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Allergologie Allergie Forum

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    • CommentAuthorleeza
    • CommentTimeApr 20th 2015
     

    Guten Morgen!

    Seit nunmehr fast einem Jahr habe ich das Problem, dass mein Intimbereich (Innenseiten der Schamlippen) gerötet ist und bei Berührungen brennt. Meine Frauenärztin hat div. Abstriche gemacht, alle ohne Befund. Daraufhin bin ich zu einem Hautarzt, letztendlich wurde eine Hautprobe gemacht, es soll eine allergische Reaktion sein (Kontaktallergie). Anhand des Tests soll ich auf Kobaltchlorid, Dibromdicyanobutan, Benzophenone-4 und Myroxylon Toluiferum allergisch sein. Ich war sowieso schon immer sehr vorsichtig, was die Pflege meines Imtimbereichs (schon immer eher empfindlich) angeht. Ich wasche mich nur mit klarem Wasser , den Körper mit einem hypoallergenen Duschgel, habe seit kurzem hypoallergene Slipeinlagen und Binden aus Baumwolle, wasche meine Unterwäsche zweimal (also spüle nochmal nach der eigentlichen Wäsche) und versuche meine Haare bei der Haarwäsche so auszuspülen, dass das Shampoo nicht über den Intimbereich läuft. Allerdings ist in meinem Shampoo und im Waschmittel nichts, auf das ich allergisch reagieren soll. Ich reagiere auch nur im Intimbereich auf „etwas“. Das eigentliche Problem sind auch gar nicht die Innenseiten der Schamlippen (wenn dieser Bereich auch empfindlich/gerötet ist und dort die Hautprobe genommen wurde), sondern besonders eine Stelle am Scheideneingang, also „tieferliegend“. Im „normalen“ Alltag merke ich oft auch gar nichts von den Problemen im Intimbereich, allerdings ist eben kein GV mit meinem Partner möglich, weil dann das Brennen auftritt.

    Deshalb jetzt einige Fragen:

    Ich habe überlegt, ob das Toilettenpapier das Problem verursachen könnte, aber müßte dann nicht eher (oder zumindest auch) der äußere Intimbereich und auch der Analbereich gereizt sein? Und ist es überhaupt möglich, dass einer der oben genannten Stoffe in trockenem Toilettenpapier enthalten ist?

    Und wieso reagiere ich nur im Intimbereich auf etwas, wenn es z. B. das Shampoo oder ähnliches wäre, müßten dann nicht auch andere Hautbereiche betroffen sein?

    Wie lange dauert es, bis eine allergische Reaktion zurückgeht, wenn man den auslösenden Stoff weglässt?

    Kann das Problem am Scheideneingang überhaupt durch eine Kontaktallergie ausgelöst werden, da dort ja nichts außer maximal Wasser herankommt?

    Ist eine allergische Reaktion für einen Hautarzt eigentlich nicht direkt erkennbar? Die Kontaktallergie ist ja erst durch die Hautprobe herausgekommen? Zumal es nicht mal juckt oder andere Reaktionen auftreten, sondern die Haut einfach nur bei Berührung brennt und der Bereich gerötet ist.

     

    Vielen Dank für Ihre Antwort.

     


    •  
      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeApr 21st 2015
     

    (21.4.2015)

    Dass mittels einer histologischen Unterschung keine Kontaktdermatitis diagnostiziert werden kann, braucht es ja nicht einmal eines Facharztes, sondern dies kann auch durch einen Laien erkannt werden, wie Sie dies hier bestätigen. Interessant ist eine Probegewebsentnahme allenfalls z.A. eines Lichen sclerosus et atrophicus, wenn hier klinische Unsicherheiten bestehen sollten - diese Diagnose wäre damit zumindest einmal sicherlich ausgeschlossen.

    Ansonsten ist, wie Sie die Symptomatik hier beschrieben, eine kontaktallergische Reaktion komplett auszuschließen. Denn neben der irritativen Symptomatik muss es auch, zumindest im weiteren Verlauf, zu einer deutlichen ödematösen Schwellung kommen (die dann auch deutlich erkennbar sein sollte!), dies ist aber offensichtlich bei Ihnen nicht der Fall. Zudem besteht teils stärkster Juckreiz!

    Welche Allergene sollten denn auch in dem von Ihnen beschreibenen Bereich in Frage kommen. Sperma könnte eine mögliche Ursache sein, jedoch kommt es in der Folge dann zumeist zu generalisierten anaphylaktischen Reaktionen. Daneben fällt mir allenfalls noch Latex ein, sollten Kondome benutzt werden.

    Leider haben Sie Ihr Alter nicht angegeben. Insbesondere in den Wechseljahren kann es zu einer Scheidentrockenheit (vaginale Trockenheit) kommen. Jedoch sind auch jüngere Frauen betroffen, z.B. bei Vorliegen eines Diabetes, verstärktem Rauchen, Einnahme der PIlle oder übertriebener Intimhygiene. Die Beschwerden reichen dabei von einem Gefühl von Trockenheit, Juckreiz und Brennen bis zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Therapeutisch wäre hier zunächst ein Östregenhaltiges Präparat angezeigt wie z.B. die Linoladiol N-Creme indiziert, jedoch sollte Ihnen eigentlich hier Ihre Frauenärztin entsprechend weiterhelfen können.

    Natürlich ist auch eine wirksame Lokaltherapie erforderlich! Ich habe immer sehr gute Erfahrungen mit einer Salbenmischung mit  Rp: Triamcinolonacetonid 0,05, Clotrimazol 0,5, Triclosan 1,5 in Ungt. leniens ad 50,0 gemacht. Damit wird lokaltherpeutisch alles abgedeckt, was ursächlich für die Beschwerden in Frage kommen kann, ggf. in Kombination mit der Östrogenhaltigen Salbe, ggf. auch im Wechsel mit der Protopic-Salbe.

    Beste Grüße

    Dr. Roland Irion

    • CommentAuthorleeza
    • CommentTimeApr 22nd 2015
     

    Guten Morgen!

    Danke für Ihre Antwort.

    Also ich bin 35 und nehme eine östrogenfreie Pille. Eine östrogenhaltige Salbe habe ich bereits von meiner FA bekommen, diese habe ich aufgrund der Diagnose Allergie allerdings noch nicht angewendet. Die Salbenmischung, die sie erwähnt haben, ist diese verschreibungspflichtig?

    Und nochmal eine Frage, ob ich es richtig verstanden habe. Man kann anhand einer Hautprobe also nicht „Allergie“ diagnostizieren? Und eine allergische Reaktion „beinhaltet“ immer auch eine Schwellung und wäre somit mit bloßen Auge erkennbar? Ich war bei meiner FA und zwei Hautärzten, von einer möglichen Allergie hat vor der Hautprobe keiner der Ärzte etwas gesagt.

    Der Ablauf war so, dass die Hautprobe genommen wurde und mein Hautarzt mir dann als Ergebnis mitgeteilt hat, dass eine Allergie vorliegt. Daraufhin wurde ein Allergietest auf dem Rücken gemacht, der eben Reaktionen bei oben genannten Stoffen ergeben hat. Wozu ich auch noch eine Frage hätte. Auf meinem Rücken konnte ich selbst nur minimale Reaktionen erkennen, wenn überhaupt waren dort leichte Rötungen. Ist der Test dann trotzdem so eindeutig für einen Hautarzt, dass eine Allergie auf diverse Stoffe besteht?

    Gruß

    leeza

    •  
      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeApr 25th 2015 bearbeitet
     

    (25.4.2015)

    Ihre Frauenärztin hatte dann doch wohl den gleichen Gedanken wie ich diesen auch schon hatte. Leider ist mir in keinster Weise klar, wieso Sie diese Therapie nicht bereits durchgeführt haben, denn eines ist doch wohl auch klar. Ohne eine suffiziente Behandlung wird es vermutlich auch keine Besserung Ihrer Beschwerden geben. Die Salbenmischung, die ich beschrieben habe, muss natürlich rezeptiert werden. Wichtig ist jedoch dann lediglich, eine Apotheke zu finden, die sich mit dermatologischen Rezepturen entsprechend auskennt.

    Natürlich ist es schon so, dass man eine kontaktallergische Reaktion auf Grund der klinischen Symptomatik erkennen kann, insbesondere da sich in den allermeisten Fällen bei wiederholter Anwendung im Verlauf eine deutliche ödematöse Schwellung verbunden mit teils stärkstem Juckreiz entwickelt. Allergologische Testungen einfach so ins Blaue hinein, ohne dass man einen bestimmten Verdacht hätte, sind dagegen in aller Regel vollständig sinn- und nutzlos. Mein Motto "wer testet hat keine Ahnung" bestätigt sich dabei leider allzu oft und es kommt hier zu einer äußerst unerfreulichen Gemengelage zwischen der Ignoranz und Unkenntnis bzw. auch Unwilligkeit von so manchen Ärzten und dem Anspruch von Patienten auf eine diagnostische Abklärung Ihrer Beschwerden, der so einfach nicht zu erfüllen ist.

    Positive Testergebnisse OHNE eine entsprechende klinische Relevanz (entweder bestätigt durch einen anamnestischen Verdacht oder einen offenen Anwendungstest) sind jedenfalls ein Muster ohne jeglichsten Wert und es ist leider immer wieder so, dass dann nach derartigen Testungen die Verwirrung hinter noch viel größer ist als zuvor.

    Mein Rat also, vergessen Sie das Ergebnis des histologischen Befundes und des Epikutantests, die beide vollständig unstimmig und wenig glaubhaft sind, und führen zunächst einmal eine suffiziente Lokaltherapie z.B. mit der Östrogensalbe im Wechsel mit der von mir beschriebenen Salbenmischung für zumindest zwei bis drei Wochen durch.

    Beste Grüße

    Dr. Roland Irion

     

    • CommentAuthorChilli
    • CommentTimeOct 11th 2018
     
    Hallo, Ich bin hier auf das Forum gestoßen, da ich seit einem halben Jahr unter den selben Sypthomen leide. Sowohl der Juckreiz an den Schamlippen, als auch das extremen Brennen am Scheideneingang. Ärzte können nicht helfen, Alles ist ohne Befund. Diverse Cremes und was man nicht alles probiert hilft nicht. Hat jmd der Damen eine Lösung gefunden? Hat die beschriebene Salbe geholfen? Verzweiflung breitet sich aus. Ich hoffe sehr das mir jmd eine Antwort geben kann. Viele liebe Grüße, Chilli
    • CommentAuthorlela
    • CommentTimeJan 27th 2019
     
    Ich habe die identischen Symptome und mir konnte bis jetzt niemand helfen. Ich würde mich freuen, wenn jemand Tipps hat. Danke im Voraus!