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Suchbegriffe zu diesem Artikel: Weinraute

(22.7.2015)

Limonen

Typ IV-Kontaktallergen 

Vorkommen und Beschreibung

Limonen (syn.: Dipenten, Carven, Cinen) ein Naturstoff aus der Gruppe der Terpene (monocyclisches Monoterpen). Limonen-reiche Citrus-Öle und Citrus-Terpene sind als natürliche Lösungsmittel beliebt und in zahlreichen Produkten wie auch in der Naturweit verbreitet. Limonen ist das am weitesten verbreitete Terpen und kommt in zahlreichen Pflanzen vor; wie in Zitrusfrüchten insbesondere in der Schale von Orangen sowie dem Blütenöl, aber auch in Bergamottöl, Dill und Kümmel. Dank seines guten Lösevermögens z.B. für Lipide, Wachse, Harze und vor allem auch seines angenehmen Geruchs sowie der fast völlig fehlenden Mischbarkeit mit Wasser erfreut sich Limonen einer wachsenden Beliebtheit als Lösungsmittel für eine große Zahl von Verwendungszwecken. Es wird zunehmend als sog. umweltschonendes Entfettungs- und Reinigungsmittel benutzt. Traditionell wird Limonen zudem als preiswerter Duftstoff eingesetzt.[

Verwendung als Zusatz und/oder natürlicher Bestandteile von 

  • Parfüms 
  • Kosmetika 
  • Lebens- und Genussmittel (Obst, Obstsäfte, Gemüse wie Sellerie und Möhren, Gewürze wie Kümmel und Anis) 
  • Heilpflanzen, z.B. Weinraute und Teebaum-Öl 
  • Hölzer 

Als Lösemittel 

  • Anstichfarben 
  • Lacke, z.B. Autoindustrie 
  • Farbentferner 
  • Elektronik-Industrie 

Als Reinigungsmittel 

  • Entferner (bei Kfz-Mechanikern, in der Flugzeug-Industrie) 
  • Allzweckreiniger, Flächenreiniger, Sanitärreiniger 
  • Haut-Reinigungsmittel 

Sonstige Verwendungszwecke (auch als Geruchsverbesserer): 

  • Kühlschmierstoffe 
  • Klebstoffe 
  • Autopflegemittel 
  • Schuhcreme 
  • Möbelpolituren 
  • Ausgangsstoff für Kunststoffe 
  • Isolier- und Dichtungsmassen 

Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff

Dipentene (INCI). Funktion: Lösungsmittel

Polydipentene (INCI). Funktion: bindend, viskositätsregelnd

Allergologie (Relevanz)

An der Haut verursachten Zubereitungen mit bis zu 20 % Limonen in Epikutan-Testungen an Probanden keine Reizungen. Dagegen löste 10 - 35 min Kontakt mit unverdünntem Limonen Hautreizungen aus. In einem Fall verursachte 2 stdg. Hautkontakt mit reinem d-Limonen (Eintauchen einer Hand in die Flüssigkeit) Brennen, Juckreiz, Schmerzen, Schwellung und einen über Wochen persistierenden Hautausschlag mit Hautblutungen (Purpura) aus. Reinstes Limonen wirkt, wenn überhaupt, nur schwach sensibilisierend. Hinweise auf ein hautsensibilisierendes Potential, das hauptsächlich an oxidierte Anteile des Limonen gebunden ist, liegen aber aus Tierversuchen vor. Da es als doppelt ungesättigtes Monoterpen in Gegenwart von Luft (Sauerstoff) instabil ist, bildet es in technischen Qualitäten und vor allem in damit hergestellten Produkten zu einem erheblichen Teil ekzematogene Autooxidationsprodukte, unter denen in erster Linie das 2-Hydroperoxid stark sensibilisierend wirkt. Vor allem ältere, über längere Zeit gegenüber Luft exponierte und daher oxidierte Öle bergen die Gefahr der Sensibilisierung. Technisch oder z.B. im Kosmetik-Bereich genutztes Limonen sowie “Orangen-Terpene” können daher auf Grund der in der Praxi unvermeidlichen oxidativen Bildung reaktiver, allergener Komponenten zu einer Sensibilisierung führen. Insgesamt scheint eine derartige Wirkung angesichts der häufigen Verwendung des Limonens dennoch relativ selten zu sein. Fraglich ist jedoch auch, ob eine entsprechende Sensibilisierung gegen Oxidationsprodukte des Limonens überhaupt nachweisbar ist, wenn zur Testung weitgehend unverändertes Limonen verwendet wird. In bestimmten Bereich finden sich jedoch auch höhere Sensibilisierungsraten. Die Untersuchungen, die bisher mit Limonen-2-hydroperoxid durchgeführt wurden, sprechen dafür, dass bei Ekzematikern allgemein mit einer Sensibilisierungsrate von über 1 %, bei (berufsbedingten) Handekzemen in 2 % gerechnet werden muss. Bei der Testungen von Kfz-Mechanikern, als besonders häufig mit Limonen-haltigen Produkten exponiertem Beruf, können sogar in etwa 5 % positive Testergebnisse erhalten werden. Es wird vorausgesetzt, daß der berufliche Kontakt in der Regel mit partiell oxidiertem Limonen erfolgt. Bei Exposition gegenüber Dämpfen werden Reizungen der oberen Atemwege erwartet, bei sehr massiver Exposition (> 1 g/m3) daneben auch mäßige Reizungen an Augen und Haut. Konzentrationsabhängige asthmoide Beschwerden unter Limonen-Einwirkung wurden in wenigen Fällen schon bei niedrigen Konzentrationen (in Wohnungen) beobachtet. Für die Auslösung von allergischem Asthma (im Sinne einer Soforttyp-Reaktion) fanden sich in der Literatur jedoch keine Hinweise.

Allergologische Diagnostik

Epikutantestung mit Block Pflanzen, Kühlschmierstoffe II; Testkonzentration 2 % in Vaseline (SmartPractice)

Literatur: 6, 20, 112

https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vw

http://gestis.itrust.de/nxt/gateway.dll/gestis_de/013470.xml?f=templates$fn=default.htm$3.0

Noch Pubmed

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