(5.7.2015)

Melaminharz

Typ IV-Kontaktallergen 

Vorkommen und Beschreibung

Melaminharze (syn.: Melamin-Formaldehydharze) sind Kunstharze (Kondensationsharze), die auf den Verbindungen Melamin und Formaldehyd basieren und zu den Aminoplasten zählen. Nach dem Durchhärten über eine Polykondensation bilden die Harze duroplastische Kunststoffe. Melaminharze werden zur Herstellung von Formteilen mit Füllstoffen für elektrische Isolierteile, Schalterteile, Essgeschirr, Beschläge von Kochgeschirr verwendet. Als Schichtpressstoffe, beispielsweise mit Papier, Glasfasern oder Baumwollgewebe, werden sie für Möbel- und Türbeschichtungen verwendet. Vorkondensate werden als Leim- oder Lackharze genutzt.

Modifizierte Melaminharze:

• Melamin-Phenol-Formaldehyd-Harze (MPF)
• Melamin-Harnstoff-Formaldehyd-Harze (UMF)
• Melamin-Polyester
• MUPF-Leim

Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff

Melamine/formaldehyde-resin (INCI). Funktion: filmbildend

Allergologische Relevanz 

Melaminharz gilt als eine seltene Sensibilisator. Kontaktallergien sind oft mit einer Formaldehyd Allergie kombiniert. Patienten mit Kontaktallergien auf Textilveredlungsstoffe reagieren gelegentlich auf Melaninharz, obwohl andere Textilveredler heute häufiger verwendet werden. Daneben sind allergische Kontaktdermatitiden bei Arbeitern in der Verbundstoffproduktion in der Sperrholzindustrie u.a. bei der Herstellung von Melamin-beschichteten Spanplatten sowie bei einem einem orthopädischen Gipstechniker beschrieben.

Literatur

https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vw