. Funktion: hautpflegend

Sambucus nigra oil (INCI). Ätherisches Öl aus den Blüten des Schwarzen Holunders. Funktion: maskierend

Sambucus nigra water (INCI). Wässrige Lösung der Dufstoffe aus den Blüten des Schwarzen Holunders. Funktion: hautpflegend

Sambucus canadensis extract (INCI). Extrakt aus Blüten, Blättern und Rinde von Sambucus canadensis. Funktion: hautpflegend

Allergologie (Relevanz)

Holunderpollen besitzen nur eine geringe klinische Bedeutung, da die Pollen nur in relativ geringen Mengen freigesetzt werden und nur eine geringe Potenz besitzen. Kontaktallergische Reaktionen sind nicht bekannt oder beschrieben.

Allergologische Diagnostik 

Prick, i.c. (Al.), RAST (Ph.), ggf. nasale Provokation (Al.) 

Literatur: 3

https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vw

Förster-Waldl et al: Type I allergy to elderberry (Sambucus nigra) is elicited by a 33.2 kDa allergen with significant homology to ribosomal inactivating proteins. Clin Exp Allergy 33, 1703-1710 (2003) !!!

Peumans et al: Isolation and characterization of a seed lectin from elderberry (Sambucus nigra L.) and its relationship to the bark lectins. Carbohydr Res. 213, 7-17 (1991) !!

Jimenez et al: Isolation and molecular characterization of two lectins from dwarf elder (Sambucus ebulus L.) blossoms related to the Sam n1 allergen. Toxins (Basel) 5, 1767-1779 (2013) - http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3813910/ !!!!!

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