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(12.7.2015)

Oleylalkohol

(geringe) hautirritative Wirktung (potentielles) Typ IV-Kontaktallergen

Vorkommen und Beschreibung

Oleylalkohol (syn.: 9-Octadecenol) ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der ungesättigten Fettalkohle. Er kommt natürlich in Walrat, Walöl und Wollwachs vor. Oleylalkohol spielt eine wichtige Rolle als Rohstoff für grenzflächenaktive Substanzen, zum Beispiel Alkylpolyglycolether. 

Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff

Oleyl alcohol (INCI). Funktion: geschmeidig machend, trübend, viskositätsregelnd, emulgierend

Allergologie (Revanz)

An der Rückenhaut von Testpersonen (n = 50), die 50 mg Oleylalkohol unverdünnt appliziert erhielten, löste die Substanz bei 48-stündigem, abgeschlossenem Kontakt keine Reizungen aus. In einem Spezialtests für schwache Irritantien wirkte Oleylakohol schwach reizend. Übereinstimmend fand man in zwei Tierversuchs-Testungen mit reinem Oleylakohol bei einmaligem 24 Std.-Kontakt geringe Reizwirkungen an der Haut; eine 10 %ige Dispersion wirkte nicht reizend. Tierexperimentelle Daten weisen auf mögliche irritative Hautschäden bei wiederholtem und anhaltendem Kontakt hin: in einem 60-Tage-Tierversuch bewirkte unverdünntes Oleylalkohol (24 Std./Tag okklusiver Kontakt) eine Austrocknungsdermatose (Hautverdickung und Austrocknung und Schorfbildung). Nach Anwendung Oleylakohol-haltiger Kosmetika sind in Einzelfällen Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut beschrieben worden sowie auch eine allergische Kontaktdermatitis als Inhaltsstoff medizinisch wirksamen Creme. In Epikutantests an einer großen Gruppe hautgesunder Personen löste Oleylalkohol keine allergischen Reaktionen aus. Eine höhere Anzahl positiver Epikutantest-Reaktionen fand man nur bei vorselektierten Hautpatienten mit Verdacht auf eine Kontakallergie gegenüber Fettalkohol-haltigen Kosmetika oder medizinischen Salben. Aufgrund einer möglichen Prädisposition dieser Personen für Sensibilisierungen und unter Berücksichtigung der breiten Anwendung von Oleylakohol kann aus den verfügbaren Daten nicht auf ein signifikantes hautsensibilisierendes Potential geschlossen werden. Eine photosensibilisierende Wirkung war in mehreren Versuchen an Testpersonen (bei unterschiedlichen Testbedingungen) in keinem Fall nachweisbar. Zu den Folgen inhalativer Exposition liegen auch aus Tierversuchen keine substanzspezifischen Daten vor. Allgemein wird die inhalative Gefährdung durch langkettige aliphatische Alkohole aufgrund des geringen Dampfdruckes als gering eingeschätzt. Aus dem beruflichen Umgang ist, trotz der langjährigen umfänglichen Anwendung, nicht über gesundheitliche Störungen berichtet worden.

Literatur

https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vw

http://gestis.itrust.de/nxt/gateway.dll/gestis_de/033820.xml?f=templates$fn=default.htm$3.0

Andersen et al: Allergic contact dermatitis from oleyl alcohol in Elidel cream. Contact Dermatitis 55, 354-356 (2006)

Tan et al: Allergic contact dermatitis from oleyl alcohol in lipstick cross-reacting with ricinoleic acid in castor oil and lanolin. Contact Dermatitis 37, 41-42 (1997)

Tosti et al: Contact dermatitis from fatty alcohols. Contact Dermatitis 35, 287-289 (1996) !!

Koch et al: Occupational allergic contact dermatitis from oleyl alcohol and monoethanolamine in a metalworking fluid. Contact Dermatitis 33, 273 (1995)

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