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Suchbegriffe zu diesem Artikel: Sorbinsäure

(14.8.2015)

Sorbinsäure

Auslöser von pseudoallergischen Reaktionen, Typ IV-Kontaktallergen 

Vorkommen und Beschreibung

Die Sorbinsäure (auch Hexadiensäure) ist eine zweifach ungesättigte Carbonsäure. Sie wurde erstmals aus der Vogelbeere isoliert, ist jedoch auch in anderen Beeren, z.B. Blaubeere, Erdbeere und Preiselbeere ist zu finden.Als Konservierungsstoff (siehe auch dort) und Lebensmittelzusatzstoff wird Sorbinsäure selbst (E 200) oder eines ihrer besser wasserlöslichen Salze (Kaliumsorbat E202, Calciumsorbat E 203 und Natriumsorbat E 201 eingesetzt.  Die heute in großen Mengen verwendete Verbindung ist jedoch ein Syntheseprodukt mit guter antimikrobieller, fungizider und z.T. auch antioxidativer Wirkung. Da die Sorbinsäure als gesundheitlich unbedenklich gilt, zählt sie zu den am weitesten verbreiteten Konservierungsmitteln. Sorbinsäure ist u.a. zugelassen für Trockenfrüchte, zuckerreduzierte Konfitüren, Marmeladen und Gelees, abgepackten, geschnittenen Käse, Schmelzkäse,abgepacktes Brot und Backwaren, Margarine sowie Fleisch-, Fisch- und Meerestierersatzprodukte. Zusätzlich ist der kombinierte Einsatz von Sorbin- und Benzoesäure zugelassen, u.a. für kandierte oder glasierte Früchte, in Essig, Öl oder Lake eingelegtes Gemüse, Fischkonserven, Trockenfisch und andere Fischerzeugnisse, Garnelen, Kaugummi sowie Diätlebensmittel für Übergewichtige. Sorbinsäure wird darüber hinaus in der Weinherstellung verwendet und ist zudem ein wichtiges Konservierungsmittel für Aromen und Enzyme. Der Konservierungsstoff ist auch für Weitere Einsatzbereiche sind: Kosmetika, Toilettenartikel, Hygieneprodukte; pharmazeutische Produkte wie Augentropfen, Kontaktlinsenflüssigkeiten, Kauttaback, Lebensmittelverpackungen, Externa in der dermatologischen Therapie; im industriellen Bereich als Zusatz zu trocknenden Ölen zur Erhöhung der Trocknungsfähigkeit und zu Alkydharzen zur Glanzerhöhung.

Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff

Sorbic acid (INCI). Funktion: Konservierungsstoff

Calcium sorbate (INCI). Chem. Bezeichnung: Calciumdihexa-2,4-dienot. Kosmetische Funktion: Konservierungsstoff

Isopropyl sorbate (INCI). Isopropylhexa-2,3-dieonat. Funktion: antimikrobiell

Potassium sorbate (INCI). Siehe unter "Kaliumsorbat"

Allergologische Relevanz 

In seltenen Fällen kann es bei Verwendung von Sorbinsäure oder Sorbaten zu pseudoallergischen Reaktionen in Form einer Urtikaria kommen.

Als Kontaktallergen: Sensibilisierungshäufigkeit gelegentlich, Sensibilisierungspotenz schwach. Die Sorbinsäure ist aufgrund der vorliegenden Daten als schwaches Allergen zu bewerten, nur selten ist mit kontaktallergischen Reaktionen zu rechnen. In einer Studie mit 147 Patienten, bei denen die Verdachtsdiagnose einer allergischen Kontaktdermatitis auf Kosmetika bestanden hatte, fanden sich 9 postive Testreaktionen auf die Sorbinsäure (12,33 %). In einer Untersuchung bei 512 Patiente, die an chronischen Ekzemen (u.a. atopischem Ekzem) gelitten hatten, fand sich eine Sensibilsierungrate von 0,6 %.

Allergologische Diagnostik

Epikutantestung mit Block Konservierungsmittel; Testkonzentration 1 % in Vaseline (SmartPractice).

Literatur: 4, 6, 20

https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vw

http://www.zusatzstoffe-online.de/zusatzstoffe/50.e200_sorbins%E4ure.html

Fischer et al: Cutaneous reactions to sorbic acid and potassium sorbate. Cutis 25, 350, 352, 423 (1980)

Le Coz et al: Occupational contact dermatitis from potassium sorbate in milk transformation plant. Contact Dermatitis 53, 176-177 (2005)

Silva et al: Study of the frequency of allergens in cosmetics components in patients with suspected allergic contact dermatitis. An Bras Dermatol 87, 263-268 (2012)

Grange-Prunier et al: Tobacco contact dermatitis caused by sensitivity to sorbic acid. Ann Dermatol Venereol 135, 135-1378 (2008)

Dastychová et al: Contact sensitization to pharmaceutic aids in dermatologic cosmetic and external use preparations. Ceska Slov Farm 53, 151-156 (2004)

Dejobert et al: Vesicular eczema and systemic contact dermatitis from sorbic acid. Contact Dermatitis 45, 291 (2001)

Raison-Peyron et al: Sorbic acid: an unusual cause of systemic contact dermatitis in an infant. Contact Dermatitis 43, 247-248 (2000)

Giordano-Labadie et al: Systemic contact dermatitis from sorbic acid. Contact Dermatitis 34, 61-62 (1996)

Ramsing et al: Contact sensitivity to sorbic acid. Contact Dermatitis 28, 124-125 (1993)

Haustein et al: Burning mouth syndrome due to nicotinic acid esters and sorbic acid. Contact Dermatitis 19, 225-226 (1988)

Clemmensen et al: Patch test reaction of the buccal mucosa to sorbic acid. Contact Dermatitis 8, 341-342 (1982)

Clemmensen et al: Perioral contact urticaria from sorbic acid and benzoic acid in a salad dressing. Contact Dermatitis 8, 1-6 (1982)

Auslösung einer Urtikaria: Juhlin et al: Recurrent urticaria: clinical investigation of 330 patients. Br. J Dermatol 104, 369-381 (1981)!!!!!

Noch weiter Pub med "sorbic acid"!!

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