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Allergologie Allergie Forum

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    • CommentAuthornakkele
    • CommentTimeApr 23rd 2008
     
    Nach Aussagen meiner Mutter:
    Im Jahr 1979 erhielt ich in der DDR als Kind Fiebermedikamente in Zäpfchenform (Wirkstoff: Aminophenazon). Kurz darauf bildeten sich zuerst auf den Wangen kleine Bläschen. Die erröteten Ohren - ebenfalls mit kleinen Bläschen versehen - stellten sich unnatürlich vom Kopf ab. Nachdem ich zur Notfallambulanz gebracht wurde, waren einige Stunden später die kleinen Bläschen auf den Wangen zu jeweils einer großen Blase angewachsen. Auf eine Überführung in eine größere Klinik mußte verzichtet werden, da ich für die nächsten Tage nicht transportfähig war. Nach Aussagen der zuständigen Ärzte waren auch innere Organe betroffen (Leber).

    Meine Erinnerungen:
    Ich war ca. einen Monat im Krankenhaus untergebracht, mein Gesicht wurde kurz nach Einlieferung komplett verbunden. Mund- und Rachenraum waren so angeschwollen/entzündet, dass ich die nächsten Tage per Schlauch ernährt werden mußte. Infusionen wurden mehrmals täglich erneuert. Die unangenehmste Erinnerung aus heutiger Sicht bestand für mich darin, dass nach ca. 3 Tagen Krankenhausaufenthalt meine Fingernägel ausgefallen sind (bzw. dass ich sie vor dem Spiegel aus meinen Fingern "ausdrücken" konnte).

    Diagnose (lt. Entlassungsschein):
    Allergie Aminophenazon
    Bronchopneumonie

    Anschließend wurde ich regelmäßig für mehrere Jahre mit Salben an Großteilen des Körpers behandelt.

    Auf anderen Dokumenten, die ich aufbewahren sollte und auch vorliegen habe, kann ich nur Stevens-Johnson-Syndrom entziffern. 1993 habe ich meine damalige Ärztin besucht, die von einem Lyell-Syndrom ausging.
    Sichtbar ist bis heute allerdings nur ein "totes" fleckiges Gebiet auf meinen Wangen, auf dem weder etwas wächst noch auf dem ich irgendwelche Gefühle habe.

    Meine Frage: War Aminophenazon zu der Zeit (1979) in der DDR noch zugelassen, bzw. könnte das wirklich die Ursache für die damalige allergische Reaktion sein?

    MfG, nakkele
    •  
      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeApr 24th 2008
     

    Liebe/r Nakkele,

    Aminophenazon wurde zwar 1978 von der Herstellerfirma vom Markt genommen; es ist aber ja dennoch sehr wohl möglich, dass es, weil aufbewahrt worden, 1979 von der Mutter noch verabreicht wurde.

    Aminophenazon ist nach seiner Strukturformel mit dem Metamizol vergleichbar, einem der stärksten Medikamentenallergene überhaupt, ein relativ häufiger Auslöser des Stevens-Johnson-Syndron bzw. in dessen Maximalvariante der toxisch epidermalen Nekrolyse (auch Lyell-Syndrom).

    Das würde also alles sehr gut passen.

    Was mich jetzt noch interessieren würde, welche Schmerzmedikamente Sie in der Zwischenzeit eingenommen haben und welche Sie dabei gut vertragen haben?

    Mein grundsätzlicher Rat bei dieser Vorgeschichte wäre, generell sogenannte nicht-steroidale Analgetika zu meiden wie z.B. das Aspirin oder auch das Ibuprofen, da beide Medikamente in die gleiche Ober-Gruppe einzureihen sind wie das Aminophenazon bzw. das Metamizol.

    Ich würde daher zu zentral wirksamen Schmerzmedikamenten wie z.B. dem Tramal raten, bei Fieber zu Paracetamol und bei rheumatischen Schmerzen zu einem sogenannten COX-2-Hemmer, dem Etoricoxib (Arcoxia).

    Viele Grüße

    Dr. Roland Irion

    • CommentAuthornakkele
    • CommentTimeApr 25th 2008
     
    Sehr geehrter Herr Dr. Irion,
    erst einmal vielen Dank für Ihre Antwort.

    Ich bin ja in der DDR aufgewachsen und habe inzwischen sowohl bei meiner Mutter als auch bei anderen Leuten diesen Alters nachgefragt: Alle haben sich unabhängig voneinander erinnert, dass Aminophenazon bis in die 80er Jahre hinein eines der Standard-Schmerz-/Antifiebermittel der DDR gewesen sei.

    Da ich medikamenten- und wirkstoffmäßig nicht so bewandert bin, bedanke ich mich für den Vergleich mit Metamizol.

    In der Folgezeit nach der Krankheit war ich natürlich extrem vorsichtig bei der Einnahme von Medikamenten (allerdings bestand mein "ausgestellter Allegiepass" lediglich aus meinem Entlassungsschein aus der Klinik sowie aus einem kaum entzifferbaren handschriftlich ausgefüllten Zettelchen).

    Bis zur Wende 1989/90 nahm ich als Schmerz-/Fiebermittel vorwiegend Analgin-Zäpfchen/Tabletten ein (was ja anscheinend auch auf Metazimol beruht), diese haben zwar keine allergische Reaktion bei mir hervorgerufen, allerdings geholfen haben die Medikamente auch nicht sehr. Nach der allergischen Erkrankung hatte ich bis zum ca. 12 Lebensjahr relativ häufig sehr hohes Fieber (jedes Mal über 40 Grad, oftmals mehr als 41 Grad, wobei Analgin weitestgehend wirkungslos blieb).

    Was mir Mitte der 80er Jahre zusätzlich

    Nach 1990 habe ich gegebenenfalls Paracetamol eingenommen, was auch Wirkung gezeigt hat (bei starken Kopfschmerzen, Fieber, starker Erkältung). Mit Aspirin habe ich keine Erfahrungen, Ibuprofen habe ich einmal nach einem Fahrradsturz vor ca. 2 Jahren eingenommen, allergische Reaktionen sind nicht aufgetreten.

    Vielen Dank erst einmal für die Antwort.

    Nakkele
    • CommentAuthornakkele
    • CommentTimeApr 25th 2008
     
    Ergänzung des unvollständigen Satzes:
    Was mir Mitte der 80er Jahre zusätzlich untersagt wurde, war nach einer Bronchitis das Medikament Berlocombin, weil kurz nach Einnahme ähnliche Anfangsreaktionen wie nach der Aminophenazon-Allergie (angeschwollene Ohren, Bläschen auf der Wange) aufgetreten sind. Das hängt allerdings wahrscheinlich nicht mit der ersten Allergie zusammen.
  1.  
    Meine Frage Ich vertrage verschiedene Lebensmittel nicht , so bin ich Fructose-Laktose- und Histaminintolerant. Habe eine Beifussallergie, bekomme von Weizen starke Oberbauchbeschwerden ( es könnte keine Weizenallergie nachgewiesen werden) Das Schlimmste, wenn ich krank bin reagiere ich auf verschiedenste Medikamente ähnlich. Z.b auf Augmentin ( keine Penicillinallergie! ) mit Unruhe, Muskelzittern, Wärmegefühl. Wirkte tagelang noch nach! Pseudoallergie auf Articain. ( Herzklopfen, Unruhe, zittern, Parästhesien im Gesicht) Nach Symbicortspray mit Unruhe, Brennen der Haut im Gesicht, Schultergürtel und Armen, Herzklopfen,trockene Lippen, daher nach zwei Inhalationen abgesetzt. Habe mehrere Knoten an der Schilddrüse -Diagnose Thyreoiditis. Mittlerweile grosse Angst vor Medikamente! Könnte ich eine Mastzellenerkrankung haben? Vielen Dank Veronika