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(15.7.2015)
Chlorkresol
Hautirritative Wirkung, Typ IV-Kontaktallergen
Vorkommen und Beschreibung
(Chlorkresol (syn.: 4-Chlor-3-methylphenol) ist eine chemische Verbindung, die zur Gruppe der Chlormethylphenole gehört und hauptsächlich als Desinfektions- und Konvervierungsmittel eingesetzt wird. Di Substan ist zu finden in Arzneimitteln wie desinfizierenden Pudern, Salben, Lösungen und Sprays,gelegentlich als Konservierungsmittel in Kosmetika sowie als technisches Konservierungsmittel in Klebern, Druckereifarben, Anstrichmitteln, Lacken, Textilappreturen, Packmaterial, Färbemittel, Flüssigkeiten, die bei der Metallverarbeitung eingesetzt werden (z.B. in Schneideölemulsionen und Kühlschmierstoffen).
Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff
p-Chloro-m-kresol (INCI). Funktion: Konservierungsstoff
Allergologie (Relevanz)
Zur lokalen Wirkung auf die Haut finden sich in der Literatur widersprüchliche Daten. In älteren Testungen wurden zum Teil nur schwache Reizungen registriert. Eine valide Tierversuchs-Testung belegte jedoch für konzentriertes Chlorkresol eine ätzende Wirkung mit teils schweren Nekrosen an der Haut. Eine 2%ige wässrige Chlorkresol-Lösung löste an der Haut von Probanden keine Reizungen aus. Im Tierversuch wirkte es eutlich hautsensibilisierend, wenn es in Verbindung mit einem Adjuvans appliziert wurde. Testungen an Probanden (Induktionsversuch mit 5 - 20%igem Chlorkresol) oder Epikutantests im Tierversuch ohne Adjuvans-Behandlung waren dagegen negativ. Trotz sehr breiter Exposition im Verbraucherbereich durch Desinfektionsmittel, Externa und Kosmetika wurde in großen Kollektiven jedoch nur relativ selten über klinisch relevante allergische Kontaktdermatitiden berichtet. Ein Fallbericht beschreibt eine Kontaktdermatitis nach Umgang mit Chlorkresol-haltigen Reinigungsflüssigkeiten. Allerdings kam in diesem Fall auch eine Kreuzallergie (Sensibilisierung möglicherweise durch 4-Chlor-m-xylenol) in Betracht. Bei einem Motoren-Mechaniker mit endogenem Ekzem und einer über Jahre persistierenden Dermatitis wurde eine Chlorkresol-haltige Hautschutzcreme als verursachendes Agens erkannt. Bei dem Betroffenen löste 6 Jahre nach Abbruch der Tätigkeit ein erneuter Kontakt mit der Creme wiederum Dermatitis aus, die entsprechend positiver Befunde in Epikutan-Testungen eindeutig auf den Chlorkresol-Gehalt der Creme zurückzuführen war. In einer Testung an ca. 277 Metallarbeitern (Anfang der 1990iger Jahre) wurde lediglich eine fraglich positive Hautreaktion gegenüber Chlorkresol registriert. Auch im Rahmen von Routine-Epikutan-Testungen in großen Gruppen von Hautpatienten (ohne direkten Expositionsbezug) sind nur selten positive Reaktionen auf Chlorkresol gefunden worden, obwohl die Substanz in zahlreichen Verbraucherprodukten (u.a. in medizinischen Salben) eingesetzt worden ist, allerdings meist in sehr geringen Konzentrationen.Ingesamt wird Chlorkresol als schwach hautsensibilisierende Substanz eingeschätzt. Sensibilisierte Personen zeigen meist Reaktionen vom Spättyp, nur sehr selten wurden Soforttyp-Reaktionen beschrieben (Urtikaria, Erytheme und Pruritus; im Einzelfall auch Auftreten einer Schockreaktion nach i.v.-Gabe von Chlorkresol -haltigem Heparin). Kreuzallergische Reaktionen wurden mit 4-Chlor-m-xylenol beobachtet. Da für Chlorkresol zusätzlich auch eine Reizwirkung im Atemtrakt erwartet wird, können tolerable Konzentrationen ohne das Vorliegen von Inhalationsstudien aber nicht verifiziert werden. Eine inhalative Exposition führte im Tierversuch zu Reizungen von Augen und Nase.
Allergologische Diagnostik
Epikutantestung mit Block Industrielle Biozide, Konservierungsmittel, Kühlschmierstoffe II; Testkonzentration: 1 % in Vaseline (SmartPractice)
Literatur: 6, 20
https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vw
http://gestis.itrust.de/nxt/gateway.dll/gestis_de/510424.xml?f=templates$fn=default.htm$3.0
Noch Pubmed
Vorankündigung:
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