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Suchbegriffe zu diesem Artikel: Temazepam

Tranquillantien 

Medikamentenallergene 

Benzodiazepine und Thienodiazepine 

  • Brotizolam 
  • Midazolam 
  • Triazolam 
  • Alprazolam 
  • Bromazepam 
  • Brotizolam 
  • Chlordiazepoxid 
  • Clobazam 
  • Clonazepam (Muskelrelaxans) (siehe unter ”Antiepileptika”) 
  • Clotiazepam 
  • Diazepam 
  • Dikaliumchlorazepat 
  • Flunitrazepam 
  • Flurazepam 
  • Loprazolam 
  • Lorazepam 
  • Lormetazepam 
  • Medazepam 
  • Metaclazepam 
  • Midazolam 
  • Nitrazepam 
  • Nordazepam 
  • Oxazepam 
  • Prazepam 
  • Temazepam 
  • Tetrazepam 
  • Triazolam 

Allergologische Relevanz 

Allergische Hautnebenwirkungen auf Benzodiazepine sind sehr selten. In der Literatur finden sich einige Berichte über Typ IV-Allergien auf das am häufigsten angewandte Benzodiazepin Diazepam (insbesondere makulopapulöse Exantheme) und vereinzelte Berichte über Typ IV-Allergien auf Tetrazepam.  

Soforttypreaktionen sind extrem selten und werden allenfalls auf Diazepam, in sehr seltenen Fällen auch bis zum anaphylaktischen Schock, beobachtet. 

Bei Midazolam sind ebenfalls sehr seltene anaphylaktische und anaphylaktoide Reaktionen beschrieben (die Unterscheidung ergibt sich durch einen positiven Prick- bzw. Intrakutan-Testung und Bestätigung einer IgE-mediierten Reaktion) mit Urtikaria, Blutdruckabfall und Atmungsdepression, die noch in der Vorintubationsphase bemerkt wurde bis hin in einzelnen Fällen zu den Zeichen eines intraoperativen anaphylaktischen Schocks. Nebenwirkungsreaktionen wie Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Herzarrhythmie, tonisch-klonische Krämpe sowie eine asthmatische Symptomatik können zwar auftreten, sind im allgemeinen jedoch eher als milde zu bezeichnen. Als Antidot bei schweren Reaktionen wie Bronchospasmus kann als Antidot bzw. kompetitiver Inhibitor das Flumenzil eingesetzt werden.

Diazepam und Nitrazepam sind schwache Photosensibilisatoren. Nach Überdosierung können bei komatösen Patienten Blasen auftreten, die denen bei Barbituratintoxikationen gleichen. 

Bei Alprazolam ist das relativ häufige Auftreten von makulopapulösen Exanthemen beschrieben. Zur Photosensibilisierung ist es unter der Behandlung mit Alprazolam ebenfalls gekommen. 

Die Allergie auf Tetrazepam, die sich unter dem Bild eines generalisierten Arzneimittelexanthems (u.a. stark juckende makulopapulöse Exantheme an Stamm und Extremitäten, die im Zeitraum zwischen 1 bis 4 Wochen nach Beginn der Einnahme auftreten), Erythema multiforme-artiger Hautveränderungen an Stamm, Extremitäten und Gesicht oder auch in Form eines umschriebenen Kontaktekzems (bei der Tabletten-Ausgabe) äußern kann, lässt sich meist durch Epikutantests mit 1 oder 5 % der Substanz in Vaseline nachweisen. Auch ein Tetrazepam-induzierter Lupus erythematodes wurde beobachtet. Eine phototoxische Reaktion auf Tetrazepam wurde in einer Kasuistik beschreiben.  

Bei Chlordiazepoxid können in seltenen Fällen kutane Nebenwirkungen, zumeist Exantheme (morbilliforme, fixe), jedoch auch Urtikaria, Angioödeme, thrombozytopenische Purpura, Vaskulitis und Ekzeme) auftreten, auch die Auslösung von photoallergischen Reaktionen ist beschrieben. Ein EEM oder eine chronisch Pigmentpurpura kommen selten vor. 

Bei Dikaliumclorazepat wurde über eine juckende eryhtematöse Sofortreaktion mit negativen Hautestungen und positiver Provokation, über eine generalisiertes makulopapulöses Exanthem mit positiver Epikutantestung sowie das Auftreten einer schmerzhaften Onycholysis berichtet. 

Nach Therapie mit Lormetazepam war ein fixes Arzneimittelexanthem aufgetreten. 

Nach Gabe von Temezepam trat ein ausgedehntes fixes Arzneimittelexanthem auf. 

Benzodiazepin-Rezeptor-Antagonist 

  • Flumazenil 

Carbaminsäureester 

  • Meprobamat 

Allergologische Relevanz 

Kutane Nebenwirkungen auf Meprobamat, die nicht selten allergisch ausgelöst sind, können in Form von Urtikaria, Angioödeme, Purpura, Exanthemen (makulopapulös, pustulöse, vesikulöse und fixe), Vaskulitis und Erythema multiforme beobachtet werden (0,2 - 3,4 % der Behandlungsfälle).Eine relativ häufige, wohl auch charakteristische Reaktion, ist ein Erythem, dem Jucken, Unwohlsein und Fieber vorausgeht, das in den Beugen der Extremitäten beginnt und sich schnell zu einer schweren nicht thrombozytopenischen Purpura entwickelt. Ein ausgedehntes toxisches Erythem trat in Verbindung mit einer anaphylaktoiden Reaktion bei einem Patienten auf, bei dem sich der Epikutantest für die Diagnosefindung als hilfreich erwies. 

Literatur: 7, 8, 9, 12, 15, 431, 432, 433 

Aznar et al: Hypersensitivity to chlorazepate dipotassium. Allergy 60, 264-265 (2005) 

Asero et al: Hypersensitivity to diazepam. Allergy 57: 1209 (2002)

Shin et al: A case of midazolam anaphylaxis. Clin Endosc 47, 262-276 (2014)  http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4058546/

Davis et al: Reversal of midazolam-induced laryngospasm with flumazenil. Ann Amerg Med, 32, 263-265 (1998)

George et al: Anaphylaxis with midazolam – Our experience. Indian J Anaesth 55, 630-631 (2011)

Hwang et al: Midazolam hypersensitivity during the transportation to theater -A case report. Korean J Anesthesiol 59 (Suppl): S1-S2 (2010

Shin et al: A Case of Midazolam Anaphylaxis. Clin Endosc 47, 262-265 (2014)
 

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