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Suchbegriffe zu diesem Artikel: Salbei

Thymian 

Thymus vulgaris, Fam: Lamiaceae 

Vorkommen/Beschreibung 

Die ursprüngliche Heimat des Thymian ist der westlichen Mittelmeerraum, er wurde jedoch schon im Altertum außerhalb dieses Gebietes als Gewürz- und Heilpflanze kultiviert. Er verwildert auch in unsereren Breiten auf trockenen, sonnigen und extensiv genutzten Böden. Daher lässt sich der Thymian auf kargen Weinhängen, spärlich mit Gras bewachsenen Hügeln ,Feldrainen und Heidewegen finden. Thymian ist immergrün und wächst als niederliegender Zwergstrauch.

Das in den Blättern zu 0,3 - 3,4 % enthaltene ätherische Öl besteht u.a. aus 30 - 70  Thymol und carvacol (Thymiancampfer), die den typischen Geruch ergeben. Weitre Inhaltsstoffe sind Cineol, Pinen, Borenol, und Linalool.

Von alters her ist Thymian bei der Wurstherstellung unentbehrlich. Er wird frisch gehackt oder getrocknet bei allen Fleisch-, Wild- sowie Geflügelgerichten, aber auch in Suppen- und Soßenwürzen verwendet. Thymian wird als Teeaufguss verwendet und kommt in Tinkturen, Thymianbädern und in der Aromatherapie zum Einsatz. Thymianöl wird zudem in der Kosmetikindustrie für Parfüms verwendet und ist auch oft Bestandteil von Mundwässern, Gürgelmitteln, Zahnpasten, Pudern und Seifen. Auch Likören kann der Thymian zugesetzt sein.

Typ I-Reaktion 

In sehr seltenen Fällen kann durch Thymian eine Nahrungsmittelallergie ausgelöst werden, z.B. wurde eine schwere anaphylaktische Reaktion wenige Minuten nach Genuss von mit Thymian gewürztem Fleisch und Schnecken beobachtet. Auch eine anaphylaktische Reaktion nach Genuss von Thymian und Oregano wurde beschrieben.

Eine Kreuzreaktivität kann ggf. zu anderen Gewürzen aus der Familie der Lippenblütler (Oregano, Basilikum, Majoran, Minze, Salbei) bestehen.

Diagnostik 

Prick/Scratch mit Nativmaterial, RAST (Ph.) 

Typ IV-Reaktion 

Kontaktallergien können in extrem seltenen Fällen beobachtet werden. Allergen: Thymol (siehe dort).

Einzelfälle einer beruflich verursachten aerogenen Kontaktdermatitis ausgelöst durch Thymianstaub wurden zudem beschrieben, ungeklärt blieb jedoch, ob irritativ oder kontaktallergisch verursacht.

Literatur: 1, 2, 3 

Benito et al: Labiatae allergy: systemic reactions due to ingestion of  oregano and thyme. Ann Allergy Asthma Immunol 76, 416-418 (1996)

Spiewak et al: Occupational airborne contact dermatitis caused by thyme dust. Contact Dermatitis 44, 235-239 (2001)

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