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(2.7.6.2015)

Omalizumap

Medikamentenallergen

Beschreibung und Verwendung

Omalizumab ist ein rekombinanter humanisierter monoklonaler Antikörper, der die Konzentration von zirkulierendem Immunglobulin E (IgE) und die Expression von hochaffinen IgE-Rezeptoren auf Mastzellen und Basophilen reduziert, mit der Folge einer Unterbrechung der allergischen Entzündungskaskade. Aktuelle Hinweise für die Behandlung mit Omalizumab bei pädiatrischen Patienten sind klar definiert und werden auf mittelschwerer bis schwerer unkontrollierter allergischem Asthma und chronischer spontaner Urtikaria (CSU) beschränkt. Weitere Therapie können nur nur off label erfolgen. Daten aus klinischen Studien bei Kindern, lassen vermuten, dass Omalizumab klinisch wirksamiist  und im Allgemeinen gut vertragen wird. Angesichts des Wirkmechanismus haben die jüngsten Berichte seiner möglichen klinischen Einsatz in anderen IgE-vermittelten Erkrankungen, wie allergische Rhinitis, Nahrungsmittelallergie und Anaphylaxie vorgeschlagen. In den letzten Jahren haben mehrere Studien auch die Anwendungsmöglichkeiten von Omalizumab in einer Reihe von nicht-IgE-vermittelten Erkrankungen untersucht.

Allergologie (Relevanz)

In einer Studie mit 10 Patienten, die Omalizumab bei chronischer Urtikaria über ein Jahr eingenommen hatten, zeigte sich effektive Behandlungsmethode und sicher bei der Anwendung, über Nebenwirkungsreaktionen wurde nicht bereicht. Es wird empfeohlen, periodische Versuche zum Absetzen von Omalizumab zu versuchen, um die Möglichkeit einer Spontanremission der chronischen Urtikaria nicht zu verpassen. Ein Neustart von Omalizumab bei Patienten mit Persistenz bzw. Remission der Symptome scheint jedoch wirksam und sicher zu sein.

In fünf randomisierten kontrollierte Studien, bei denendie 1.116 Teilnehmer mit therapierefraktärer chronischer Urtikaria eingeschlossen, zeigte sich statistisch signifikante Verbesserung der Maßnahmen der Krankheitsaktivität und die Lebensqualität nach der Behandlung mit Omalizumab im Vergleich zu Placebo. Komplette Remission und partielle Remission wurde häufiger nach der Behandlung mit Omalizumab.  Es gab keinen Unterschied bei Berichterstattung unerwünschter Ereignisse zwischen den Omalizumab und Placebo-Behandlungsgruppen. Die Wirksamkeit und Sicherheit von Omalizumab in einer Dosis von 300 mg pro Monat für die Behandlung der therapierefraktären chronischen Urtikaria in einer Therapiedauer bis zu sechs Monate ist deutlich belegt.

Verwendung von Omalizumab bei der asthmatischen Bevölkerung ist umfangreicher Vergleich zur chronischen Urtikaria. Bei Asthma gibt es Berichte von anaphylaktischen Reaktionen bei etwa 1 zu 50.000 Injektionen. Es sollte jedoch angemerkt werden, dass Omalizumab entworfen wurde, um mit der Fc-Region des IgE-Moleküls in Wechselwirkung treten, was ein sehr geringes anaphylaktogenes Potential zur Folge hat, und die klinische Erfahrung bestätigt auch die sichere Anwendung. Es gibt jedoch dennoche eine Empfehlung für alle Patienten 2 Stunden nach der ersten Injektion zu beobachteten sowie das Mitführen eines Notfallsets mit einem Adrenalin-Autoinjektor, da vereizelte anaphylaktische Reaktionen auch zeitlich verzögert auftreten können. Omalizumab, eine voll humanisierte monoklonale Antikörper gegen die Fc-Domäne von IgE, hat weit verbreitete Verwendung als neuer Drittlinientherapie bei therapierefraktärer chronischer Urtikaria gewonnen. Mehrere Studien, einschließlich doppelblinden, randomisierten klinischen Studien, untersuchten den klinischen Nutzen zu einer Induktion der Remission bei therapierefraktärer chronischer Urtikaria und konnten die Effektivität der Behandlungsmethode belegen. Oft zeigt sich bereits ein Wirkungseintritt innerhalb einer Woche nach Behandlungsbeginn, obwohl die Therapie in die Injektionen in der Regel nur alle 4 bis 6 Wochen verabreicht werden. Zwei Dosierungen von 150 mg und 300 mg wurden als wirksam bestätigt.

Corren et al. untersucht die Sicherheit von Omalizumab mit Daten aus abgeschlossenen klinischen Studien mit mehr als 7.500 Patienten, darunter Erwachsene, Jugendliche und Kinder, die bis zu 1 Jahr behandelt wurden. In einer Studie wurden Patienten mit schwerem allergischem Asthma für bis zu 4 Jahren behandelt. Die Analyse wurde auf die Gefahr einer Wirkungen auf das Immunsystem, Überempfindlichkeitsreaktionen, maligne Neoplasie, parasitäre Infektionen und Thrombozytopenie konzentriert. Omalizumab zeigte dabei ein gute Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil. Das Auftreten von Anaphylaxien in den kontrollierten Studien betrug 0,14% bei Omalizumab behandelten Patienten und 0,07% bei den Kontrollpatienten Incorvaia et al. hatten bereits festgestellt, daß das Auftreten von Anaphylaxien in 0,14% der Fälle ähnlich häufig zu beobachten ist, wie auch ein Auftreten von anaphylaktischen Reaktionen bei anderen Arzneimitteln, wie oralen Penicillinen und nicht-steroidalen entzündungshemmenden Medikamenten (wie ASS), oder auch in einer Häufigkeit von Anaphylaxien in der Allgemeinbevölkerung.

Post-Marketing-Daten, basierend auf einer geschätzten Exposition von 57.300 Patienten von Juni 2003 bis Dezember 2006 zeigten zudem, dass Anaphylaxien bei Omalizumab-Verabreichungen etwa bei 0,2 % der behandelten Patienten auftreten dürften. Mit diesen Daten konnte bestätigt werden, dass Omalizumab ein günstiges Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil besitzt.

Richtlinien für die die Behandlung von Patienten mit Omalizumab fordern die Verschreibung gehören eines Notfallsets mit Adrenalin-Autoinjektor für alle Patienten mit einem mit einem Training für die ordnungsgemäße Anwednung und die Einhaltung sowie die Überwachung  aller Patienten für 2 Stunden nach den ersten drei Injektionen und für 30 Minuten bei allen weiteren Injektionen.

Literatur

Har et al: Outcomes of using omalizumab for more than 1 year in refractory chronic urticaria. Ann Allergy Asthma Im,munol, pii: S1081-1206(15)00334-8. doi: 10.1016/j.anai.2015.05.010 (2015)

Urgert et al: Omalizumab in patients with chronic spontaneous urticaria: a systematic review and GRADE assessment. Br J Dermatol, doi: 10.1111/bjd.13845 (2015)

Naaman et al: Chronic idiopathic urticaria: treatment with omalizumab. Skin Therapy Lett 19, 1-4 (2014)

Licari et al: Omalizumab in children. Paediatr Drugs 16, 491-502 (2014) --- http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4250568/

Corren et al: Safety and tolerability of omalizumab. Clin Exp Allergy 39, 788-797 (2009)

Incorvaia et al: Omalizumab, an anti-immunoglobulin E antibody: state of the art. Drug Des Devel Ther 8 197-207 (2014) ---- http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3923619/

Treudler et al: Unerwünschte Arzneimittelreaktionen der Haut. Der Internist 53, 917-923 (2012)

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