Cocamidopropylbetain
Typ IV-Kontaktallergen
Allergologische Relevanz
Cocamidopropylbetain ist ein amphoteres Detergens, das sich bei den Kosmetik-Chemikern einer wachsenden Beliebtheit erfreut, weil es nur gering hautreizend wirkt. In Abhängigkeit vom Hersteller kann C. noch unterschiedliche Ausgangs- und Zwischenprodukten enthalten, wobei die wichtigste Verunreinigung Dimethylaminopropylamin darstellt, dieses scheint auch das wichtigste Allergen zu sein. Seitdem Cocamidopropylbetain 1983 zum ersten Mal als Allergen beschrieben wurde, erschienen zahlreiche Berichte über eine Kosmetika-Allergie durch diese Substanz. Die ursächlichen Produkte waren dabei im allgemeinen Shampoos, obgleich auch andere Kosmetika und Kontaktlinsen-Flüssigkeiten als Ursache einer Sensibilisierung beschrieben wurden. Bei Patienten, die wegen des Verdachts auf eine allergische Kontaktdermatitis getestet wurden, ergab sich eine Häufigkeit der Sensibilisierung zwischen 1,4 und 4,4 %. Darüber hinaus ist die Substanz ein Berufsallergen bei Friseuren, von denen zwischen 3,7 und 5 % sensibilisiert sind.
Cocamidopropylbetain sollte bei allen Friseuren mit Ekzem und allen Patienten, bei denen der Verdacht auf ein Kosmetika-bedingtes Kontaktekzem besteht, getestet werden.
Epikutantestung
Block DKG Friseurstoffe, Hermal Friseurstoffe, Kosmetika/Haushalt; Testkonzentration 1 % in Wasser.
Die Testkonzentration von 1 % in Wasser erweist sich als geringfügig reizend, kann also gelegentlich Reizreaktionen zwischen fraglich positiv und schwach positiv hervorrufen. Deshalb sollten nur sicher positive und stärkere Reaktionen bei Patienten mit entsprechender klinischer Reaktion bewertet werden.
Literatur: 6, 106
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