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Suchbegriffe zu diesem Artikel: Hydroxide

(26.7.2015)

Kaliumhydroxid

(starke) irritative bis ätzende Wirkung auf Haut und Schleimhäute, (potenzielles) Kontaktallergen, (potenzielles) Nahrungsmittelallergen

Vorkommen und Beschreibung

Kaliumhydroxid (syn.: KOH, Kalilauge, Ätzkali) ist eine chemische Verbindung in den Stoffgruppen der Hydroxide und und Kaliumverbindungen. Als Lebensmittelzusatzstoff (E 525) wird Kaliumhydroxid als Säureregulator verwendet. Es ist u.a. zugelassen für  Konfitüre, Marmelade, Gele, Kakaorohmasse und Instant-Tee. Kaliumhydroxid wird in der Waschmittelfabrikation zur Herstellung weicher Seifen  (Schmierseifen) und zur Herstellung wasserenthärtenden Kaliumphosphats für flüssige Waschmittel benutzt. Zudem wird es zur Herstellung von Kaliumverbindungen, Glas, Farbstoffen und Batterien verwendet.

Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff

Potassium hydroxide (INCI). Funktion: puffernd

Allergologie (Relevanz)

Kaliumhydroxid gehört zu den stärksten und häufig genutzten Laugen. Unabhängig vom Einwirkungsweg steht die lokale Wirkung im Vordergrund, die durch eine rasch in die Tiefe fortschreitende Quellung und Auflösung der kontaktierten Gewebe (Kolliquationsnekrose) charakterisiert ist. Wesentlich für das Ausmaß der Schädigung sind Einwirkungsform und -dauer, Konzentration, pH-Wert, Dosis sowie der Zeitpunkt des Einsetzens von Behandlungsmaßnahmen. Die größte Gefährdung besteht bei direkter Einwirkung von Feststoff oder Lösung auf das Auge. Selbst stark verdünnte Lösungen können noch schwere Schädigungen verursachen. Auch an der Haut kommt es zu schnell fortschreitender Schädigung, selbst wenn verdünnte Lösungen einwirken. In einer Tierversuchs-Testung wirke eine 2 %ige Kaliumhydroxid-Lösung deutlich ätzend. Bei längerer Kontaktzeit können möglicherweise auch noch Lösungen mit Gehalten unter 1 % die Haut reizen. Konzentrierte Lösungen oder festes Kaliumhydroxid sind stark korrosiv. Sie verursachen innerhalb kurzer Zeit schwerste Hautverätzungen mit Verquellung des Gewebes und weicher, sulziger Oberfläche. Schorfbildung tritt nicht auf. Bei längerem Kontakt können auch die Nägel und Haare geschädigt bzw. exponierte Haut enthaart werden. Für kontaktallergische Reaktionen gibt es keine sicheren Hinweise. Eine Testung der sensibilisierenden Wirkung von Kaliumhydroxid im Tierversuch verlief jedoch negativ. Einwirkung von Kaliumhydroxid über den Luftweg führt zu Reizungen der Atemwege (vor allem Nasen-Rachen-Raum), der Augen und Haut. Zur Reizschwelle liegen keine Angaben vor.Natriumhydroxid soll in Konzentrationen um 2 mg/m3 deutliche, aber nicht exzessive Reizungen ausgelöst haben. Bei hohen Konzentrationen werden Schädigungen auch der tieferen Atemwege und Lunge nicht ausgeschlossen.

Als Lebensmittelzusatzstoff gilt Kaliumhydroxid als unbedenklich.

Literatur

https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vw

http://www.zusatzstoffe-online.de/zusatzstoffe/225.e525_kaliumhydroxid.html

http://gestis.itrust.de/nxt/gateway.dll/gestis_de/001420.xml?f=templates$fn=default.htm$3.0

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