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(8.8.2015)
Rind
Typ I-Soforttypallergen, (potenzielles) Typ IV-Kontaktallergen
Siehe auch unter ”Fleisch”, ”Tiere” , "Landwirtschaft"
Vorkommen und Beschreibung
Das Hausrind (Bos taurus), Familie: Bovidae, stammt vom Ur oder Auerochsen ab, der vor über 300 Jahren ausgestorben ist. Der Domestikationsprozess für dieses wichtigste Haustier des Menschen begann vor über 8000 Jahren. Seit dieser Zeit sind sehr verschiedenartige Rassen entstanden.
Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff
Bubulum oil (INCI). Öl, das aus den Rinderfüßen gewonnen wird. Kosmetische Funktion: geschmeidig machend, Lösemittel
Brain extract (INCI). Extrakt aus dem Gehirn von toten Säugetieren (u.a. Rind). Kosmetische Funktion: hautschützend
Calf blood extract (INCI). Extrakt aus Rinderblut. Kosmetische Funktion: hautpflegend
Calk skin extract (INCI). Extrakt aus Rinderhaut. Kosmetische Funktion: rückfettend
Calk skin hydrolysate (INCI). hydrolysierte Rinderkalbhaut. Kosmetische Funktion: hautpflegend
Hydrolyzed hemoglobin (INCI). Rinder-Hämoglobine. Funktion: hautpflegend, haarkonditionierend
Omental lipids (INCI). Rindernetz-Lipide. Funktion: geschmeidig machend
Serum (INCI). Seurum ist Rinderkälberserum. Funktion: hautpflegend, hautschützend
Allergologie (Relevanz)
Allergieauslösende Proteine konnten in Epithelien der Haut, in Hautschuppen und in Haaren nachgewiesen werden. Sensibilisierungen kommen in der Regel nur bei Landwirten, deren Ehefrauen, Metzgern und Tierärzten (Berufsallergen) vor, ausgelöst werden kann eine Rhinokonjunktivitis oder das Rinderhaar-Asthma.
Auch im Fleisch und in der Milch und aus den daraus gewonnen Produkten (siehe unter ”Milch” und ”Fleisch”) befinden sich spezifische Eiweiße, die Allergien auslösen können. Allergische Reaktionen auf Rindfleisch sind eher selten. Fleisch enthält Rinderserumalbumin, ein hitzelabiler Bestandteil der Kuhmilch. Es wird meistens jedoch von Kuhmilchallergikern toleriert. Majorallergene, die z.B. auch im Rinderhaar zu finden sind, werden auch im Fleisch gefunden.
Stadium |
zeitliches Auftreten |
häufig Symptome |
Frühstadium |
33 +/- 14 Jahre nach erstem Rinderkontakt |
Rhinitis, Konjunktivitis, Kontakturtikaria |
Vollstadium |
6 +/- 3,5 Jahre nach Auftreten erster Symptome |
Atemnotanfälle, Husten, Auswurf bei Rinderkontakt |
Komplikations-stadium |
häufig bereits im Vollstadium |
unspezifische bronchiale Hyperreaktivität, z.B. bei Nebel, Staub, kalter Luft; Belastungsdyspnoe, |
”Residual- |
nach Abschaffen der Rinder |
meist Fortbestehen der Symptome des Komplikationsstadiums |
40 % der Fälle mit nachgewiesenem Rinderhaar-Asthma zeigten im Intrakutan-Test eine Sensibilisierung auf Milch, ohne dass eine klinische Symptomatik bestand. Der positive Hauttest ist vermutlich auf eine Antigen-Gemeinschaft von Proteinen aus Rinderhaaren und Milch zurückzuführen.
Kontakt-Reaktionen werden überwiegend bei Metzgern oder anderen Personen in der fleischverarbeitenden Industrie beobachtet. Als Symptom ist dabei häufig eine Kontakturtikaria oder eine Proteinkontaktdermatitis zu finden. Eine kontaktallergische Reaktion mit positivem Epikutantest ist auf Rinderhaar beschrieben.
Allergologische Diagnostik
Prick, i.c. (Al.: Rinderepithelien, Rindfleisch), RAST (Ph.: Rinderepithelien, -serumalbumin), ggf. nasale (Al.) oder bronchialer Provokationstest mit Rinderepithel-Extrakten
Therapie
Ggf. Durchführung einer Hyposensibilisierung (Al.)
Literatur: 384
https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vw
Liubojevic et al: Allergic contact dermatitis to cow's hair. Contact Dermatitis 56, 50-52 (2007)
verwandte Links:
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