(8.4.2015)

Carboxymethylcellulose

Typ I-Soforttypallergen, Typ IV-Kontaktallergen

Vorkommen und Beschreibung

Carboxymethylcellulosen (CMC) sind Celluloseester, Derivate der Cellulose (siehe auch dort). Natrium-Carboxymethylcellulose (syn: Celllosegummi) wird als Lebensmittelzusatzstoff (E 466) eingesetzt. Es wirkt als Trägerstoff, Verdickungsmittel und Überzugsmittel. Je nachdem wie groß die Moleküle sind, macht die Verbindung Flüssigkeiten unterschiedlich zähflüssig. Zusammen mit Cellulose (E 460) ist Natrium-Carboxymethylcellulose in der Lage, feste Gele auszubilden. Die Verbindung verstärkt zudem die Wirkung von Emulgatoren und verhindert das unkontrollierte Verklumpen von Stoffen, zudem kann sie Schäume ausbilden und stabilisieren. Sie wird unter anderem eingesetzt in Sahneerzeugnissen, Kuchenfüllungen, Fruchtzubereitungen, Süßwaren, Nüssen, Desserts, Speiseeis, Cremes, Süßstofftabletten sowie Fleisch-, Fischerzeugnissen. Darüber hinaus ist Natrium-Carboxymethylcellulose als Trägerstoff für andere Zusatzstoffe und Aromen zugelassen. In der pharmazeutischen Industrie wird sie zur Herstellung von Tabletten eingesetzt. Daneben spielen sie in vielen technischen Anwendungen eine Rolle und werden  in Waschmitteln und Kosmetikprodukten verwendet.

Verwendung als kosmetische Inhaltsstoff

Cellulose gum (INCI). Cellulose, Carboxymethylether, Natriumsalz, syn.: Carboxymethylcellulose, Natriumsalz. Funktion: bindend, emlsionsstabilisierend, filmbildend, viskositätsregelnd

Calcium carboxymethyl cellulose (INCI). Cellulose, Carboxymethylester, Calciumsalz. Funktion: emulsionsstabilisierend, filmbildend, viskositätsregelnd

Carboxymethyl hydroxyethylcellulose (INCI). Cellulose, Carboxymethyl-2-hydroxyethylether, Natriumsalz. Funktion: bindend, emulsionststabilisierend, filmbildend, viskositätsregelnd

Allergologie (Relevanz)

Bei der Carboxymethylcellulose sind einzelne Fälle mit Soforttypreaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock beschrieben, teils konnte eine Typ I-Allergie mit einem Pricktest bestätigt werden. Bei Kontakt können sowohl kontaktallergische Reaktionen als auch eine Kontakturtikaria (positive Reaktionen im offenen Epikutan- und Pricktest) beobachtet werden. Als Lebensmittelzusatzstoff gilt Natrium-Carboxymethylcellulose gilt als unbedenklich, als löslicher Ballaststoff, wird sie vom menschlichen Organismus nicht verwertet. In größeren Mengen hat Natrium-Carboxymethylcellulose leicht abführende Wirkung.

Literatur

https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vw

http://www.zusatzstoffe-online.de/zusatzstoffe/180.e466_natrium_carboxymethylcellulose.html

Al Hadithy et al: Anaphylactic reactions following Kenacort-A injection: carboxymethylcellulose is involved once again. Contact Dermatitis 64, 179-180 (2011)


Moreau et al: Contact urticaria from carboxymethylcellulose in white chalk. Dermatitis 17, 29-31 (2006)

Johnson et al: Contact urticaria syndrome due to carboxymethylcellulose in a hydrocolloid dressing. Contact Dermatitis 41, 344-345 (1999)

Barbaud et al: Cutaneous adverse drug reactions caused by delayed sensitization to carboxymethylcellulose. Contact Dermatitis 64, 294-297 (2011)

Field et al: Type 1 hypersensitivity reaction to carboxymethylcellulose following intra-articular triamcinolone injection. Contact Dermatitis 61, 302-303 (2009)

Beaudouin et al: Anaphylaxis caused by carboxymethylcellulose: report of 2 cases of shock from injectable corticoids. Allerg Immunol (Paris) 333-335 (1992)