Barium sulfate
INCI, Bariumsulfat
(potentielles) Typ IV-Kontaktallergen
Medikamentenallergen
Vorkommen/Beschreibung
Bariumsulfat (BaSO4) ist das Barium-Salz der Schwefelsäure.
In der Medizin wird es als Röntgenkontrastmittel Patienten in Form einer milchigen Suspension zum Trinken gegeben, um den Verlauf des Verdauungstraktes bei einer Röntgenuntersuchung zu kontrastieren (positives Röntgenkontrastmittel mit hoher Röntgenstrahlabsorption). Zwar haben aquatisierte Bariumionen eine schädliche Wirkung auf den Organismus, aber das Sulfat ist äußerst schwer löslich und zersetzt sich erst ab Temperaturen oberhalb 1400 °C, so dass es bedenkenlos verabreicht werden kann. Bei der Anwendung als Röntgenkontrastmittel wird Bariumsulfat meist in Kombination mit Kohlendioxid oder auch Methylcellulose-Gelen verabreicht, um ein Aufblähen des Magen-Darm-Traktes zu erreichen. Diese Methode wird als Doppelkontrastmethode bezeichnet und dient zur besseren Reliefdarstellung der inneren Schleimhäute, da das Bariumsulfat nur noch als hauchdünne Schicht auf den Oberflächen zurückbleibt. Die Prallfülltechnik hingegen wird alleine mit Bariumsulfat durchgeführt und erlaubt es, den ganzen Magen-Darm-Trakt darzustellen. In niedrigerer Konzentration, meist 1–1,5 %, wird Bariumsulfat in der Computertomographie ebenfalls zur Markierung des Gastrointestinaltraktes verwendet.
Als Barytweiß, Malerweiß oder Puppenweiß ist gefälltes Bariumsulfat der weiße Füllstoff in vielen Malerfarben und Lacken. Es kann auch in Deckweiß enthalten sein. Im Colour Index wird Bariumsulfat als Pigment White 21 Pigment White 22 geführt. Es ist hervorragend lichtecht und chemisch stabil. Deshalb erhielt es auch die Bezeichnung Permanentweiß.
Wirkung
Als Inhaltsstoff eines Kosmetikum:
Kosmetischer Farbstoff: färbt kosmetische Mittel und/oder gibt der Haut und/oder den Hautanhängen Farbe.
Trübend: verringert die Transparenz und die Lichtduchlässigkeit von kosmetischen Mitteln.
Allergologie (Relevanz)
Allergische Reaktionen/Allergien zu Bariumsulfat als Kontaktallergen sind bisher nicht bekannt oder beschrieben.
Zur allergologischen Relevanz als Medikamentenallergen siehe unter "Röntgenkontrastmittel".
Literatur
www. haut.de
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