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Suchbegriffe zu diesem Artikel: Borate

(20.7.2015)

Bor/Borsäure

(schwache) irritative Wirkung auf Haut und Atemwege, (potenzielles) Typ IV-Kontaktallergen, (potenzielles) Nahrungsmittelallergen

Vorkommen und Beschreibung

Bor ist ein seltenes Halbmetall, das in der Natur nicht elementar vorkommt, es kommt in der Natur nur in sauerstoffhaltigen Verbindungen vor. Zu den typischen Bormineralien zählen dabei Boracit, Ulexit oder der Kernit. Aber auch von der Borsäure und ihren Salzen (Borate) gibt es natürlich Vorkommen. Borverbindungen finden vielfältige Anwendungen in verschiedenen Industriezweigen wie auch in der Kosmetikindustrie, u.a. als Waschmittel (Perborate), Keramikglasuren, Bremsbeläge, Pflanzenschutzmittel, Kühlschmierstoffe, Holzschutzmittel, Düngemittel. Borsäure wirkt schwach antimikrobiell, in der Lebensmittelindustrie wird als als Konservierungmittel (E 284) verwendet. Es ist ausschließlich für echten Kaviar (Störrogen) zugelassen. Darüber hinaus darf Borsäure in Kosmetika, Glasuren, Gläsern und als Flammschutzausrüstung für Textilien und Geräte eingesetzt werden. Für kosmetische Pflegemittel für Kinder unter drei Jahren ist Borsäure nicht zugelassen.

Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff

Boric acid (INCI). Chem. Bezeichnung: Borsäure. Kosmetische Funktion: antimikrobiell

MEA-borate (INCI). Funktion: puffernd

MIPA-borate (INCI). Funktion: viskositätsregelnd

Phenyl mercuric borate (INCI). Funktion: Konservierungsstoff

Allergologie (Relevanz)

Borsäure ist eine schwache Säure. Hautkontakt, auch mit gesättigten Borsäure-Lösungen, führte nicht zu Reizreaktionen, trotz 24-stündigen Verbleibs der eingedunsteten Lösung auf der Rückenhaut von Probanden. Dagegen wurden bei okklusiver Applikation im Tierversuch nach 24 Std. leichte bis mäßige Reizungen registriert. Ein sensibilisierendes Potential war im Tierversuch nicht nachweisbar. Auch aus den langjährigen Erfahrungen am Menschen (frühere therapeutische Applikation) ist ein solches nicht ableitbar. Angaben zu Reizung der Atemwege des Menschen nach akuter inhalativer Aufnahme sind nicht verfügbar. Im Tierversuch lösten relativ hohe Konzentrationen nur leichte Schleimhautreizungen aus.Als Konservierungsstoff, der ausschließlich für echten Kaviar, der erfahrungsgemäß nur selten und in geringer Menge gegessen wird, zugelassen ist, gilt Borsäure als unbedenklich.

Literatur

https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vw

http://gestis.itrust.de/nxt/gateway.dll/gestis_de/003640.xml?f=templates$fn=default.htm$3.0

http://www.zusatzstoffe-online.de/zusatzstoffe/89.e284_bors%E4ure.html

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