
(10.6.2015)
Fumarsäure
(Potenzielles) Typ IV-Kontaktallergen, (potenzielles) Nahrungsmittelallergen, Medikamentenallergen
Vorkommen und Beschreibung
Fumarsäure (syn.: trans-, (E)-Butendiensäure) ist eine eine ungesättigte Dicarbonsäure. Ihre Salze heißen Fumarate. Die isomere cis-Form ist die Maleinsäure (siehe auch dort). Sie kommmt natürlich in größeren Mengen in verschiedenen Pflanzen, Pilzen und Flechten vor und entsteht in allen tierischen Organismen als Zwischenprodukt verschiedener Stoffwechselwege, u.a. im Citrat- und Harnstoffzyklus. Als Lebensmittelzusatzstoff (E 297) wird sie als Säuerungsmittel verwendet. Sie ist nur für bestimmte Lebensmittel zugelassen, dazu gehören unter anderem geleeartige Desserts mit Fruchtgeschmack, Trockenpulver für Desserts, Instantpulver für Fruchtgetränke und aromatisierte Tees, Kaugummi, Füllungen und Überzüge für Kuchen, Kekse, Gebäck. In der Synthesechemie wird Fumarsäure für die Polyester-Herstellung verwendet. Viele – insbesondere aminogrppenhaltige - pharmazeutisch wirksame Substanzen werden als Salze der Fumarsäure verabreicht. Fumarsäureester wie Fumarsäuredimethylester werden zur Behandlung der Psoraiss vulgaris sowie neuerdings auch der schubförmig-remittierenden multiplen Sklerose eingesetzt.
Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff
Fumaric acid (INCI). Funktion: pufferndDI-C12-15 alkyl fumarate (INCI). Funktion: Lösungsmittel, geschmeidig machend
Diisostearyl fumarate (INCI). Funktion: geschmeidig machend
Allergologie (Relevanz)
Fumarsäure wird als beim Menschen schwach haut- und schleimhautreizend beschrieben. In einem Tierversuch wurde nur eine schwach hautreizende Wirkung beobachet. Eine sensibilisierende Wirkung wurde in einer Testung im Tierversuch jedoch nicht nachgewiesen.Zur Wirkung einer inhalativen Exposition liegen keine Hinweise und auch keine Tierversuchsergebnisse vor. Aufgrund des schleimhautirritativen Potentials wären im Fall massiver Staubinhalation Reizungen zumindest der oberen Atemwege in Betracht zu ziehen.Als Lebensmittelzusatzstoff gilt Fumarsäure als unbedenktlich, bei Verwendung größerer Mengen kann es jedoch leichts abführend wirken.
Bei der Behandlung mit Fumarsäureestern (Fumaderm) können neben einem relativ häufig auftreten Flushing auch in seltenen Fällen (makulo-papulöse) Arzneimittelexantheme beobachtet werden. - ggf. noch ergänzen!!
Noch ergänzen... Dimethylfumarat und Monoethylfumarat als Kontaktallergen!!!
Literatur
https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vwhttp://www.zusatzstoffe-online.de/zusatzstoffe/93.doku.recommend.html
http://gestis.itrust.de/nxt/gateway.dll/gestis_de/033440.xml?f=templates$fn=default.htm$3.0
Silvestre et al: Contact dermatitis due to dimethyl fumarate. Actas Dermatosifiliogr 101, 217-222 (2010)!!!
Guenther et al: Macular exanthema due to fumaric acid esters. Ann Pharmacother 37, 234-236 (2003)
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