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Suchbegriffe zu diesem Artikel: Syndrom

Rhinitis, allergische 

Nasale Hyperreaktivität: Differentialdiagnostische Überlegungen bei perennialer Rhinitis 

Die Nasenschleimhaut reagiert auf verschiedenartige Reize mit den klinischen Symptomen Obstruktion, Sekretion und Niesreiz. Sofern diese Symptome in einem übersteigerten Maß auf physikalische, chemische oder pharmakologische Reize erfolgen, spricht man von der nasalen Hyperreaktivität (früher auch vasomotorische Rhinitis). Der Patient reagiert beispielsweise übersteigert auf Allergene (spezifische Hyperreaktivität), Irritanzien aus der Umwelt (Zigarettenrauch, Staub, Dämpfe, kalte Luft u.a.), Lageveränderung oder Anstrengung (unspezifische Hyperreaktivität). Dabei wird der als physiologisch zu betrachtende Nasenzyklus (wechselseitiges Ab- und Anschwellen der Nasenschleimhaut) gestört. Die nasale Hyperreaktivität stellt ein klinisches Phänomen dar, welches auf unterschiedlichen, teilweise überlappenden Pathomechanismen beruht und durch vielfältige ätiologische Faktoren bestimmt ist. 

Klassifikation der Ursachen einer nasalen Hyperreaktivität 

  • allergische Rhinitis
    durch exogene Stimuli (Allergene) ausgelöste immunologische Reaktion; saisonal, perennial, berufsbezogen, nutritiv 
  • Aspirinintoleranz oder ASS-Sensitivität
    Symptome: Rhinitis, Nasenpolypen, Asthma bronchiale (Samter-Trias) 
  • Arzneimittelnebenwirkungen
    z.B. ACE-Hemmer, Antisympathomimetika 
  • nerval-reflektorisch
    durch nervale Elemente vermittelte übersteigerte Reaktion auf exogene oder endogene Stimuli (Reaktion auf gewürzte Speisen, Skifahrernase, Athletennase, Schleimhautkontakt durch Septumsporn) 
  • irritativ-toxische Rhinitis
    Die Exposition gegenüber chemisch-irritativen oder toxischen Substanzen wie Formaldehyd, Cadmium oder Textilstaub, Metallen, Metalloiden, Lösemitteln, Pestiziden, Zyanaten, Kunststoffen, Desinfektionsmitteln und anderen chemischen Stoffen führt zu einer vorhersehbaren und dosisabhängigen Toxizität. Langzeit- und Kombinationseffekte von Schadstoffen aus der Außenluft (Ozon, SO2, NO2, Schwebstäube) und Innenraumluft (volatile organic compounds - VOC) sind derzeit noch schwer einzuschätzen. Die andauernde Exposition gegenüber Zigarettenrauch führt zur Atrophie der Schleimhaut mit Epitheldysplasie, Trockenheit und Obstruktionsgefühl. 
  • infektiöse und postinfektiöse Rhinitis
    Bei der postinfektiösen Hyperreaktivität leiden die Patienten für mehrere Wochen unter einer anhaltenden wässrigen Sekretion und wechselnder Obstruktion. Therapie mit topischen Steroiden für bis zu 3 Monaten 
  • endokrine Rhinitis
    z.B. Schwangerschaftsrhinopathie (bevorzugt im 3. Trimenon), bei Kontrazeption, Gestagenmangel, Schilddrüsenerkrankungen, Akromegalie 

Differentialdiagnosen 

Die Diagnose einer der nasalen Hyperreaktivität zugrunde liegenden Erkrankung setzt, insbesondere bei chronischen Beschwerden, den Ausschluss anderer Erkrankungen der Nase, der Nasennebenhöhlen oder des Nasopharynx durch einen Facharzt voraus. 

Mögliche Differentialdiagnosen sind: 

  • Nase
    akute virale oder bakterielle Rhinitis, chronische bakterielle Rhinitis, Rhinitis atrophicans, Septurmdeviation oder -luxation, Formfehler der Nasenpyramide oder der Nasenflügel, postoperative Narbenbildung oder Instabilität, posttraumatisches Hämatom oder Abszess, Lues, Lepra, Sarkoidose, Morbus Wegener, gut- oder bösartige Tumoren der Nase, Meningoencephalocele, Fremdkörper, Rhinitis sicca anterior, zystische Fibrose, Ziliendyskrasie, Kartagener-Syndrom, primäre und sekundäre Immundefekte, z.N. Radiatio 
  • Nasennebenhöhlen
    akute Sinusitis, Baro-Sinusitis, “Bade-Sinusitis”, chronische Sinusitis, Mykose der Nasennebenhöhlen, Mukoviszidose, Concha bullosa, Polyposis paranasalis, Zysten der Nasennebenhöhlen, Choanalpolyp, Pyrozele, gut- oder bösartige Tumoren. 
  • Nasenrachenraum
    Adenoide, gut- oder bösartige Tumoren, Fremdkörper, Choanalatresie, vergrößerte hintere Enden der unteren Muscheln, Pseudotumoren, Dermoide, Bursitis pharyngealis, Encephalomeningozele 
  • Extranasale Symptomatik
    Herz-Kreislauferkrankungen, Lungenerkrankung, Gebissanomalie 

Literatur: 27 

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