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(8.6.2015)
Vanillin
(potenzielles) Typ IV-Kontaktallergen
Vorkommen und Beschreibung
Vanillin (4-Hydroxy-3-methoxybenzaldehyd) ist der Hauptaromastoff in den Kapselfrüchen der Gewürzvanille sowie ein natüridentischer Aromastoff. Es handelt sich um den in Lebensmitteln gebräuchlichsten synthetischen Geschmacksstoff. Vanillin ist praktisch in allen Backwaren (Vanille-Zucker, Backaromen), in Süßspeisen aller Art, Speiseeis u.v.m enthalten. Außerdem ist Vanillin in Kosmetika und in Arzneimitteln als Aromastoff zu finden.
Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff
Ethyl vanillin (INCI). Funktion: Lindernd, maskierend
Allergologische Relevanz
Sensibilisierungshäufigkeit selten, Sensibilisierungspotenz schwach
Es besteht die Möglichkeit, durch orale Zufuhr von Vanille (in größeren Mengen) bei Perubalsam-Allergikern Rezidive ihrer Hautveränderungen auszulösen. Die beweist nicht nur das Vorkommen von Vanillin in beiden Materialien (siehe unter ”Perubalsam”), sondern belegt auch das Vorkommen weiterer gemeinsamer Inhaltsstoffe. Es kann dabei also nicht von einer Kreuzallergie gesprochen werden. Bei Patienten, die auf Propolis positiv getestet worden waren, fanden sich in einzelnen Fällen Sensibilisierungen auf Vanillin.
Allergologische Diagnostik
Epikutantestung mit Block Duftstoffe, Kosmetik/Haushalt; Testkonzentration 10 % in Vaseline (SmartPractice)
Literatur: 4, 6
https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vw
Rudzki et al: Dermatitis from propolis. Contact Dermatitis 9, 40-45 (1983)
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