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      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeOct 29th 2014 bearbeitet
     

    Die Cholesterin-Lüge

    Nachdem in Studien immer mehr Hinweise aufgetaucht waren, dass ein hoher Cholesterinspiegel doch nicht so ganz einfach als höchst-gefährlich bezeichnet werden konnte, der zwingend einer umfassenden insbesondere medikamentösen Therapie bedarf, wurde damit die Sinnhaftigkeit der Cholesterinsenkung bei ansonsten Gesunden (ohne koronare Herzkrankheit in der Vorgeschichte) deutlich in Frage gestellt. Insbesondere auch unter dem zunehmend realisierten Aspekt, dass die Höhe des Cholesterinspiegels vor allem von der körpereigenen Produktion abhängt und erst in zweiter Linie von der Zufuhr über die Nahrung, da das Gleichgewicht zwischen benötigtem, selbst produziertem und über die Nahrung aufgenommenem Cholesterin über vielfältige Mechanismen aufrechterhalten wird; insbesondere wird dabei das wichtigste Enzym der körpereigenen Cholesterinbiosythese durch einem negativem Rückkopplungsmechanis gehemmt. So dass eigentlich ganz klar wurde, dass der Gedanke an eine bloße Cholesterinsenkung, sei es durch eine entsprechende Diät z.B. durch den lautstark propagierten Einsatz von Margarine statt Butter oder letztlich auch durch eine medikamentöse Cholesterinsenkung eigentlich keinen Sinn haben konnte, wenn der Körper selbst die Möglichkeit hatte, durch die eigene Cholesterinbiosynthese hier entsprechend gegenzuregulieren.

    So musste die Lügengeschichte fortgeschrieben werden und eine Differenzierung her, um diese dann doch aufrecht zu erhalten. So wurden jetzt die unterschiedlichen Rollen von HDL- und LDL-Cholesterin in den Vordergrund gestellt sowie deren mögliche Auswirkungen auf einen Herzinfarkt, Schlaganfall etc.

    Belege

    Die Sinnlosigkeit einer Cholesterinsenkung bei Patienten, die unter keiner koronaren Herzkrankheit leiden, wurde mittlerweile in bereits mehreren Studien veröffentlicht. Zuletzt erst wieder 2010 in einer großen Metastudie, die 11 Einzelstudien berücksichtigte, die randomisiert und plazebokontrolliert durchgeführt worden waren, mit 65229 Teilnehmern. Die Teilnehmer waren gemessen an ihren Cholesterinwerten und teilweise bestehenden Risikofakoren (Diabetes mellitus, Raucher, Hypertonie) Hochrisikopatienten für eine Primärprävention mit einer medikamentösen Cholesterinsenkung mit Statinen,die durchschnittlich über 3,7 Jahre durchgeführt worden war. Der durchschnittliche LDL-Cholesterin-Wert vor Therapie betrug 138 mg/dl, in der Placebogruppe dann 134 mg/dl sowie in der Therapiegruppe 94 mg/dl. Am Ende der Metaanalyse stand dann als Ergebnis fest, dass die Patienten die die "echten"  Präparate bekommen hatten, nicht länger lebten als die, die Placebopillen ohne Wirkstoff geschluckt hatten, obwohl der Cholesterinsenker das Cholesterin ja zuverlässig und deutlich gesenkt hatte. Es konnte damit also keinerlei positive Auswirkung einer jahrelangen cholesterinsenkenden Therapie auf die Mortalitätsrate gefunden werden.

    Literatur

    Ray et al: Statins and all-cause mortality in high-risk primary prevention: a meta-analysis of 11 randomized controlled trials involving 65,229 participants. Arch Intern Med 170, 1024-1031 (2010)

    Frank: Schlechte Medizin. Knaus-Verlag, 2. Aufl. 2012

    Wittig: Die weiße Mafia. Riva-Verlag, 3. Aufl. 2013

    Hartenbach: Die Cholesterinlüge. Herbig-Verlag, 34. Aufl. 2013

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      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeOct 30th 2014 bearbeitet
     

    Es sollte dabei gem. der Mainstream-Medizin zwischem dem sog. guten "HDL-Cholesterin" und dem schlechtem "LDL-Cholesterin" unterschieden werden. Wobei in keinster Weise berücksichtigt wurde, dass bei dieser Nomenklatur es sich bei HDL und LDL um gar keine Cholesterine handelt, sondern aus Eiweiß bestehende Transportsubstanzen. Sie haben die Fähigkeit Fettkörper (Lipide) aufzunehmen, so auch das Cholesterin, um diese transportfähig zu machen. Das HDL-Lipoprotein nimmt so das Cholesterin aus der Körperperipherie auf und transportiert es zur Leber, die es zur Bildung von Gallensäuren und freiem Cholesterin verarbeitet. Das LDL-Lipoprotein transportiert das Cholesterin vorwiegend in die umgekehrte Richtung, nimmt das von der Leber gebildete Cholesterin auf und führt es den Billiarden von Zellen der Körpergewebe, auch in den Arterienwände, zu, wo es als Grundsubstanz von Membranen und wesentlichen Stoffwechselvorgängen benötigt wird.

    Jetzt stellt sich jedoch die Frage, wieso natürlicherweise im Blut vorkommende Substanzen, die wichtige Funktionen ausüben, als "schlecht" bezeichnet wird, wenn sie mit dem LDL von der Leber in die Peripherie transportiert wird, und warum man sie "gut" nennt, wenn sie mit dem HDL in die umgekehrte Richtung gebracht werden.

    Dass sich letztlich diese Unterscheidung zwischem gutem und bösem Cholesterin geradezu als absurd herausstellte, zeigte dann auch tatsächlich die weitere Entwicklung.

    "Das „gute Cholesterin“ HDL sollte also eigentlich der Gegenspieler des LDL sein. Die HDL-Teilchen sammeln nämlich das an den Gefäßwänden abgelagerte Cholesterin wieder ein und transportieren es zurück zur Leber. Dort wird es erneut in Lipoproteine verpackt oder in andere Stoffe, beispielsweise in Gallensäuren, umgewandelt, die in den Darm abgegeben werden. Ein hoher HDL-Spiegel bedeutet also, dass die Adern gut von Ablagerungen gereinigt werden. HDL vermindert somit das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung und kann auch erhöhte LDL-Spiegel bis zu einem gewissen Grad in Schach halten. Das "HDL-Cholesterin" sollte also möglichst hoch sein." (cholesterinspiegel.de)

    Soweit die fast schon als "Märchengeschichte" zu bezeichnende positive Wirkung des "HDL-Cholesterins". Jedoch die Realität überholte in innerhalb kürzester Zeit die Phantasien so mancher  Mediziner und Pharmafirmen stellte folgende Realitäten fest:

    Was bot sich eigentlich letztlich besseres und erfolgversprechenderes an, als den HDL-Spiegel medikamentös zu beeinflussen und zu versuchen diesen zu erhöhen, um noch viel mehr an dessen kardioprotektiver Wirkung zu erhalten? Und die Pharmafirmen testeten dann auch gleich ein MIttel (sog. CETP-Inhibitoren), die eben diese Wirkung (Erhöhung des HDL-Spiegels um bis zu 30 Prozent) versprachen. Doch, was passierte tatsächlich...

    "Der erste CETP-Inhibitor Torcetrapib (von Pfizer) scheiterte bereits vor einigen Jahren in einer großen randomisierten Studie. Statt die Patienten vor Herzinfarkten zu schützen, kam es zu einem Anstieg der kardiovaskulären Ereignisse und der Todesfälle. Der Hersteller gab daraufhin die Entwicklung auf. Vor kurzem ereilte einem weiteren CETP-Inhibitor das gleiche Schicksal. Nach einem enttäuschenden Zwischenergebnis einer Phase-III-Studie stellte der Hersteller Roche die klinische Entwicklung von Dalcetrapib ein." (Deutsches Ärzteblatt)

    Die Erhöhung des ach so positiv wirkenden HDL-Cholesterin zeigte damit keinen messbaren Erfolg in der Verhinderung der relevanten Ereignisse wie Herzinfarkt oder Tod. Immerhin gaben die Firmen in diesem Falle die Sinnlosigkeit der Manipulation dieses Blutwertes zu.

    "Weiterhin stellte eine Mendel-Randomisierung-Studie, die 2012 in Lancet publiziert wurde, die Grundlage für die protektive Wirkung von HDL infrage, nämlich die Annahme, dass hohe HDL-Werte vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen. Es wurde untersucht, ob bestimmte Gene, die den Parameter (HDL) steigern, mit einer geringeren Rate von klinischen Ereignissen (Herzinfarkte) einhergehen.  Nach den Berechnungen von der Gruppe um Sekar Kathiresan vom Massachusetts General Hospital in Bosten müssten die höheren HDL-Werte das Herzinfarktrisiko um 13 Prozent vermindern. Dafür lieferten aber die Daten aus 20 Studien mit mehr als 100.000 Teilnehmern keine Hinweise. Eine zweite Analyse bestätigte die Ergebnisse: Ein genetischer Risiko-Score, der mit einem erhöhten HDL-Cholesterinwert assoziiert ist, hatte keinen Einfluss auf das Herzinfarktrisiko. Für Kathiresan steht deshalb fest, dass der Anstieg des HDL-Cholesterins allein keine kardioprotektive Wirkung verspricht. " (Deutsches Ärzteblatt)

    Auch die Verfolgung des ach so unsäglich wirkenden LDL-Cholsterin wurde mittlerweile, zumindest in den USA, massivst in Frage gestellt.....

     

     

     

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      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeNov 1st 2014 bearbeitet
     

    Nachdem jetzt über Jahren hinweg dann das "LDL-Cholesterin" als neue Behandlungsgröße in der Therapie eingeführt worden war, stellte man dann doch fest, dass weder die Reduktion des LDL-Cholesterins um einen bestimmten Prozentwert noch Zielwerte jemals prospektiv in Studien geprüft worden war. Insbesondere die Therapie nach einem Zielwert, die überwiegend von deutschen Ärzten und Fachgestellschaften propagiert wird, stellten die amerikanischen Fachgesellschaften in Frage, denn der Widersinn dieser Therapiemethode war doch wohl mehr als offensichtlich, insbesondere wurde die Frage danach gestellt, was denn mit Patienten passieren sollte,  die trotzt medikamentöser Behandlung und hervorragendem Lebensstil eben diesen Zielwert nicht erreichen würden und man schlussfolgerte daher:

    Starre Zielwerte sind nicht zu erreichen.

    Und als ganz logische Konsequenz daraus legten sich die US-amerikanischen Fachgesellschaften in einer neuen Leitlinie 2013 daraufhin fest, die Notwendigkeit einer medikamentösen Statin-Therapie für weite Teile der Bevölkerung festzuschreiben und dazuhin noch die Therapiedosis, im Vergleich zur bisher geltenden und bereits schon in zahlreichsten Fällen vollständig unnötigen und unsinnigen, auch noch deutlichst zu erhöhen und mit festgelegten, fixen Dosen von einer indviduellen Therapie auch noch vollständig abzukommen.

    Selbst deutsche Kardiologen stöhnten mit den neuen amerikanischen Leitilinien geradezu auf, denn für die Mehrheit "unserer" Patienten würden diese Empfehlungen eine deutliche Intensivierung der Therapie bedeuten und man würde doch viel lieber an der bisherigen "Zielwert-Therapie" festhalten, da die Patienten doch wohl dafür kein Verständnis aufbringen würden. "Die neuen Leitlinien seien ein „dicker Kuss für Big Pharma“, meinten selbst sogar US-amerikanische Kritiker. Millionen gesunder Menschen würden durch diese Leitlinien zu Patienten gemacht, die Statine bräuchten, schreiben in der „New York Times“ unter anderen Dr. Rita Redberg, Kardiologin und Chefredakteurin des Fachmagazins „JAMA Internal Medicine“ sowie Dr. John David Abramson von der „Harvard Medical School“ in Boston. Und: Die Mehrheit der Leitlinien-Autoren habe enge Beziehungen zur pharmazeutischen Industrie und die für die Leitlinien verantwortlichen Fachgesellschaften, die „American Heart Association“ und das „American College of Cardiology“, bekämen Zuwendungen von großen Arzneimittelherstellern. Dies alles gebe den neuen Empfehlungen zumindest ein wenig schmackhaftes Geschmäckle, sagen Kritiker („British Medical Journal“)."

    Experten schätzten zudem, dass 33 Millionen US-Amerikaner – 44 Prozent der Männer und 22 Prozent der Frauen – diese Kriterien erfüllen könnnten. Dies wäre eine deutliche Steigerung gegenüber den etwa 15 Prozent der Bevölkerung, denen die älteren Leitlinien zur Therapie geraten haben.  - Damit wurde wieder einmal klar belegt, dass Leitlinien ausschließlich dafür gemacht werden, um die Interessen der Pharmaindustrie zu befriedigen.

    Aber auch Vorteile für den einzelnen Arzt können so entstehen, denn die "Cholesterin-Therapie" ohne jeglichsten Zielwert wird ja auch deutlich vereinfacht, wenn

    - jeder Mensch mit einer Primärpräventions-Verordnung, zum Patienten gemacht werden kann, denn "irgendein gewisses Risiko" kann doch wohl immer gefunden werden (Rauchen, Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes...)

    - mittels rigorosem Prozess bei deutlicher Dosiserhöhung der jetzt als einzig-sinnvoll erachteten Statin-Therapie die Intensivität der Behandlung als alleiniges Ziel ausgerufen wird

    - und Schluss gemacht wird mit individualisierten Therapiezielen und ärztlichen Maßgaben wie "the lower the better" und damit jeglichste Nutzen/Risiko-Abschätzung der Medikation überflüssig gemacht werden kann.

    Literatur

    http://news.doccheck.com/de/34517/lipidsenker-leitlinien-kriegen-ihr-fett-weg/

     

     

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      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeNov 2nd 2014 bearbeitet
     

    Unsägliche Therapie mit Statinen oder warum spielt der Cholesterin-Spiegel auf einmal keine Rolle mehr?

    Bei den neuen US-amerikanischen Leitlinien, die Therapien letztlich vollständig unabhängig vom Cholesterin-Spiegel eingeleitet haben wollten, stellt man sich doch wohl die ernsthafte Frage, wenn der Blutcholesterin-Spiegel (oder der LDL-Spiegel) über Jahrzehnte so wichtig ist, wie man dies jahrelang glauben machen wollte, warum spielt er auf einmal keine Rolle mehr?

    Kann es einfach sein, dass Statine bei Menschen wirken, deren Cholesterinwerte gar kein Risiko darstellen? Ist es nicht vielmehr so, dass die Wirkung der Statine nicht davon abhängt, wie stark sie den Cholesterinspiegel senken?

    Die einzig vernünftige Antwort lautet doch wohl: Wenn die Statine tatsächlich helfen, dann müssen sie mehr tun, als nur das Cholesterin zu senken. Und dafür gibt es neben komplexten biochemischen Überlegungen durchaus auch Hinweise in Tierversuchen.

    Würde damit nicht einfach die möglicherweise berechtigte Hoffnung ausreichen, dass die Statine vielleicht doch einen herzschützende Wirkung haben können - unabhängig von ihren cholesterinsenkenden Effekten. Doch kann man sich tatsächlich darauf verlassen, dass man dann auch die entsprechenden Studienergebnisse unparteiisch präsentiert?

    Es ist extrem teuer und arbeitsaufwändig, ein Medikament an vielen Tausenden Patienten zu testen. Die Einzigen, die bereit sind, merhere Hundert Millionen Euro/Dollar für eine solche Studie auszugeben, sind die pharmazeutischen Unternehmen, denn für sie kann sich ein positives Ergebnis in barer Münze auszahlen. Selbstverständlich wurden daher alle Statine-Studien von den Firmen gesponsert, deren Medikament auf dem Prüfplan stand. Dass hier dann auch ausschließlich ganz nach dem Motte "wer zahlt, hat Recht" ausschließlich Ergebnisse ganz im Sinn der jeweiligen Pharmafirma als Studienergebnis präsentiert wurde, erscheint plausibel und nachvollziehbar und man daher ganz einfach z.B. unerfreuliche Nebenaspekte und insbesondere Nebenwirkunge ganz einfach verschweigt und unter den Tisch fallen lässt.

    Wer Statine praktisch für alle Gesunden empfiehlt, sollte jedenfalls doch wohl vorher prüfen, in wieweit die Prävention bei diesen auch Krankheiten hervorrufen könnte, statt sie zu verhindern. Wie sieht es mit Langzeiteffekten aus, wie zum Beispiel Krebs?

    Weil aber die Latenzzeit zur Auslösung einer Krebserkrankung 20 und mehr Jahre betragen kann und es keine Studien von dieser Dauer gibt, kann niemand sagen, ob die Statin-Behandlung in den nächsten Jahrzehnten zu einer erhöhten Krebsrate führen wird oder nicht. Im Tierversuch wurde jedenfalls in Studien bereits belegt, dass Statine das Krebswachstum fördern. Auch in der sog. CARE-Studie wurden in der Behanldungsgruppe mehr Brustkrebserkrankungen beobachtet als in der Kontrollgruppe.

    Die Häufigkeit von Nebenwirkungen besitzt deshalb große Bedeutung für die Bwertung präventiver Maßnahmen, denn es ist gut möglich, dass die Zahl der Patienten mit Nebenwirkungen die Zahl der verhidnerten Herzinfarkte übersteigt. Aber diese Tatsäche wird oft ignoriert und, schlimmer noch versteckt, in dem man die positiven Effekte mit relativen Risiken angibt und die Nebenwirkungen mit absoluten Zahlren. Mit Gewissheit lässt sich jedoch sagen, dass die Cholesterinsenkung mit Medikamenten alles andere als harmlos ist.

    Literatur

    Ravnskov: Mythos Cholesterin. Hirzel-Verlag (2002)

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      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeNov 3rd 2014 bearbeitet
     

    Nebenwirkungen der Statine werden von den Pharmafirmen bewusst heruntergespielt.

    Wittig beschreibt ganz ausführlich, wie das so läuft. Sein wohl vollständig unbestreitbarer Experte, Professor Thomas Münzel, Kardiologe und Leiter der 2. Medizinischen Klinik der Uniklinik Mainz erklärt dabei, wie die Hersteller der Statine in ihren Studien die Rate der Nebenwirkungen gering halten. "Ein wichtiger Punkt, den man berücksichtigen muss, ist, dass in den Studie, die man zur Primärprävention gemacht hat, also der Verhinderung von Herzinfarkten bei letztlich gesunden Menschen, Nebenwirkungen wie Muskelschmerzen mit bis zu fünf Prozent als sehr niedrig angegeben worden sind. Wir wissen heute, dass in diesen Studien vor allem Problempatienten ausgeschlossen wurden: Es gibt die sog. Coming-in-Phase. acht Wochen schlucken die Probanden Statine, dann werden die Probanden, die negative Nebenwirkungen entwickeln, aussortiert. Erst dann startet der auszuwertenden Teil der Studie mit "statintoleranten" Probanden. Em Ende der Studie gelten die Statine dann als nebenwirkungsarm."

    Auch bei Dr. Frank, der zudem über eine große allgemeinmedizinische Erfahrung verfügt, ist zu lesen: "Ein sinnvoller Einsatz von Cholesterinsenkern dürfte sich insgesamt nur auf einen Bruchteil all der Patienten beschränken, denen sie heute verschrieben werden. Und diese sind heftig. Nach 50 Jahren Cholesterinsenkung und einem Milliardengeschäft kommt nun langsam heraus, was man damit angerichtet hat. An ernsthaften Nebenwirkungen zeigte sich, dass Patienten ein erhöhtes Risiko für Muskelerkrankungen, Grauen Star, tödliches Nierenversagen und Leberfunktionsstörungen aufwiesen sowie auch ein niedriges Risiko für Ösophaguskrebs zeigte... Wieviele Menschen aufgrund solcher schweren Nebenwirkungen gestorben sind, ist nicht herauszufinden, doch die Erkrankungen, um die es geht, sind zum Teil lebensbedrohend.."

    Dass bereits ein Statin (Lipobay/Cerivastatin) wegen Auftreten von schwersten Nebenwirkungen sogar vom Markt genommen werden musste, wird mittlerweile gänzlichst verschwiegen:

    Bayer zieht Cholesterinsenker vom Markt

    (FAZ 2001) "Als Grund für diese „freiwillige Maßnahme“ gibt das Unternehmen vermehrte Nebenwirkungsmeldungen über Muskelschwäche an. Dies gilt wohl vor allem für Patienten, die trotz Warnhinweisen Medikamente mit dem Wirkstoff Gemfibrozil einnehmen. Dieser Lipidsenker wird vor allem bei Patienten mit hohem Schlaganfallrisiko eingesetzt. Bayer warnt zwar im Beipackzettel ausdrücklich vor der gleichzeitigen Einnahmen von Lipobay und einem Medikament mit dem Wirkstoff Gemfibrozil. Tatsächlich verschreiben aber Ärzte beide Medikamente an Patienten...Nach Angaben von Bayer wurden etwa sechs Millionen Menschen weltweit mit dem Medikament behandelt."

    Auch einem weiteren Cholesterinsenker, dem Niacin-Laropiprant ging es nicht besser, die Marktrücknahme erfolgte 2013:

    (Ärzteblatt) "Im Dezember 2012 informierte Merck die europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) darüber, dass es zu einer signifikanten Erhöhung in der  Inzidenz  einiger schwerwiegender, nicht tödlicher, unerwünschter Ereignisse gekommen war. Die US-Behörde FDA musste der Hersteller nicht informieren. Er war dort 2008 mit einem Zulassungsantrag gescheitert. Im Januar 2013 nahm der Hersteller das Mittel, das zuletzt in etwa 40 Ländern verkauft wurde, weltweit vom Markt – und kam damit einem Verbot zuvor, zu dem es aufgrund des negativen Nutzen-Risiko-Verhältnisses wohl gekommen wäre..."

    Überraschend ist dabei mittlerweile schon, dass diese Cholesterinsenkung, die insbesondere bei gesunden Menschen in so gar keiner Weise belegt ist, vielmehr mit teils gravierenden Folgen und Nebenwirkungen einhergeht, dennoch in den Mainstream-Medien und -Medizin immer noch deutlich "schöngeschrieben und -geredet wird. Prof. Hartenbach legte sich diezbezüglich ganz eindeutig fest: "Die schweren, z.T. tödlichen Folgen einer medikamentösen Cholesterinsenkung wruden im August 2001 durch die Rücknahme des Cholesterin senkenden Medikamentes Lipobay eime größeren Kreis bekannt und haben weltweit große Aufmerksamkeit erregt. Die Darstellung der Schädigungen durch das Medikament und deren Ursachen war in den Medien, wie gewohnt, diffus, fantasievoll, unklar, unwissenschaftlich oder kur gesagt, sinnloses, kenntnisloses Gequatsche."

    Literatur

    http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/arzneimittel-bayer-zieht-cholesterinsenker-vom-markt-zurueck-131009.html

    http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/59420/Niacin-Publikation-der-HPS2-Thrive-Studie-beziffert-Toxizitaet

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      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeNov 21st 2014 bearbeitet
     

    (21.11.2014) Die von den Mainstream-Medien und der -Medizin breit propagierte Kampagne zur Primärprävention der koronaren Herzkrankheit durch eine Intervention in weiten Bereich der Bevölkerung zur Senkung des Serum-Cholesterins entbehrt mittlerweile jeglicher wissenschaftlich begründeter Rechtfertigung. Die Zunahme der kardio-vaskulären Todesursachen an der Gesamt-Mortalität der westlichen Industrie-Staaten während der letzten ca. 50 Jahren dürfte im wesentlichen eine Folge der zunehmenden Lebenserwartung sein. Anerkanntermaßen ist der Koronare Herztod wesentliche Todesursache im Greisenalter (jenseits von 75 Jahren) und als solcher einer Prävention gar nicht mehr zugänglich. Das  öffentliche, seitens der Medizin geschürte, Wunschdenken in Richtung auf eine Prävention des Herz-Kreislauf-Todes durch eine Bevölkerungs-Intervention, insbesondere über eine medikamentöse oder diätetische Senktung des Cholesterinspiegels, muß angesichts der ständig zunehmenden Lebenserwartung in Deutschland ohnehin verwundern. So nähert sich die mittlerweile die Lebenserwartung stetig der 85-Jahres-Grenze, wobei Anthropologen bereits errechnet haben, das angesichts der Sterblichkeit des Menschen eine mittlere Lebenserwartung von 85 Jahren für eine Bevölkerung nicht überschritten werden kann. Je mehr man sich dieser "magischen" Grenze annähert, desto größer wird die Gefahr, dass nicht mehr das "aktive Leben" sondern viel mehr das "passive Leben", das Leiden, die Pflegebedürftigkeit verlängert wird.

    Mehrere Autopsiestudien belegen zudem, dass keine nennenswerte Beziehung zwischen Cholesterin und Arteriosklerose besteht. Die untermauert nochmalig den Umstand, dass Cholesterin kein Grund für die Herzkrankheit ist. Jede Beziehung zwischen Cholesterin und KHK können daher allenfalls sekundärer Natur sein.

    Es kann konstatiert werden, dass die verfügbare Evidenz dafür, dass über eine Senkung des Serum-Cholesterins in der Bevölkerung die Morbidität und Mortalität an koronarer Herzkrankehit im Sinne einer Prävention gesenkt werden kann, bisher stets "überinterpretiert" worden ist. Dieser Umstand ist daher allenfalls auf Wunschdenken, kommerzielle Interessen und andere unwissenschaftliche Faktoren und Motivationen zurückzuführen.

    Sicherlich besitzen einzelne wenige Hochrisiko-Patienten mit einer familiären Hypercholesterinämie Vorteile durch eine entsprechende Cholesterinsenkung. Schon äußerst fragwürdig wird inbesondere eine mediamentöse Cholesterinsenkung im Sinne einer Sekundär-Prävention bei bereits bestehender und bekannter koronare Herzerkrankung oder stattgefundenem Herzinfarkt, da es keinerlei Zweifel daran geben kann, dass nur eine ganz begrenzte Anzahl von Patienten in allenfalls geringem Umfang durch die Einnahme von Cholesterinsenkenden Medikamente tatsächliche Vorteile hinsichtlich Morbidität und Mortalität oder Lebensqualität erfährt, wenn man insbesondere das erhebliche Nebenwirkungspotenzial  dieser Mediamente dagegen setzt.

    Die Wirkung bei tatsächlich herzkranken Patienten Gabe von sog. Cholesterinsenkern wie den Statinenist jedenfalls nicht allzu groß, wenn man sieht, dass statistisch gesehen, 25 dieser Patienten, 15 Jahre lang behandelt werden müssten, um einen eizigen Herzinfarkt zu verhindern. Auf den einzelnen Patienten umgerechnet, bedeutet das, dass das Risiko mit 15 Jahren Tablettenkonsum um gerade einmal vier Prozent gesenkt werden kann.

    Zwar wird diese Patientengruppe die Anwendung der cholesterinsenkenden Statinen allgemein akzeptiert. Allerdings ist jedoch dabei nicht einmal nachgewiesen, dass die Senktung des Cholesterin diesen schwachen Erfolg bewirkt. Längst wird diskutiert und die neuerlichen Änderungen der entsprechenden Leitlinien durch die amerikanischen kardiologischen Fachgesellschaften (siehe oben) belegen dies nochmalig, dass nämlich eine entzündungshemmende Wirkung der Cholesterinsekner für den kleinen Erfolg bei der Behandlung der Arterioskler verantwortlich ist.

    Folgende Prämissen sind damit mittlerweile ganz klar zu belegen:

    - Bei der Arteriosklerose handelt es sich um entzündliche Erkrankung mit zahlreichen Ursachen (insbesonder auch Diabetes mellitus) und um keine Folge einer Hypercholesterinämie; die tatsächliche Höhe des Cholesterinspiegel spielt bis auf wenige Ausnahmen einer genetisch bedingten, familien Hypercholesterinämie bei der Verursachung von klinisch relevanten Gefäßerkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall keinerlei Rolle

    - Die entzündungshemmende Wirkung der Cholesterinsenker bewirkt die Verbesserung der Situation einer entzündlich bedingten Arterioslerose und damit auch eine Verminderung der dadurch verusachten Herzinfarktzahlen. Die tatsächliche Cholesterinsenkende Wirkung dieser Medikamente besitzt keinerlei positive Wirkung, sondern hat vielmehr zahlreiche negative Auswirkungen zur Folge.

    Belege

    Framingham-Studie

    Selbst die "Mutter" aller Cholesterin-Studie, die sog. Framingham-Studie, belegte letztlich nur, dass der mittlere Serum-Cholesterinwert der Menschen mit KHK gerade einmal 11 Prozent  höher lag als der bei den nicht Betroffenen. Die Mehrehit der Patienten lag im Normbereich, doch die KHK traf auch diejenigen, deren Cholesterinwert nur 150 mg/dl betrug. Somt war belegt, dass niedrige Cholesterinwerte doch nicht vor einer KHK schützen und hohe Cholesterinwerte alles andere als ein sicheres Anzeichen für eine drohende Katastrophe darstellen. Immerhin stehe bei den unter 50jährigen - aber nicht bei Menschen über 50 - das Risiko einer KHK in "auffallendem Zusammenhang mit dem Gesamtcholesterinspiegel".

    Bei einem Nachfolgebericht nach Ablauf von 30 Jahren wurde dann zudem festgestellt, dass erhöhte Cholesterinspiegel mit einer erhöhten Sterblichkeit vor dem Alter von 50 jahren zusammenhinge, aber ab dieserm Alter sich die Cholesterinwerte bei Männern und Frauen keinen Bezug zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder zur Gesamt-Sterblickkeit zeigten.

    Aber die Framingham-Studie ist aber kaum die einzige, die demonstriert,d ass Cholesterin für Altere kein Risikofaktor ist. Zahlreiche weitere Studien konnten mittlerweile belegen, dass ein hoher Cholesterinspiegel bei Senioren weder das Risiko einer KHK oder eines Schlaganfalles noch die Gesamt-Sterblichkeit erhöht. Und die Masse der KHK-Todesfälle tritt eben überwiegend bei älteren Patienten auf, was bedeutet, dass wenn überhaupt nur ein kleiner Prozentsatz der KHK-Todesfaälle überhaupt auch nur in einer statischen Beziehung zu den Cholesterinwerten im Blut bestehen kann.

    Literatur

    Berger: Die Cholesterin-Kontroverse in der Primär-Prävention der Koronaren Herzkrankheit (http://www.med.uni-magdeburg.de/jkmg/wp-content/uploads/2013/03/JKM_Band19_Kapitel7_Berger.pdf)

    Wittig: Die weiße Mafia. Riva-Verlag 3. Aufl. 2013

    Colpo: Der große Cholesterin-Schwindel. Kopp-Verlag, 3. Aufl. 2010

    Kannel et al: Cholesterol in the prediction of atherosclerotic disease. New perspectives based on the Framingham Study. Annals of Internal Medicin 90, 85-91 (1979)

    Anderson et al: Cholesterol and mortality. 30years of follow up from the Framingham study. Journal of the American Medical Association 257, 2176-2180 (1987)

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      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeNov 22nd 2014 bearbeitet
     

    (22.11.2014) Chronisch entzündliche Prozesse sind die Ursache einer Arterioskelerose und damit von Herzinfarkt und Schlaganfall und nicht ein erhöhter Cholesterinspiegel

    Die Aufnahme von Cholesterin mit Lebensmitteln wird noch immer häufig als ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen angesehen, obwohl bereits seit den 90er-Jahren in großem Umfang Ergebnisse aus medizinischen Studien sowie aus epidemiologischen Untersuchungen veröffentlicht wurden, die diese Annahme widerlegen. Die Tatsache, dass Cholesterin für den Köper lebenswichtig ist, wird häufig nach wie vor oft ignoriert. Dem Gesamtcholesterin im Blut wird jedoch heute keine Bedeutung mehr für die Atherogenese beigemessen, da mittlerweile auch klar wurde, dass "Verbindung nicht gleich Verursachung". Dies bedeutet, dass slebst dann, wenn ein bestimmter Faktor, wie hohes Cholesterin, das öfters bei KHK-Patienten beobachtet wird, nicht gleich bedeutet, dass dieser Faktor dann auch zu der Krankheit führt.

    Hauptursache für die Arteriosklerose als eine der Hauptursachen für eine koronare Herzerkrankung (KHK) ist mitterweile anerkanntermaßen eine chronische Entzündungsreaktion, wobei insbesondere Diabetes mellitus, Übergewicht und Rauchen eine gewichtige Rolle spielen, auch Bluthochdruck, genetische Veranlagung und Bewegungsmangel können eine Rolle spielen. Cholesterin spielt mittlerweile allenfalls noch im Rahmen einer familiären Hypercholesterinämie ein gewisse Rolle. Nahrungs-Cholesterin ist demnach eine zu vernachlässigende Größe im Zusammenhang mit KHK.

    Inzwischen steht ziemlich zweifelsfrei fest: Was in den Gefäßwanden des Herzens abläuft und schließlich zum Infarkt führt, ist vielmehr ein höchst komplexer Prozess - eine chronische Entzündung. Dieser läuft z.B.  ab, wenn Moleküle von z.B. durch Zigarettenrauch oxydiertem LDL-Cholesterin beginnen, sich in der innersten Schicht der Arterienwand einzulagern. Diese sieht das Immunsystem dann offenbar als Fremdkörper an und löst eine Abwehrreaktion aus, wobei stetig neue, die Entzündung fördernde Boten- oder Signalstoffe wie TNF-alpha oder verschiedene Interleukine produziert werden. Weitere Entzündungsmediatoren können sog. Eicosanoide sein, die vom Menschen aus Arachidonsäure gebildet werden. Es entsteht eine entzündliche Ablagerung (Plaque) aus mit Lipid-gefüllten Markrophagen (Schaumzellen), Immunzellen, abgestorbenem Gewebe und neu wuchernden Zellen, die vom Innenraum des Gefäßes nur noch durch eine dünne Schutzschicht getrennt ist. Mittlerweile wird vermutet, dass möglicherweise geringen Mengen von Cholesterineinlagerung nicht Ursache sondern Folge einer Schutzreaktion gegen Perforation zu verstehen ist.

    Einer Ruptur dieser Plaques treten Gerinnungsfaktoren aus und es bildet sich ein Propf aus Blutblättchen (Thrombozyten), innerhalb kurzer Zeit kann dieser die Herzkranzarterie komplett verschließen, mit der Folge eines Herzinfarktes, analoge Prozesse gelten für den Schlaganfall. Je stärker die Entzündungsreaktion im Inreren der Plaqeu, desto leichter bricht die Schutzschicht auf. Vor allem das oxidierte LDL-Cholesterin verhindert wahrscheinlich dabei, dass die Entzündung wieder abklingen kann. Zudem können sich auch noch Bakterien in den den Plaques einnisten und die Entzündung weiter verstärken. Neuesten Erkenntnissen zufolge spielt auch die Masse an eingelagertem Fett eine entscheidende Rolle. Fettgewebe ist nicht nur ein Energiespeicher, sondern es wirkt auch wie ein Organ, das Botenstoffe produziert. Insbesondere überschüssiger Bauchspeck, das haben neue Untersuchungen ergeben, sendet mitunter fatale Signale aus. Das Fettgewebe aus der Bauchhöhle kann so Immunbotenstoffe freisetzen, die chronische Entzündungen hervorrufen.

    Dass Entzündungsprozesse bei der Entstehung eines Herzinfarkts eine fatale Rolle spielen, erklärt auch eine Reihe von Phänomenen, die zuvor Rätsel aufgaben:

    • Mehr als zwei Drittel aller Infarkte entstehen an Stellen der Herzkranzgefäße, die nicht oder nur geringfügig verengt sind; andererseits können hochgradige Verengungen über Jahre bestehen, ohne dass es zum Herzinfarkt kommt.
    • Ein erhöhter Eisenspiegel, von dem bekannt ist, dass er entzündungsfördernd wirkt, steigert das Infarktrisiko.
    • Als ein guter Marker, um einen drohenden Herzinfarkt vorauszusagen, gilt inzwischen die Konzentration des so genannten C-reaktiven Proteins (CRP) im Blut, ein Molekül, das bei Entzündungen ausgeschüttet wird.

    Als weiterer wichtiger Risikofaktor für die Entstehung eines Herzinfarkts gilt die Zuckerkrankheit Diabetes. Warum das so ist, lässt sich möglicherweise ebenfalls mit dem Phänomen der Entzündung erklären. Eine Schlüsselrolle könnte dabei einer Gruppe erst kürzlich entdeckter Moleküle zukommen, die ständig im Blut zirkulieren; eines davon ist das so genannte Carboxymethyllysin, kurz CML, ein Molekül das den Entzündungsprozess regelrecht an anheizt. Und weil CML Zucker enthält, wird es bei den erhöhten Blutzuckerspiegeln von Diabetikern vermehrt gebildet: je höher der Blutzucker, desto mehr CML, desto mehr Entzündung, desto mehr Herzinfarkte. So lautet die einfache Formel - zumindest bei jedem einzelnen Menschen für sich genommen. Die Geschwindigkeit und damit das Ausmaß, in dem CML gebildet wird, bei jedem Menschen anders ist. Das würde erstmals erklären, warum es Diabetiker gibt, deren Blutzucker gut eingestellt ist, die aber trotzdem schon früh einen Herzinfarkt bekommen; und warum anderen, die ihre Blutzuckereinstellung schleifen lassen, trotzdem vergleichsweise wenig passiert. Zwei weitere Signalstoffe spielen bei der krankhaften Entwicklung wahrscheinlich ebenfalls eine große Rolle: Zum einen das Adiponektin, das in den Blutgefäßen entzündungshemmend und damit schützend wirkt. Adiponektin wird ebenfalls im Fettgewebe hergestellt, jedoch nimmt die Produktion umso stärker ab, je mehr Fettmasse der Körper einlagert. Umgekehrtes gilt für den zweiten Botenstoff, das Hormon Leptin. Je mehr Fett, desto mehr Leptin im Blut. Leptin wirkt allerdings nicht schützend, sondern feuert die Entzündung in den Gefäßen noch an, indem es natürliche körpereigene Reparaturprozesse hemmt.

    Da die arterioskerotische Herzkrankheit somit eine Entzündungskrankheit darstellt, überrascht es kaum, dass der Rückgang an entsprechenden Markern wie dem CRP mit einem deutschen Rückgang des Fortschreitens der Arteriosklerose und des KHK-Risikos darstellt.

    Belege

    PRISM-Studie

    So konnten z.B. bei der PRISM-Studie aufgezeigt werden, das die medikamentöse Statintherapie die Sterblichkeit und das Auftreten von nicht-tödlicher Myokard-Infarzierung im Vergleich zu den Patienten, die keine Statine erhielten, deutcilh gesenkt werden. Diese positive Wirkung war jedoch vollständig unabhängig von einer Cholesterinsenkung - die Gesamtcholesterinwerte waren nähmlich währen der gesammten Studie in beiden Gruppen gleich hoch.

    Literatur

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-34077056.html

    http://www.management-krankenhaus.de/topstories/medizintechnik/tsis-kongress-chronische-entzuendungen-fuehren-zu-herzinfarkt-und-diabetes

    Schubert: Cholesterin und seine Funktionen im menschlichen Körper (http://www.meat-n-more.info/pdf/cma_infodienst/cholesterinfunktion.pdf)

    Heeschen et al: Withdrawal of statins increases event rates in patients with acute coronary syndromes. Circulation 98, 839-884 (1999)

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      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeNov 23rd 2014 bearbeitet
     

    (23.11.2014) Mittlerweile ist bekannt und auch belegt, dass die positive Wirkung einer medikamentöse Statin-Therapie in der Sekundärprävention einer koronaren Herzkrankheit (KHK) nicht auf die Senkung des Cholesterins zurückzuführen ist. Die fehlende und gar schädliche Wikrung der Statine in der Primärprävention ist ja schon lange belegt.

    Seit einigen Jahren werden dann auch Artikel veröffentlich, die mit dem etablierten Trend brachen, jede positive Wirkung der Statintherapie auf eine LDL-Senkung zuzuschreiben. Diese Autoren erkannten dabei die Bedeutung der pleiotropen Wirkung der Statine an und erklärten klar und deutlich, dass es keinen hinreichenden Beweis dafür gibt, dass die Senkung des LDL-Spiegels eine Erklärung für eine positive Wirkung darstellt. So konnte aufgezeigt werden dass es keine Studien- oder Analysenlage gibt, die darauf hindeutet, dass der Grad, zu dem das LDL-Cholesterin auf ein Statin reagiert, keinerlei Aussagekraft hat, in welchem Grad ein zukünftiges Herz-Kreislauf-Risiko gesenkt wird.

    Die positive Wirkung von Statinen wird dabei insbesondere bei einer Entzündungshemmung und damit Verbesserung der Arteriosklerose. Daneben besteht eine Wirkung auf die Blutgerinnung (Statine senken  die Produktion von Thrombaxan in den Blutplättchen, einem Eicosanoid, das die Blutgerinnung fördert) sowie ein antioxidativer Effekt und verschiedene weitere Wirkungen.

    Die entscheidende Frage ist daher jedoch, gibt es nicht andere, ebenfalls entzündungshemmende Maßnahmen, die jedoch nicht die tatsächliche schädliche Nebenwirkungsrate der Statine besitzen und zudem noch deutlich kostengünstiger sind.

    Möglich ist hier u.a. der Einsatz der Acetylsalicylsäure, die ebenfalls eine entzündungshemmende Wirkung besitzt und Einfluss auf die Blutgerinng hat, diesbezüglcih dann auch Herzinfarkte verhindern kann. Hier wird als ernste Nebenwirkung dann jedoch stets eine erhöhte Blutungsmöglichkeit angegeben. Positiv auswirken sollten sich in jedem Falle eine entsprechend entzündungshemmende Ernährung. Körperliche Bewegung, Gewichtsabnahme und der Nahrungszusatz von Omega-3-reichem Fischöl haben nachweislich zur Senkung der CRP-Werte geführt und auch durch klinische Untersuchungen belegt eine Senkung der kardiovaskulären Sterblichkeit aufgezeigt.

    Belege

    Bei einer kontrollierten klinischen Studie zeigten Probanden, die viel Früchte, Obst und Nüsse verzehrten einen ähnlichen Rückgang des CRP wie Teilnehmer, die randomisert 20 mg Lovastatin täglich erhielten. Das CRP war bei der Diätgruppe um 28 % und bei der Lovastatin-Gruppe umd 33 % verringert.

    Literatur

    Hayward et al: Narrative Review: Lack of Evidence for Recommended Low-Densitiy-Lipoprotein Treatment Targets: A Solvable Problem. Annals of Internal Medicine 145, 520-530 (2006)

    Jenkins et al: Effects of dietary portfolio of cholesterol-lowering food vs. lovastatin on serum lipids and C-reactive protein. JAMA 290, 502-510 (2003)

     

     

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      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeNov 24th 2014 bearbeitet
     

    (24.11.2014) Die Lüge vom cholesterinsenkenden Effekt wird offenbar...

    Wenn man sich die neuen US-amerikanischen Empfehlungen der American Heart Association (AHA) und des American College of Cardiology (ACC), zur Verminderung der KHK-Risikos aus 2013 genauer betrachtet, wird ganz eindeutig offensichtlich, dass sich zumindest die amerikanischen Kardiologen sich künftig gar nicht mehr um Zielwerte oder LDL:HDL-Quotienten kümmern, wie dies die deutschen Kollegen noch machen, da sie wohl mittlerweile ebenfalls erkannt haben, dass dies so gar keinen Sinn macht und inbesondere die vollständig unspezifische Behandlung von Diabetikern, die auch gar keine erhöhten Cholesterinwerte mehr brauchen, um ordentlich behandelt zu werden, belegt doch ganz eindeutig, dass die Wirkung der Statine, die einzige noch empfohlene Therapieform, nicht durch die Senkung des Cholesterinspiegels erfolgen kann sondern vielmehr über einen entzündungshemmenden und/oder blutgerinnungshemmenden Effekt. Mehr als offensichtlich absurd wird die ganze Situation, wenn man sieht in welcher Weise durch diese Leitlinie gerade die bereits zigfach belegte Unsinnigkeit im Bereich der Primärprävention durch Statine auch noch ausgeweitet soll und damit geradezu gesunde Menschen mit einem allenfalls möglicherweise geringen KHK-Risko mit einer medikamentösen Therapie überzogen werden sollen, von der letztlich allenfalls einige Wenige profitieren und zahlreichste Menschen dagegen von den nicht unerheblichen Folgen und Nebenwirkung dieser Therapie geschädigt werden.

    Belege

    Liegt eine kardiovaskuläre Vorerkrankung vor, soll der LDL-Cholesterinspiegel auf unter 100 mg/dl gesenkt werden, bei Hochrisiko-Patienten sogar auf 70 mg/dl. Hierin waren sich die internationalen Leitlinien bislang einig. Doch die gerade veröffentlichten neuen Leitlinien der amerikanischen Fachgesellschaften werfen das Dogma vom unbedingt zu erreichenden Zielwert komplett über den Haufen. Wichtig war, zumindest bei deutschen Kardiologen auch noch ein optimalen LDL:HDL-Quotient zu erzielen

    Für Zielwerte gebe es keine Evidenz mehr, heißt es jedoch plötzlich von amerikanischer Seite, von nun an soll alles über das Gesamtrisiko, das Erreichen einer prozentualen LDL-Reduktion und die Wahl einer intensiven oder weniger intensiven Statintherapie geregelt werden. Die Leitlinien nehmen zwar für sich selbst in Anspruch auf Evidenz randomisierter, kontrollierter Studien zu beruhen, und beschränken sich deshalb auch auf die Behandlungsoptionen ausschließlich mit Statinen. Vor diesem Hintergrund gibt die Leitlinie keine Zielwerte mehr vor, sondern bezieht sich auf prozentuale Cholesterinsenkungen durch Statinmedikationen mit niedriger, moderater oder hoher Intensität, die allerdings genauso wenig als Vorgaben in randomisierten Studien geprüft worden sind wie die an der Praxis orientierten Zielwerte. Ähnliches gilt für die vier Patientengruppen, die die Leitlinie aufgrund ihres Risikos als therapiebedürftig definiert. Keine größere Statinstudie hat Probanden aufgrund eines errechneten globalen Risikos eingeschlossen, sodass auch die Zuordnungskriterien willkürlich gewählt sind. Sie würden zu einer erheblichen Ausweitung der Primärprävention mit hohen und maximalen Statindosen führen. Die Festlegung auf Statindosierungen statt Cholesterinzielwerte steht dem Prinzip einer individualisierten Behandlung entgegen.

    Empfohlen wird jetzt eine Statintherapie bei vier Patientengruppen, die letztlich von jeglichem Cholesterinwert unabhängig ist und selbst noch bei normalen Cholesterinwerten und auch weiterhin in der Primärprävention und allenfalls einem "gewissen" KHK-Risiko  mit teils höchsten Statindosen und behandelt werden können und sollen und zwar bei:

    • Patienten, die bereits eine kardiovaskuläre Erkrankung haben
    • Patienten mit LDL-C-Werten von 190 mg/dl und darüber
    • Diabetikern im Alter zwischen 40 und 75 Jahren
    • 40- bis 75-jährige Menschen, bei  denen zwar keine kardiovaskuläre Krankheit bekannt ist, die aber ein Erkrankungsrisiko von mindestens 7,5 Prozent innerhalb von zehn Jahren haben

    Damit  fordern die amerikansichen Leitlinien für die lipidsenkenden Therapie ein ebenso radikales wie waghalsiges Umdenken: Um das arteriosklerotische kardiovaskuläre Krankheitsrisiko bei Erwachsenen zu reduzieren ist nur noch die Intensität der Statintherapie der Zweck, der alle Mittel heiligt. "Es gehe dabei nicht alleine mehr um Ziele ("targets"), sondern um Intensität als Zweck der Therapie mittels eines rigorosen Prozesses, wird schlussfolgernd behauptet."

    Die von den amerikanischen Leitlinien vorgeschlagene Strategie einer Therapie in der Primärprävention auch schon bei vergleichsweise niedrigem 10-Jahres-Risiko führt dazin noch gegenüber den europäischen Leitlinien zu einer deutlichen Ausweitung der Behandlungsindikation. Mit der niedrigeren Indikationsschwelle sinkt jedoch das Nutzen-Risiko-Verhältnis durch die geringere Wahrscheinlichkeit eines kardiovaskulären Nutzens (höhere „number needed to treat“) bei gleichbleibendem Risiko für unerwünschte Wirkungen („number needed to harm“: Myopathie, Diabetes). Angesichts der inzwischen niedrigen Preise für generische Statine mag die niedrigere Indikationsschwelle zwar kosteneffektiv sein, das klinische Nutzen-Risiko-Verhältnis bleibt aber ungewiss, denn Daten zu Folgen der Statintherapie über sehr lange Zeiträume gibt es nicht.

    In der Praxis würde die Anwendung dieser Empfehlung dazu führen, dass ein Großteil der Bevölkerung ab einem Alter von 40 Jahren mit Statinen behandelt würde. Tatsächlich haben 44 bzw. 22?% der 40- bis 79-jährigen weißen US-amerikanischen Männer und Frauen ein kardiovaskuläres Risiko von >?7,5?% in 10 Jahren. Weitere 16 bzw. 11?% haben ein Risiko von 5–7,5?%. Das Vorgehen muss angesichts der inzwischen niedrigen Kosten für Statine und der Möglichkeit, dass ein früher Behandlungsbeginn effizienter sein könnte als ein später, nicht grundsätzlich falsch sein. Evidenz, die diese Vorschläge stützt, existiert allerdings nicht.

    Literatur

    http://news.doccheck.com/de/34517/lipidsenker-leitlinien-kriegen-ihr-fett-weg/

    http://news.doccheck.com/de/blog/post/1038-forget-to-think/

    http://www.springermedizin.de/neue-aha--und-acc-leitlinie-zur-risikoreduktion-von-herz-kreislauf-erkrankungen-durch-cholesterinsenkung/5083408.html

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      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeNov 29th 2014 bearbeitet
     

    (29.11.2014) Arteriosklerose und koronare Herzkrankheit (KHK) und die Rolle des Cholesterins

    Bei der Arteriosklerose bzw. Atherosklerose (engl.) handelt es sich um einen Sammelbegriff für entzündliche und nicht-entzündliche Veränderungen der Arterien. Die Enstehung dieser Veränderungen wird Atherogenese genannt. Die Entstehung dieser Erkrankung hat viele Urschen. Sie wurde bislang und auch immer noch heute überwiegend einem hohen Verzehr an Cholesterin und Fetten zugeschrieben. Es wird jedoch immer deutlicher, dass die Nahrung eine ehr untergeordnete Bedeutung besitzt, jedenfalls was den Fettverzehr betrifft. Atherogenese ist heute vielmehr als inflammatorischer (entzündlicher) Prozess zu bezeichnen.

    Mit den Jahren verlieren die Arteiren ihre Elastizität. Wenn die Menschen älter werden, werden die glatten Muskelzellen und die elatischen Fasern, die die Blutgefäße umgeben, nach und nach durch mehr oder weniger fasriges, festes Gewebe ersetzt. Gleichzeitig oder später werden Cholesterin, verschiedenen Fette oder sogar Kalk in die Wände der Blutgefäße eingelagert. Deshalb spricht man auch von einer "Arterienverkalkung". Analysen dieser Arterienverdickungen haben dabei lediglich aber zu ca. 5 % aus Lipiden und Cholesterin ergeben, der überwiegende Anteil sind Bindegewebe (80 %), Kalk (7 %) sowie Schaumzellen und Lymphozyten (7 %).

    Das Versteifen der Arterie ist wahrscheinlich eine Schutzmaßnahme, die verhindern soll, dass der Blutdruck die Gefäße  zu stark weitet. Es wird mittlerweile zudem angenommen, dass Cholesterineinlagerungen nicht als Ursache sondern als Folge einer Schutzmaßnahme des Körpers gegen Perforation der Gefäße zu verstehen ist. Aus diesem Grund geht der Umbau der Arterien nicht gleichmäßig vor sich. Er ist da am deutlichsten, wo die Gefäßwände der höchsten Beanspruchung unterliegen, zum Beispiel an den Verzweigungsstellen der Blutgefäße. Solche isolierten Verdickungen werden als Plaques oder Atherome bezeichnet. Arteriosklerose nimtm mit dem Alter zu, genau wie der Blutdruck, und sie ist bei Menschen mit hohem Blutdruck am stärksten ausgeprägt.

    Einige Arterien werden nie sklerotisch, wie z.B. die durch Knochenkanäle in den Schädel inheinlaufen. Auch Venen verkalken nie, vermutlich wird der Blutdruck in ihrem Inneren nie besonderes hoch wird. Dies dies sprich alles dafür, dass es sich beim Versteifen der Arterien um eine Schutzmaßnahme handelt.

    Rolle des Cholesterins

    Eine der Hauptaufgabe ist es nämlich, die Membranen der Körperzellen zu stabilisieren und dafür für das richtige Maß an Festigkeit und Elastizität zu sorgen. Es schütz dei roten Blutkörperchen vor dem Zerfließen, es wird für den Neuaufbau von Immunzellen gebraucht und es hält die Myelinscheiden der Nervenzellen zusammen, ohe die keine Übertragung von Nervensignalen möglich wäre. Es gibt kein Vitamin, das in seiner Bedeutung für den Organismus dem lebensnotwendigen Cholesterin das Wasser reichen könnte.

    Manche Organe enthalten ganz beträchtliche Mengen an Cholesterin. Beim gesunden Herzen macht dies ca. 10 Prozent aus. Beim Gehirn sind es sogar 10 bis 20 Prozent. Die Nebennieren bestehen gar zur Hälfte aus Cholesterin, was für ein hormonbildendes Organ eigentlcih wenig erstaunlich ist. IMmerhin werden aus Cholesterin viele wichtige Hormone und anere "Funktionsträger" des menschlichen Körpers hergestellt: Sexual- und Streßhormone und Vitamin D für Haut und Knochen, aber auch die Gallensäuren zur Fettverdauung und Lipoprotein für den Fetttransport im Blut.

    Wegen der vielfältigen und bedeutsamen Aufgaben des Cholesterins verlässt sich de Körper auch nicht auf eine Zufuhr von außen, sondern produziert es selbst, bei einem gesunden Menschen zwischen 1 und 1,5 Gramm pro Tag. Zudem reguliert sich Angebot und Nachfrage durch einen Rückkopplungsmechanismus von ganz alleine. So sorgt der Körper dafür, dass er nicht nur ausreichend mit Cholesterin verorgt ist, sondern auch dfaür, dass die mengen an Cholesterin möglichst konstant bleibt. Dafür zirkulieren gewöhnlich nur etwa  zwei Prozent in der Blutbahn, der Rest "sitzt" in Zellen und erfüllt dort seine lebenswichtigen Aufgaben. Deshalb sagt der Cholesterinspiegel im Blut tatsächlich wenig über das gesamte Cholesterin im Körper aus.

    Offensichtliche Absurdität einer Hypothese

    Die Hypothese, cholesterinreiche Ernährung und ein hoher Blut-Cholesterinspiegel spielten eine ursächliche Rolle bei der Entstehung von einer Arteriosklerose und damit auch in der Folge einer koronaren Herzkrankheit (KHK), hat in den vergangenen Jahrzehnten in der Mainstrem-Presse sowie auch der Mainstream-Medizin weite Verbreitung verbunden. Ein Umstand, der bei der initalen Genese der Arteriosklerose, einer Schutzfunktion zahlreicher Gefäße, sowie der äußerst bedeutsamen Gewichtigkeit des Cholesterins für zahlreiche Körperfunktionen, letztlich kaum mehr verständlich ist, insofern, dass diese Hypothese immer noch weiterbesteht und zu zahlreichen bedeutsamen Konsequenzen führt, mit allen tatsächlichen Folgen und Nebenwirkungen.

     

    Literatur

    Ravnskov: Mythos Cholesterin. Hirzel-Verlag (2002)

    Kragel et al: Morphometric analysis of the composition of atherosclerotic plaques in the four major epicardial coronary arteries in acute myodardial infarction an in sudden death. Circulation 80, 1747-1756 (1989)

    Stehbens: The lipid hypothesis and the role of hemodynamics in atherogenesis. Progress in Cardiovascular Diseases 33, 119-136 (1990)

    Schubert: Chlesterin und seine Funktionen im menschlichen Körper. Bezuggenommen wird auf Aussagen von Holtmeier (1994)

    Pollmer/Warmuth: Lexikon der populären Ernährungsirrtümer. Piper-Verlag, 7. Aufl. 2007

    Imhof et al: Umdenken bei der Atherogenese - Atherosklerose als inflammatorischer Prozess.Cardiovasc 3, 30-32 (2003)

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      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeDec 7th 2014 bearbeitet
     

    (07.12.2014) Manipulation durch die Nahrungsmittelindustrie.

    Eine neuere Theorie für die Entstehung einer Arteriosklerose besagt ja, dass die Gefahr nicht von "normalem" Cholesterin, sondern von "oxidiertem" Cholesterin ausgeht, welches einmal in die entsprechenden Gefäße eingelagert, vom körpereigenen Immunsystem als fremdartig erkannt wird, zu einer immunologlischen Abwehrreaktion führt und über die Freisetzung von Entzündungsmediatoren letztlich zu einer chronischen Entzündungsreaktion mit der Folge von Herzinfarkt und Schlaganfall.

    Die Rolle der "Schaumzellen"

    Insbesondere sog. "Schaumzellen" spielen dabei bei der Genese einer Arteriosklerose nach allen bisherigen Theorien eine wesentliche Rolle, da sie einen Teil der arteriosklerotisch geschädigten Blutgefäße auskleiden. Sie sollen in den Gefäßwänden durch Fetteinlagerung entstehen, obwohl der entsprechende Mechanismus bisher nur zum Teil aufgeklärt ist und man sich bisher nur über die Beteiligung von oxidiertem LDL mittlerweile zumindest einigermaßen einig ist.

    Schaumzellen werden auch häufig bereits bei Kindern und Jugendlichen beobachtet sowie mit einer familiären Hypercholesterinämie. Bei diesen Patienten gelagt das Cholesterin nicht auf normalem Wege in die Zellen, da der sog. LDL-Rezeptor nicht funktioniert (dies erklrät auch die sehr hohen Blutcholesterinwerte bei Patienten mit einer familiären Hypercholesterinämie. Doch weshalb sind diese Schaumzellen in frühem Lebensalter wieder häufig reversibel und wie gelangt bei den Patienten mit familiärer Hypercholesterinämie das Cholesterin in die Schaumzellen, wenn doch die Zellen letztlich verschlossen sind? - Noch nicht ganz eindeutig geklärt ist daher, in wieweit Schaumzellen tatsächlich für die Vorstufe der Arteriosklerose verantwortlich sind.

    Neuere Studen zeigen dann tatsächlich, dass in den Schaumzellen nicht normales Cholesterin eingelagert wird, sondern oxidiertes, das auf einem anderen Weg in die Zellen gelangt.

    Oxidiertes Cholesterin

    Der Körper kann zwar dieses endogen oxidierte, durch freie Radikale z.B. durch Rauchen geschädigte Cholesterin mit Hilfe von Antioxidantien einigermaßen im Zaum halten, doch bei einer übermäßigen Zufuhr über Nahrungsmittel können ernsthafte Probleme entstehen.

    Viele industriell hergestellte Produkte enthalten statt frischer Zutaten heute sprühgetrocknete Pulver. Für diese werden Eier, Milch, Sahne oder Molke in einem heißen Luftstrom vernebelt und so getrocknet. Dabei bieten die kleinen Tröpfchen eine große Angriffsfläche für Luftsauerstoff, in dessen Folge Cholesterin sehr leicht oxidiert. Es finden sich hier 150 bis 200-fach höhere Gehalte als im naturbelassenen Rohstoff. So enthalten viele milch- und eihaltigen Industrienahrungsmittel wie Milchschokolade, Eiscreme, Pudding- und Soßenpulver, Nudeln, Instantbabynahrung, Süß- sowie Backwaren enthalten derartige Pulver. Ähnlich verhält es sich mit Sprühfetten, die in zahlreichen Fertigmenüs zum Einsatz kommen.

    Daneben spielen ganz offensichtlich auch mehrfach ungesättigte Fettsäuren eine Rolle, die über freie Radikale zu oxidiertem Cholesterin führen können. Bei der sog. Lipidperoxidation erfolgt eine oxidative Degradation von Lipiden (überwiegend von mehrfach ungesättigte Fettsäuren). Durch Reaktion einer Fettsäure mit einem freien Radikal entstehen dabei Fettsäure-Radikale, die eine Kettenreaktion auslösen können, in deren Folge dann auch oxidiertes Cholesterin entsteht. So konnte auch im Tierversuch belegt werden, dass die Fettstreifen, die durch die Schaumzellen entstehen können, durch ein Antioxidans, das freie Radikale abfängt, verringert werden und eben nicht durch eine Cholesterinsenkung.

    Und es stellt sich natürlich dann schon die Frage, wenn mehrfach ungesättigte Fettsäuren die Oxidation von Cholesterin fördern, wieso man diese dann den tierischen und gesättigten Fettsäuren bevorzugen und diese auch noch vemehrt essen? Aber die Befürworter der "Fett-und-Cholesterin-Hypothese" bestehen darauf, dass es wichtiger sei, durch Verzicht auf gesättigte, tierische Fette die Cholesterinspiegel zu senken, und empfehlen weiterhin mehrfach ungesättigte Öle?

    Oder ist vielmehr auch die Verarbeitung der entspechenden Produkte ein entscheidendes Problem?

    Trans-Fettsäuren

    Einige verarbeitete Produkte enthalten nicht nur oxidiertes Cholesterin, sondern häufig auch Trans-Fettsäuren. Diese entstehen bei der Härtung von Pflanzenfett, denn mehrfach ungesättigte Fette wie Soja-, Maiskei- und Sonnenblumenöl sind selbst im Kühlschrank noch flüssig. Pflanzliche Öle lassen sich nicht aufs Brot streichen und sind häufig zum Backen und Braten ungeeignet.

    Hierfür bot die Lebensmitteltechnologie eine Lösung an, durch durch eine katalytische Hydrierung in mehreren Schritten aus dem flüssigen Öl festes Fett machen kann. Hauptproblem ist jedoch dabei, wie sich später zeigte, dass bei diesem Prozess als Nebenwirkungsreaktion sog. Trans-Fettsäuren, deren mögliche Varianten und Kombinationen außerordentlich vielgestaltig sind. Analytisch ist den "teils gehärteten Fetten" nur schwer bezukommen, so dass es bis heute letztlich ein "Buch mit sieben Siegeln " ist, was wirklich in welcher Margarine enthalten ist. Trans-fettsäuren wurden gezielt erzeugt, um die Margarinen streichfähig zu halten oder um Spezialfette für Bäckereien zu erzeugen und können in zahlreichen industriell gefertigten Nahrungsmitteln wie besonders in Süßigkeiten, glasierten Backwaren, Pommes frites, Kartoffelchips und vielen Fertiggerichten in teils erheblichem Umfang enthalten sein.

    Auch bei Erhitzen von Pflanzenölen mit hohem Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäureren findet ab etwa 130 °C eine Temperatur, die beim Braten deutlich überschritten wird, eine Trans-Fettsäure-Bildung statt.

    Gerade für diese Trans-Fettsäuren ist jedoch mittlerweile wissenschaftlich belegt, dass sie für eine erhöhte Gefährdung zur Entwicklung einer Arteriosklerose und für ein erhöhtes Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, sorgen können. So war es schon vor Jahrzehnten aufgefallen, dass Todesfälle durch Arteriosklerose dort am häufigsten sind, wo am meisten Margarine und am wenigsten Butter gegessen wird. Weitere Abklärungen zeigten, dass die Herzinfarktpatienten entgegen der "Fett-und-Cholesterin-Theorie" am wenigsten tireische Fette verzehrt hatten. Auch wurden im Körperfette von Infarkttoten jeden Trans-Fettsäuren gefunden, die auf Margarinegenuss hindeuten. Weitere Studien belegten mittlerweile den Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Margarine, Kuchen und Weißbrot, die üblicherweise mit partiell hydrierten Fetten hergestellt werden und einem erhöhten Risiko für eine koronare Herzkrankheit.

    Inzwischen hat die Nahrungsmittelindustrie jedoch tatsächlich mit der Anwedung verbesserten Herstellungstechniken dazugelernt, so dass die Gehalte an Trans-Fettsäuren in den Haushaltsmargarinen mittlerweile recht niedrig sind (ca. 1-2 % der Trans-Fettsäuren an den Fettsäureresten), jedoch sind nach wie vor hohe Mengen (bis zu 30 %) in verschiedenen Nahrungsmitteln enthalten, je nachdem welche Art von Fett für die Produktion verwendet wurden. Die Nahrungsmittelindustrie scheint tatsächlich schon viel länger von diesen Problemen gewusst zu haben und scheint auch keine ernsthafte Erklärung für eine jahrelange, massiv werbewirksam verkaufte und letztlich vollständig uninnige Werbekampagne und Botschaft bez. des "bösen Cholesterns" und der "bösen gesättigten" Fette zu haben, die für letztlich dafür sorgte, dass eine entsprechende Angst in der Bevölkerung kontinuierlich hochgehalten wurde und zudem auch noch für eine tatsächliche gesundheitliche Gefährdung der Bevölkerung gesorgt wird.

    Schlussfolgerung

    Milliarden-Umsätze wurden so mit belegbar falschen Aussagen gemacht, wenn damit geworben wird, dass mit cholesterinarmen Produkten bzw. Produkten, die keine tiereischen Fette enthalten, der Cholesterinspiegel entsprechend gesenkt werden könne. Einmal ganz unabhängig davon, dass die Höhe des Cholesterinspiegels, insbesondere beim vollständig gesunden Menschen, überhaupt nichts ausagt. So wird z.B. "Becel" ja bezeichnenderweise auch nicht damit, dass es Arteriosklerose verhindern und das Leben verlängern kann.

    Belegt wird dies z.B. auch von Dr. Frank, der beschreibt, wie er ein einer Radiosendung gesagt hatte, dass "Butter nicht gesundheitsschädigend" sei und sie deshalb nicht auf Margarine umsteigen müsse", woraufhin von einem wissenschaftlichen Leiter eines großen deutschen Lebensmittelkonzerns mit juristischen Schritten gedroht wurde. Letzlichendlich erhielt Frank dann einen Brief, in dem zu entnehmen war, "dass es diesem leidtue nicht mit Studien dienen zu können, weil der Lebensmittelindustrie die Mittel fehlen würden, Studien zu finanzieren, die die Gesamtsterblichkeit mit erfassen".

    "Überleben" - ist also offensichtlich gar nicht mehr der Kern der Diskussion. Stattdessen erfolgt die Manipulation der Pharma- und Lebensmittelindustrie von einem relevanten zu einen vollständig irrelevanten Begriff, dem "Cholesterin".

    Literatur

    Ravnskov: Mythos Cholesterin. Hirzel-Verlag (2002)

    Wittig: Die weiße Mafia. Riva-Verlag 3. Aufl. 2013

    http://www.fet-ev.eu/pressetexte/126-pressemitteilungen-2009/661-cholesterin-nahrungsmittelindustrie

    http://gesund.co.at/antioxidantien-freie-radikale-11892/

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      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeJan 9th 2015 bearbeitet
     

    (9.1.2015)

    Offensichtliche Missverständnisse

    Zum einen gibt es die Ärzte und Wissenschaftler, die ihren ganz offensichtlich bezahlten Auftrag erledigen müssen, und sich anscheinend für so gar keine Lügenmärchen und abwegige Phantasien zu schade sind. Dann sind mir jedoch auch Ärzte aufgefallen, die in Fachbüchern ganz ernsthaft über das Thema Cholesterin schreiben, über die Gewichtigkeit dieses lebensnotwendigen Stoffes für den menschlichen Körper, dem Grundbaustein der Körperzellen und zahlreicher Vitamine und verantwortlich für zahlreiche Zell-, Soffwechsel und Organfunktion und damit die jahrzehntelang praktizierte Cholesterinwert-Bestimmung geradezu ab absurdum geführt wird. Jedoch wird genau von diesen Medizinern und Autoren dann dennoch jedoch gleichzeitig auf die Differenzierung in das "gute" HDL-Cholesterin und das "böse" LDL-Cholesterin und den ach so sinnvollen LDL/HDL-Quotienten hingewiesen, auf den es in jedem Falle zu achten gilt. Ein hohes HDL/LDL-Verhältnis gilt demnach als Risikofaktor für die koronare Herzkranheit. Aber dass ein Risikofaktor oder eine beobachtete Korrelation nicht notwendigerweise dasselbe ist wie die Ursache, müsste doch wohl eigentlich auch ziemlich klar sein.

    Es kommt dann zu phantasievollen und geradezu abwegigen Aussagen wie "das HDL-Cholesterin wird zum Abbau der aus Cholesterin bestehenden arteriosklerotischen Plauqes" eingesetzt" oder "so sorgt das HDL in erster Linie dafür, dass überschüssiges Cholesterin von den Arterienwänden zurück zur Leber transportiert wird... Weil das HDL im Gegensatz zum LDL also dafür sorgt, dass der Cholesterinspiegel sinkt, hat es wohl einen gewissen schützenden Effekt vor Arteriosklerose und Herzinfarkt."

    Und immer wieder wird auf die sinnvolle HDL-Erhöhung durch sportliche Betätigung hingewiesen, eine offensichtlich empirische Beobachtung, die zwar auch in einzelnen Studien bestätigt wird, jedoch wird nirgendwo eine Erklärung dazu abgegeben, wieso es überhaupt durch die körperliche Bewegung zu einem HDL-Anstieg kommen kann, ob der Sport tatsächlich ursächlich dafür ist und auf welchem Wege und mit welchem Sinn dies überhaupt derartig abläuft oder ob es sich einfach nicht doch lediglich um eine ganz zufällige Korrelation handelt. Das HDL ist doch letztlich einfach nur ein Transport-Lipoprotein, welches das aus den Zellen in der Körperperipherie freiwerdende Cholesterin in die Leber transportiert. Es fällt mir jedenfalls äußerst schwer einen diesbezüglichen Mechanismus zu verstehen, der angeblich durch den Sport aktiviert werden soll. Geradezu abwegig ist jedoch zu behaupten, dass Cholesterinablagerungen in den Organen oder in den Gefäßen von dem HDL-Cholesterin aufgenommen werden könnte, um so koronare Herzkrankheiten zu verhindern.

    Auch das LDL-Lipoprotein medikamentös reduzieren zu wollen, halte ich geradezu für abwegig, wenn man sieht, welche Aufgaben und Funktionen das Cholesterin in den Zellen letztlich hat, wieso sollte diese geradezu lebenswichtige Transportfunktion tatsächlich unterbrochen werden und welche Gründe kann es ganz ernsthaft dafür geben?

    Dass es sich bei dem Cholesterin um eine lebenwichtige Substanz handelt wird ja geradzu damit deutlich belegt, da es durch körpereigene Prozesse selbst hergestellt werden kann und dies in wesentlich größeren Mengen als es extern über die Nahrung üblicherweise zugeführt. Zudem befindet sich die Masse des Cholesterins sowieso zu über 90 % in den Zellen und Geweben und lediglich ein geringer Anteil von ca. 8 % ist im Blut an die Transport-Lipoprotein gebunden zu finden. Wieso sollte es daher überhaupt irgendeine Bedeutung haben, diese relativ geringe Cholesterinmenge beeinflussen zu wollen? Allenfalls verständlich wäre noch den LDL-Transport von oxidiertem Cholesterin zu unterbinden, da dieses wohl für die Genese der Arteriosklerose verantwortlich sein kann. Kein Medikament der Welt kann jedoch bisher zwischem "normalen" und "oxidiertem" Cholesterin unterscheiden, sondern es wird ganz einfach pauschal erniedrigt, obwohl es doch wohl wesentlich sinnvoller wäre, einen Schritt vorher anzusetzen, überhaupt erst einmal zu verhindern, dass oxidiertes Cholesterin z.B. über die Ernährung mit Trans-Fettsäuren in den Körper gelangen kann.

    Ich hatte hier ja schon die gescheiterten Versuche dargestellt, das HDL-Cholesterin auf medikamentösem Wege erhöhten zu wollen. Auch die Beeinflussung des LDL-Cholesterins wird zumindest von den ensprechenden amerikanischen Fachgesellschaften ganz offensichtlich nicht mehr als sinnvoll und effizient angesehen, wenn man einfach ganz pauschal, selbst bei vollständig normalen Werten und ohne Zielwertvorgabe mittlerweile Cholesterinsenker einsetzten will und dies bei letztlich vollständig gesunden Menschen, denen lediglich einzelne potenzielle Risikofaktoren im Bereich der Primärprävention zugeschrieben werden.

    Das LDL/HDL-Verhältnis

    Rauchen erhöht das LDL-Cholesterin, während das HDL-Cholesterin sinkt, Ergebnis ist ein ungünstigeres LDL/HDL-Verhältnis. Hier wird mehr als offensichtlich, dass das Rauchen wesentlich mehr der Gesundheit schadet und zum Herzinfarkt führt als das gleichzeitig vergrößerte LDL/HDL-Verhältnis.

    Auch durch Abnehmen sinkt das LDL-Cholesterin und das HDL-Cholesterin nimmt zu, das LDL/HDL-Verhältnis bessert sich. Doch worauf beruht der günstige Effekt, auf dem Verhältnis LDL zu HDL oder auf der Gewichtsabnahme? Übergewicht ist äußerdem häufig die Folge von Bewegungsmangel und Bewegungsmangel korreliert mit der koronaren Herzkrankheit. Dies bedeutet, dass Übergewicht das Herzinfarktrisiko auch über andere Mechanismen erhöhten könnte als über ein vom Normalen abweichenes LDL/HDL-Verhältnis. Gleichzeitig vergrößert Übergewicht das LDL/HDL-Verhältnis.

    Sportliche Betätigung verinngert das "schlechte" LDL-Cholesterin und erhöhte das "gute" HDL-Cholesterin. Die meisten Studien haben tatsächlich ergeben, dass körperliche Aktivität mit niedrigem Herzinfarktrisiko einhergeht und eine sitzende Lebensweise mit einm höheren. Ein gut trainiertes Herz ist eben besser vr einer Verengung der Herzkranzgefäße geschützt als ein untrainiertes. Eine sitzende Tätigkeit kann die Herzinfarktgefährdung somit fördern, gleichzeitig vergrößert sie das LDL/HDL-Verhältnis.

    Auch bei hohem Blutdruck findet man häufig ein vergrößertes LDL/HDL-Verhältnis. Auch Bluthchdruck kann z.B. über eine in extremen Stresssituationen ausgelöste Adrenalinausschüttung mit nachfolgender Verkrampfung der Herzkranzartieren zum Herzinfarkt führen, gleichzeitig vergrößert er das LDL/HDL-Verhältnis.

    Schlussfolgerungen

    Ist es somit schlecht, übergewichtig zu sein, zu rauchen, viel zu sitzen, einen hohen Blutdruck zu haben oder unter Dauerstress zu stehen? Oder ist es schlecht, viel LDL-Cholesterin zu haben? Oder etwas beides? Ist es gut, dünn zu sein, mit dem Rauchen aufzuhören, einen normalen Blutdruck zu haben der innerlich ganz ruhig zu sein? Oder ist es gut, eine Menge HDL-Cholesterin zu haben?

    Das Herzinfarktrisiko ist für Menschen mit einem hohen LDL-Cholesterin anscheinend höher als normal. Aber das Gleiche gilt ganz für auch für Übergewichtige, für Bewegungsmuffel, für Hypertoniker und gestresste Menschen, und alle haben normalerweise auch erhöhte LDL-Cholesterinwerte. Deshalba weiß auch niemand, ob das erhöhte Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden auf die genannten Risikofaktren, auf ganz andere noch unbekannte Risikofaktoren oder allein auf das hhe LDL zurückzuführen ist. Eine Berechnung des Risikos vn hohem LDL jedenfalls, das andere Risikofaktoren unberücksichtigt ließe, wären eine univariante Analyse und würde rein gar nichts beweisen.

    Um herauszufinden, ob LDL-Cholesterin ein eigenständiger Risikofaktor ist, müsste man Übergewichtige, Bewegungsmuffel, Raucher, Hypertoniker und Gestresse mit hohem LDL-Cholesterin hinsichtlich ihres KHK-Risioks mit Übergewichtige, Bewegungsmuffeln, Rauchern, Hypertonikern und Gestressten mit niedrigem LDL vergleichen. Diese große Zahl der bekannten Risikofaktoren stellt jedch ein schwer wiegendes Problem für entsprechende Berechnungen dar, denn je mehr Risikofaktoren entsprechend korrigiert werden müssen, um den tatsächlichen Einfluss des LDL-Cholesterins herauszufinden, desto unzuverlässiger wird auch dann das Ergebnis.

    Gerade diese multivarianten Studien und Analysen belegen jedoch nachhaltig, dass es eben nicht gelingt dem HDL und LDL auch nur irgendeine Art von prognostischem Wert verpassen zu können.

    Literatur

    Ravnskov: Mythos Cholesterin. Hirzel-Verlag (2002)

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      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeFeb 22nd 2015 bearbeitet
     

    (22.2.2015) Sehr schön! Was lange währt...

    Wenn letztendlich derartige Erkenntnisse auch noch in den Mainstream-Medien und sogar bei den US-Medizinern durchdringen... jetzt fehlt dann nur noch die genauso logische und folgerichtige Feststellung, dass eine medikamentöse Cholesterinsenkung insbesondere bei vollständig gesunden Menschen im Bereich der Primärprävention vollständig sinn- und nutzlos ist, wenn nicht gar schädlich ist....

    (SPON v. 20.2.2015) Ernährung: US-Mediziner geben Entwarnung bei Cholesterin

    Mindestens zwei Eier am Tag? Schlecht fürs Herz. Jahrzehntelang warnten Ärzte vor dem übermäßigen Verzehr von cholesterinhaltigen Speisen. Jetzt machen die USA eine Kehrtwende - und streichen den Passus aus ihren Ernährungsempfehlungen.

    Rühreier zum Frühstück gehören für viele Menschen in den USA auf den Speiseplan - ungeachtet der offiziellen Warnung vor dem übermäßigen Verzehr cholesterinreicher Speisen. Schließlich erhöht der Stoff das Risiko für verkalkte Arterien und damit für Herzinfarkt und Schlaganfall, wenn er in größeren Mengen im Blut vorkommt.

    Jetzt aber machen US-Experten in ihren Empfehlungen eine Kehrtwende: Sie schätzen Cholesterin aus Lebensmitteln nicht mehr als Gefahr für die menschliche Gesundheit ein. Künftig soll in den offiziellen Ernährungsratschlägen des Landes nicht mehr vor Speisen mit hohem Cholesteringehalt gewarnt werden....

    Literatur

    http://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/cholesterin-usa-streichen-warnung-aus-ernaehrungsempfehlung-a-1019634.html

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      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeJun 5th 2015 bearbeitet
     

    (4.6.2015) Trotz aller Erkenntnisse werden Cholesterin-Senker immer weiter im absoluten Unverstand verordnet...

    (DÄ vom 25.5.2015) Hirnwachstum benötigt spezielle Fette

    Das Gehirn benötigt für sein Wachstum Lysophosphatidylcholin (LPC, früher auch Lysolecithin genannt), das in der Leber gebildet wird. Dies zeigen Unter­suchungen in Nature Genetics (2015; doi: 10.1038/ng.3311 und 3113) von Patienten, die als Kind eine ausgeprägte Mikrozephalie entwickelten, weil ihnen ein Protein fehlte, das LPC durch die Blut-Hirn-Schranke transportiert...Die Studie zeigt, dass längst nicht alle Aspekte des Hirnstoffwechsels bekannt sind...

    Es handelt sich hier zwar um eine genetisch fixierte Fettstoffwechselstörung, die bei Kindern manifest wird, seit mittlerweile Jahrzehnten wird mittlerweile mehr als offensichtlich verdrängt, daß es wohl auch Zusammenhänge gibt zwischen dem geradezu ungezügelten Einsatz von Statinen und neurologischen Krankheitsbildern.

    Schon vor über 10 Jahren war im Spiegel dann auch derartig bereits zu lesen...

    (Spiegel vom 9.11.2001) Entdeckt: Cholesterin schmiert das Gedächtnis

    Als schädliches Blutfett hat sich Cholesterin den Ruf eines molekularen Bösewichtes erarbeitet. Doch im Gehirn spielt die geschmähte Substanz eine unerwartete Rolle....

    Nun haben deutsche Forscher eine Substanz identifizifiziert, die bei der so genannten Synaptogenese eine wichtige Rolle spielt. Ausgerechnet Cholesterin, das für seine Rolle bei der Entstehung lebensbedrohlicher Herzleiden verrufen ist, fördert im Gehirn die Bildung der wichtigen Knotenpunkte, berichten die Wissenschaftler um Daniela Mauch und Frank Pfrieger vom Berliner Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins "Science"...

    Cholesterin ist ein wichtiger Bestandteil der Membran, die jede Zelle im Körper umhüllt. Wie die Wissenschaftler spekulieren, können die Neuronen selbst genügend Cholesterin herstellen, um zu wachsen und überleben - zur Kontaktbildung benötigen sie allerdings eine Extra-Dosis. ...

    Wie genau das Cholesterin im Gehirn die Synaptogenese anregt, ist noch unklar. Weitere Forschungen könnten jedoch zu neuen Behandlungsformen zum Beispiel für Krankheiten wie Alzheimer führen - schließlich scheint der Cholesterin-Stoffwechsel im Gehirn einen wesentlichen Einfluss auf die Verknüpfung der Nervenzellen zu haben....

    Bereits die damaligen Erkenntnisse sind ohne Resonanz geblieben. Man darf gespannt sein, wann endlich die massenhaften Verordnungen von Verordnung von Cholesterinsenkern eingestellt werden (müssen), weil sie nachweislich keinen oder allenfalls einen geringen Einfluß auf die Inzidenz kardialer Ereignisse haben, aber mit Sicherheit in das neurologische Geschehen nur störend eingreifen und schwere bis schwerste Muskelschäden, Ataxien, möglicherweise Demenz und Alzheimer auslösen und jetzt auch noch Zusammenhänge mit der Mikroenzephalopathie ...

    Literatur

    http://www.aerzteblatt.de/forum/115285/und-trotzdem-senken-wir-Cholesterin

    http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/entdeckt-cholesterin-schmiert-das-gedaechtnis-a-166796.html

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      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeJun 9th 2015 bearbeitet
     

    (9.6.2015) Jetzt wirds vollends grotesk...

    Ganz aktuell dann gleich noch ein Artikel im DÄ, der die mittlerweile mehr als offensichtlich schädliche Wirkung der Cholesterin-Senker, wie insbesondere der Statine, nochmalig beleuchtet und die derzeitige Sitation eindrücklich darstellt. Welche Verdrehungen und Verwindungen die Autoren der Studie betrieben müssen, um nicht selbst diese Medikamenten in Bausch und Bogen zu verdammen, dürfte doch wohl ziemlich einmalig sein.

    (DÄ vom 9.6.2015) Studie untersucht Gedächtnisverlust durch Statine

    In den ersten 30 Tagen einer Statintherapie kam es in einer Studie in JAMA Internal Medicine (2015; doi: 10.1001/jamainternmed.2015.202) vier Mal häufiger zu akuten Gedächtnisstörungen als bei Nichtanwendern von Statinen. Die Autoren halten einen kausalen Zusammenhang dennoch für unwahrscheinlich, weil die Nebenwirkung in gleicher Häufigkeit auch nach der Einnahme anderer Lipidsenker beobachtet wurde....

    Diese Ergebnisse lassen zwei Interpretationen zu. Zum einen könnten alle Lipidsenker, unabhängig von der Wirkstoffgruppe das Risiko von akuten Gedächtnisstörungen erhöhen, wobei noch zu klären wäre, wie die Nebenwirkung zustande kommt. Strom zieht diese Möglichkeit nicht in Betracht. Für ihn sind die Wirkungsmechanismen der Substanzen zu unterschiedlich, um die gleiche Nebenwirkung auslösen zu können.

    Als Erklärung für die erhöhte Rate von Gedächtnisstörungen vermutet Strom einen „detection bias“: Patienten, die ein neues Medikament erhalten, besuchen ihre Ärzte häufiger als andere und geben bei dem Arztbesuch Beschwerden an, die bei anderen Patienten, die den Arzt nicht besuchen, nicht erfasst werden...

    Geht KLAR: Also NUR die Patienten mit den Gedächtsnisverlusten suchen die Praxis zu Nachkontrollen auf....einfach unfassbar wie man es mit einem derartig absurden und geradezu grotesken Unsinn in ein doch ziemlich renommiertes Fachblatt bringen kann! Noch viel offensichtlicher kann man seine Käuflichkeit jedenfalls nicht mehr unter Beweis stellen.

    Literatur

    http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/63067/Studie-untersucht-Gedaechtnisverlust-durch-Statine