Suchbegriffe zu diesem Artikel: Reaktionen
Antimykotika
Medikamentenallergene
Typ IV-Kontaktallergene
Imidazole (lokal)
- Bifonazol
- Clotrimazol (siehe auch dort)
- Croconazol
- Econazol
- Fenticonazol
- Isoconazol
- Ketoconazol
- Miconazol
- Omoconazol
- Oxiconazol
- Sertaconazol
- Terconazol
- Tioconazol
Allergologie (Relevanz)
Imidazol-Präparate haben eine lipophilen Charakter und penetrieren die Haut aus diesem Grund gut. Dies wirkt sich positiv auf die therapeutische Wirksamkeit aus, kann jedoch auch Sensibilisierungen begünstigen. Trotz des seit den 70er Jahren weltweiten Einsatzes von Imidazolen und einer hohen Anwendungsrate sind Sensibilisierungen relativ selten, wobei die Imidazol-Derivate Miconazol, Econazol, Tioconazol und Isoconazol am häufigsten sensibilisieren wirken; Clotrimazol hingegen wirkt deutlich seltener sensibilisierend.
Imidazole (systemisch)
Allergologie (Relevanz)
Allergische Reaktionen werden selten beobachtet und kommen dann häufig in Form von Hautreaktionen, meist leichterer Art, wie Exantheme und Juckreiz, seltener in Form von Urtikaria, Angioödemen oder exfoliativer Dermatitis vor. Daneben können allergische Blutbildveränderungen (Leukopenie, Thrombozytopenie, hämolytische Anämie) auftreten.
Bei Fluconazol wurden seltene Fälle von allergischen Reaktion in Form von makulopapulösen Exanthemen, fixen Arzneimittelexanthemen, Angioödemen sowie auch Stevens-Johnson-Syndrom bebachtet. Daneben wurde auch ein Fall mit akuter Hepatitis, generalisiertem Erythem, Fieber und Eosinophilie beschrieben.
Nach Ketoconazol sind Juckreiz und gastrointestinale Beschwerden die häufigsten Nebenwirkungen. Eine schwere Anaphylaxie wurde bei 2 Patienten beobachtet, von denen einer zuvor gegen lokal angewandtes Miconazol reagiert hatte. Zu den weiteren Nebenwirkungen gehört auch die exfoliative Dermatitis.
Bei Itraconazol sind allergische Soforttypreaktionen äußerst selten zu beobachten, dokumentiert ist lediglich das Auftreten von Urtikaria und Angioödemen in einem Fall (negativer Prick-, positiver Provokationstest). Daneben wurde das Auftreten eines Exanthems bedingt durch Photosensibilisierung, eine drug eruption und eine akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP) beschrieben.
Polyen-Antibiotika
Allergologie (Relevanz)
Bei lokaler und perorale Applikation sind allergische Reaktionen wegen der fehlenden Resorbierbarkeit bei diesen Applikationsarten eigentlich nicht zu erwarten. Jedoch wurde auch in Einzelfällen über systemische Reaktionen berichtet. So trat ein generalisiertes urtikarielles Exanthem und Blutdruckabfall nach Nystatin-Einnahme auf, über die gleiche Reaktion bei diesen Patienten wird nach oraler Exposition mit Amphotericin B berichtet. Auch ein makulopapulöses Exanthem, ein fixes Arzneimittelexanthem, Stevens-Johnson-Syndrom, generalisiertes Ekzem und generalisierte Pustulose wurden nach oraler Nystatin-Therapie beobachtet. Ebenfalls kasuistisch wurden Kontaktsensibilisierungen und Kontaktdermatitiden auf Nystatin mitgeteilt.
Bei parenteraler Behandlung (nur bei Amphotericin B üblich) können in seltenen Fällen echte allergische oder anaphylaktoide Reaktionen, wie generalisiertes Erythem, Exantheme, Pruritus und Purpura beobachtet werden.
Allylamine
Allergologie (Relevanz)
Bei lokaler Anwendung ist die Verträglichkeit gut, gelegentlich kann es zu Unverträglichkeitsreaktionen kommen (Brennen, Juckreiz, Dermatitis). Bei systemischer Verwendung von Terbinafin sind seltene Fälle von Urtikaria beschrieben. Zudem wurde unter Terbinafin verschiedentlich eine Exazerbation eines Lupus erythematodes beobachtet. Außerdem kann das Antimykotikum eine Psoriasis induzieren oder aktivieren.
Sonstige
- Amorolfin
- Chlorphenesin
- Ciclopiroxolamin (siehe auch dort)
- Fenticlor
- Flucytosin
- Griseofulvin
- Tolciclat
- Tolnaftat
Allergologie (Relevanz)
Bei diesen, überwiegend nur lokal angewandten Substanzen können gelegentlich lokale Unverträglichkeitsreaktionen auftreten (Brennen, Dermatitis, Kontaktekzem). Bei systemischer Anwendung von Flucytosin ist das Auftreten von Urtikaria, Exanthemen, Photosensibilisierung sowie anaphylaktische Reaktionen mit Pruritus und disseminierten Erythemen beschrieben.
Bei Griseofulvin können bei zahlreichen Patienten (5 - 7 %) allergische Reaktionen beobachtet werden. Beschrieben sind zahlreiche allergische Reaktionen: Exantheme (makulopapulöse, fixe, vesikulöse, pustulöse), Urtikaria, Angioödeme, Erytheme multiforme, TEN, Vaskulitis, Purpura, Photosensibilisierung. Daneben können ein Lupus erythematodes und eine Porphyrie ausgelöst werden.
Literatur: 7, 9, 15, 53, 54, 55
Martínez-Alonso et al: Urticaria and angioedema ude to itraconazol. Allergy 58, 1317-1318
Su et al: Acute hepatitis and rash to fluconazol. Allergy 58, 1215-1216 (2003)
De Pádua et al: Contact allergy to topical antifungal agents. Allergy 63, 946-945 (2008)
Tang et al: Severe cutaneous allergic reactions following topical antifungal therapy. Contact Dermatitis 68, 56-57 (2013)
Gesundheitscheck Darm Plus (Zonulin) Stuhltest Burnout plus Kombitest (Stress & Erschöpfungs Test) Großer Gesundheits-Vorsorgetest (Blutbild) Hepatitis B Test
Vorankündigung:
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