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Suchbegriffe zu diesem Artikel: Ringelblume

(22.3.2015)

Ringelblume 

Typ IV-Kontaktallergen, inhaltatives Typ I-Soforttypallergen

Die Ringelblume (Calendula officinalis) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Korbblütler Asteraceae). Sie wird weit verbreitet kultiviert und kommt verwildert in ganz Europa vor. Die Blütezeit dauert von Juni bis Oktober. Inhaltsstoffe sind ätherisches Öl, Bitterstoffe, Calendula-Sapogenin, Saponine, Glykoside, Carotinoide, Xanthophylle, Flavonoide, Stigmasterol, Beta-Sitosterol, Salizylsäure, Taraxasterol und Violaxanthin. Pharmazeutisch werden die getrockneten ganzen bzw. zerkleinerten Blüten verwendet. Die pharmazeutische Droge wirkt entzündungshemmend und fördert die Bildung von Granulationsgewebe und damit die Wundheilung. In der Lebensmittelindustrie wird die Ringelblume als Farbstoff eingesetzt, unter anderem bei Käse und Butter. In Teemischungen dient sie als Füllmittel.  Zudem wird sie in vielen Bio- und Naturkosmetika eingesetzt.

Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff

Calendula officinalis extract (INCI). Extrakt aus den Blüten der Ringelblume. Kosmetische Funktion: geschmeidig machend

Calendula officinalis oil (INC): Öl aus den Blüten der Ringelblume. Kosmetische Funktion: geschmeidig machend

Allergologie (Relevanz)

Durch das Fehlen von Sesquiterpenlactonen sind irritative oder allergische Reaktionen im Vergleich zu anderen Vertretern der Korbblütler selten.Obwohl die Ringelblume sehr häufig verwendet wird, gibt es in der Literatur nur wenige Fälle einer nachgewiesenen Spättypsensibilisierung im Epikutan-Test. In einer Studie mit Epikutantests bei 443 Patienten fanden sich Sensibilisierungen bei 9 Patienten (2.03 %). Dies steht auch in guter Übereinstimmung mit dem experimentell nachgewiesenen schwachen Sensibilisierungsvermögen der Ringelblume.

Durch Ringelblumenpollen kann in sehr seltenen Fällen eine Pollinosis ausgelöst werden. 

Allergologie Diagnostik

Epikutantestung mit 10 % des Kurzetherextraktes

Literatur: 3, 465

https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vw

Paulsen: Contact sensitization from Compositae-containing herbal remedies and cosmetics. Contact Dermatitis 47, 189-198 (2002)

Reider et al: The seamy side of natural medicines: contact sensitization to arnica (Arnica montana L.) and marigold (Calendula officinalis L.). Contact Dermatitis 45, 269-272 (2001)


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