Hydrokolloidverbände 

Typ IV-Kontaktallergene 

Hydrokolloidwundverbände (Comfeel, Cutinova, Varihesive) werden seit fast 20 Jahren zur Wundabdeckung und beschleunigten Wundheilung eingesetzt. In den letzten Jahren werden vermehrt Fallbeschreibungen über kontaktallergische Reaktionen, ausgelöst durch diese Verbände, berichtet. 

Im Aufbau der Wundverbände bedient man sich im wesentlichen hydrokolloidaler Partikel, bestehend aus Gelatine, Pektin, (Natrium-)Karboxymethylzellulose und Polyisobutylen. Gelegentlich finden auch ein Diisocyanat-vernetzter Polyether, (Natrium-)Polyakrylat, Polycyclopentadin-Dioctyladipat und Polysaccharid-Pulver Verwendung. 

Bei sachgerechter Anwendung und ausgezeichneter Verträglichkeit kam es bis in die neunziger Jahre zu keinen Beobachtungen von kontaktallergischen Nebenwirkungen. Erst nach Einführung eines modifizierten Kolophoniumproduktes, eines Esters des hydrierten Kolophoniums, zur Unterstützung der Haftwirkung und Erhöhung der Absorptionseigenschaften des Hydrokolloidverbandes, wurden zunehmend Fallbericht über allergische Kontaktdermatitiden publiziert. 

Aus der Kenntnis dieser Fälle sollte unbedingt der Schluss gezogen werden, vor Anlegen eines derartigen Hydrokolloidverbandes anamnestisch nach einer vorliegenden Kolophoniumallergie und Pflasterunverträglichkeit zu fragen, bzw. sogar Kolophonium aus der Standardreihe prophylaktisch zu testen. 

Literatur: 195