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(8.1.2015)
Amarant
Inhalatives Typ I-Soforttypallergen, Auslöser eines berufsbedingten Asthma bronchiales, (potenzielles) Typ I-Nahrungsmittelallergen, (potenzielles) Typ IV-Kontaktallergen
Vorkommen und Beschreibung
Der Amarant, gel. auch syn. Amaranth (Amaranthus), ist eine Pflanzengattung in der Familie der Fuchsschwanzgwächse (Amaranthaceae). Die Gattung umfasst etwa 60 bis 70 Arten, die auf allen Kontinenten außer der Antarktis vorkommen. Amaranthus-Arten sind in den wärmeren Zonen der Erde verbreitet, meist in trockenen Steppengebieten, Ödland und Kulturland. Die größte Artenvielfalt findet sich in Amerika, allein in Nordamerika gibt es etwa 38 Arten. Der Garten-Fuchsschwanz (Amaranthus caudatus) ist eine in Südamerika heimische Pflanzenart aus der Gattung.
Amarant zählt wie der Buchweizen zu den Pseudogetreiden. Der Körneramarant mit den hauptsächlichsten Arten A.cruentus, A.hypochondriacus, A.caudatus, wird wegen den stärkehaltigen Körnerfrüchten angebaut.. Diese Gruppe hat ihren Ursprung in den warmen und trockenen Klimaregionen von Zentral- und Südamerika. Amarant war hier, zusammen mit Mais und Bohnen, ein wichtiges Grundnahrungsmittel der Azteken und der Inkas. In Indien kann auch A. panniculatus eingesetzt werden.
Der Blattamarant mit den Arten A.tricolor, A.dubuis und A.lividus, wird vorwiegend als Blattgemüse verwendet. Geschmack, chemische Zusammensetzung und Zubereitungsart sind mit dem Spinat vergleichbar. Diese Gruppe hat ihren Ursprung wahrscheinlich in den feuchten, tropischen Klimazonen Südostasiens, wo ihr Anbau auch heute noch eine grosse Rolle spielt.
Die Nahrungsmittelindustrie verwendet Amarant heute in der Baby- und Kindernahrung, als Zumischung in Brot, Gebäck und Müsli, bei Eierkuchen und Pasta, auch in Wurstwaren sowie im Fast-Food-Bereich bei Riegeln und Snacks. Es gibt auch Versuche zur Herstellung von Getränken auf Basis von Amarant, unter anderem zum Brauen von glutenfreiem Bier. Ernährungsphysiologisch können Weizenmehle durch Amarantmehle in geeigneter Weise ergänzt werden oder Getreideprodukte können durch Amarantprodukte substituiert werden. Amarant entfaltet beim Kochen seinen typisch nussigen Geruch. Amarantmehl eignet sich nur begrenzt zum Backen, da er keine kleberbildenden Proteine enthält.
Amarant hat einen weit höheren Eiweiß- und Mineralstoffgehalt als die weltweit traditionell angebauten Getreidesorten. Die Proteine bestehen aus vielen essenziellen Aminosäuren, der Gehalt an Calcium, Magnesium, Eisen und Zink ist sehr hoch.
Siehe auch unter "Amaranth, rauhaariger"
Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff
Amaranthus caudatus extract (INCI): Extrakt aus den Samen des Garten-Fuchsschwanzes. Kosmetische Funktion: hautpflegend
Allergologische Relevanz
Die Pollen von Amaranthus palmeri wurden in einzelnen Ländern (u.a. Mexiko) als wichtiger allergener Wirkstoff identifiziert. Einzelne Fälle einer Pollenallergie sind auch auf Amaranthus spinosus (Indien) und Amaranthus viridis (Saudi-Arabien) beschrieben.
Bei der Herstellung von Bio- oder Vollwertbroten kann in einzelnen Fällen das Auftreten eines Bäcker-Asthmas durch Inhalation von Amaranth beobachtet werden.
Nahrungsmittelallergien auf Amarant wurden bisher äußerst selten beobachtet. Beschrieben wurde erst kürzlich eine anaphylaktische Reaktion mit Urtikaria und Angioödemen nach Genuss einer Mahlzeit aus Mehl und gerösteten Körnern von Amaranthus panniculatus bei einer Patientin in Indien. Amarant ist frei von Gluten und seinen verwandten Inhaltsstoffen (Gliadin, Polamin). Dies macht es zu einem vollwertigen und verträglichen Getreideersatz bei der Glutenunverträglichkeit (Zöliakie). Zudem ist der hohe Eisengehalt wertvoll bei Eisenmangelanämie und während der Schwangerschaft.
Kontaktallergische Reaktionen sind bisher nicht bekannt oder beschrieben.Literatur
http://amaranth.twoday.net/
https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vw
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