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Suchbegriffe zu diesem Artikel: Rosmarin

(3.8.2015)

Rosmarin 

Hautirritative Wirkung, Typ IV-Kontaktallergen 

Vorkommen und Beschreibung

Der Rosmarin (Rosmarinus officinalis) ist eine Pflanzenart in derr Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Die Pflanze wächst insbesondere im Mittelmeerraum, wird jedoch häufig als Zier- und Gewürzpflanze kultiviert. Als Duftpflanze wird Rosmarin als Inhaltsstoff von Parfümsoder in der Naturkosmetik  verwendet. In der mediterranen Küche ist Rosmarin ein wichtiges Gewürz. Er gilt zudem als klassisches Grillgewürz und harmoniert unter anderem mit Fleisch, Geflügel, Lammfleisch, Zucchini, Kartoffeln und Teigwaren. Auch für Süßspeisen findet das Blätter oder der Rosmarinhonig Anwendung. In der Naturheilkunde wird Rosmarin als Arzneidroge sowohl innerlich als Tee als auch äußerlich als Salbe, Spiritus oder Bademittel angewendet. Er hat eine starke antiseptische und auch antimykotische Wirkung. Inhaltsstoffe des Rosmarins sind ätherische Öle (Terpene wie Cineol, Borneol, Bornylacetat, Campher, Carnosol, Carnosolsäure, Terpineol, Gerbstoffe (insbesondere Rosmarinsäure), Flavonoide, Glycolsäure, Saponine und Harze. Rosmarinöl wird mittels Wasserdampfdestillation des Krautes gewonnen. Wegen seiner pharmakologischen Wirkung (antimikrobiell, durchblutungsfördern) sowie in der Aromattherapie und Parfumindustrie eingesetzt. Inhaltsstoffe sind 1,8-Cineol, Cahmper, 1-Pinen, Camphen, Borneol, Sesquiterpene, Monoterpenole, Phenol, Ketone und Ester.

Verwendung als kosmetischer Inhalttsstoff

Rosmarinus officinalis extract (INCI). Extrakt aus den Blättern des Rosmarins. Funktion: kräftigend, erfrischend, antimikrobiell

Rosmarinus offincinals leaf powder (INCI). Besteht aus den pulverisierten Blättern des Rosmarins. Funktion: hautpflegend

Rosmarinus officinalis oil (INCI). Ätherisches Öl aus den blühenden Trieben des Rosmarins. Funktion: kräftigend, erfrischend

Allergologie (Relevanz)

In seltenen Fällen können das Pflanzenmaterial, Rosmarin-Extrakt oder Rosmarin-Alkohol oder eine allergischen Kontaktdermatitis auslösen. Auch eine kontaktallergische Reaktion auf Rosmarin-Battextrakt ist beschrieben. In der Epikutantestung zeigte sich eine postive Reaktion auf 0,1%iges Blattextrakt in destilliertem Wasser. Kreuzreaktion ist mit Thymian möglich. Als Kontaktallergen wurde das Diterpen Carnosol beschrieben. Im Vordergrund steht die jedoch hautreizende Wirkung von Rosmarin. Insbeonsodere das Rosmarinöl gilt als hautreizendes ätherisches Öl.

Literatur: 3

https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vw

Miroddi et al: Rosmarinus officinalis L. as cause of contact dermatitis. Allergol Immunopathol (Madr) 42, 616-619 (2014)

Martínez-González et al: Concomitant allergic contact dermatitis due to Rosmarinus officinalis (rosemary) and Thymus vulgaris (thyme). Contact Dermatitis 56, 49-50 (2007)

Martínez-González et al: Rosemary contact dermatitis and cross-reactivity with other labiate plants. Contact Dermatitis 54, 201-212 (2006)

Inui et al: Allergic contact dermatitis induced by rosemary leaf extract in a cleansing gel. J Dermatol 32, 667-669 (2005)

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