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      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeApr 24th 2015 bearbeitet
     

    (24.4.2015)

    Im Deutschen Ärzteblatt war erst gerade kürzlich wieder eine erneute Fortsetzungsgeschichte des Märchens vom Ärztemangel im deutschen Gesundheitssystem zu lesen. Besonders grotesk wird es jedoch, wenn einerseits ganz eindeutig  feststellt wird, dass 2014 in Deutschland mehr angestellte und mehr ausländische Ärzte arbeiten, jedoch gleichzeitig die Erkenntnis bleiben würde, dass die Zahl der Ärzte langsamer wächst als der Bedarf.

    In der Realität besteht jedoch ganz sicherlich kein Ärztemangel. Wenn man sich auf die Diagnostik und Therapie von tatsächlichen kranken Patienten konzentrieren würde, gäbe es tatsächlich viel zu viele Ärzte und auf eine sehr große Zahl wäre problemlos zu verzichten.

    Ich habe hier schon bereits teils mehrfach festgestellt..

    - ... wenn man im Bereich der niedergelassenen Dermatologen auf ein vollständig unnötiges und überflüssiges Hautkrebsscreening verzichten würde, wären zahlreichste Hautärzte vollständig überflüssig. In anderen Fachbereichen mit ähnlich unsinnigen Vorsorgemethoden wie der Gynäkologie stellt sich die Situation sicherlich auch nicht anders dar.

    - wenn man auf vollständig unnötige und überflüssige, teils schädliche Operationen oder auch diagnostische Maßnahmen wie Herzkatheteruntersuchungen oder Kniespiegelungen verzichten würde, wären zahlreichste Ärzte vollständig überflüssig.

    - wenn man nicht, wie dies ganz regelmäßig passiert, alle Patienten, egal ob medizinisch notwendig oder nicht, regelmäßig mindest einmalig im Quartal wieder einbestellen würde (und damit zudem Termine für ernsthaft und akut kranke Patienten vollständig blockiert werden), wären zahlreichste Ärzte und Praxen vollständig überflüssig

    - wenn inbesbesondere im hausärztlichen Bereich nicht Patienten mit einer häufig genug vollständig überflüssigen Ausstellung einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinung bei Menschen die keiner ärztlichen Behandlung bedürfen, wie dies z.B. in Norwegen derartig gehandhabt wird, oder zu Facharztüberweisungen ohne den Patienten oft genug überhaupt nicht persönlich gesehen zu haben, in die Praxen holen wüde, wären zahlreiche Allgemeinmedizin und Hausärzte vollständig überflüssig.

    Von einem Ärztemangel kann tatsächlich ernsthaft daher keine Rede sein. Dennoch wird an dem Märchen festgehalten...

    (DÄ vom 14.4.2015) Zahl der Ärzte steigt, doch Ärztemangel bleibt bestehen

    Die Gesamtzahl der berufstätigen Ärztinnen und Ärzte in Deutschland ist im Jahr 2014 um 2,2 Prozent auf 365.247 gestiegen. Das geht aus der aktuellen Ärztestatistik der Bundesärztekammer (BÄK) hervor, die heute veröffentlicht wurde.

    „Etwas mehr und doch zu wenig“, kommentierte der Präsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, die neuen Zahlen. „Dieses leichte Plus reicht bei weitem nicht aus, um die Lücken in der medizinischen Versorgung zu schließen, die sich aus einer Reihe von gesellschaftlichen Entwicklungen ergeben.“ ....Hinzu komme ein personeller Mehrbedarf, der aus neuen Behandlungsmöglichkeiten, vor allem aber aus dem demografischen Wandel resultiere. Während heute fünf Prozent der Bevölkerung älter als 79 Jahre alt sei, steige die Zahl der über 79-Jährigen bis 2060 auf etwa 13 Prozent. Die Folge sei eine erhöhte Behandlungsintensität und damit eine größere Nachfrage nach Ärzten...

    Zahl ausländischer Ärzte in Deutschland steigt an

    Weiter zugenommen hat zugleich die Anzahl der in Deutschland arbeitenden ausländischen Ärzte. Sie stieg von 31.236 im Jahr 2013 auf 34.706 im vergangenen Jahr. 1995 lag sie bei 10.989. Dies sorge für etwas Entlastung, schreibt die BÄK. Die meisten Ärztinnen und Ärzte kamen aus europäischen Staaten nach Deutschland (2.361), insbesondere aus der Europäischen Union (1.692). Die größten Gruppen bilden die Rumänen (3.857 in Deutschland arbeitende Ärzte stammen aus diesem Land), die Griechen (3.011), die Österreicher (2.695) und die Polen (1.936). „Gerade in ländlichen Regionen leisten die Ärztinnen und Ärzte aus dem Ausland einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung der medizinischen Versorgung“, betonte Montgomery. „In vielen Kliniken käme es ohne sie zu erheblichen personellen Engpässen.“...Doch auch der leicht positive Migrationssaldo reiche nicht aus, um die personellen Lücken zu schließen...

    Anzahl der Hausärzte ist weiter rückläufig.

    Bei den großen Arztgruppen hat nur die Anzahl der Fachärzte für Allgemeinmedizin im Vergleich zum Vorjahr abgenommen. Hausärzte stellen mit 4.661 Personen zugleich die Arztgruppe mit den meisten Ärzten, die älter als 65 Jahre sind...Besonders dringend gesucht würden Hausärzte: Laut Statistik der Kassenärztlichen Bundesvereinigung wird es 2020 etwa 7.000 Hausärzte weniger in Deutschland geben als heute....

    Literatur

    http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/62466/Zahl-der-Aerzte-steigt-doch-Aerztemangel-bleibt-bestehen