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Suchbegriffe zu diesem Artikel: Pollen

(17.6.2015)

Raps 

Typ I-Soforttypallergen, (potenzielles) Typ IV-Kontaktallergen

Vorkommen und Beschreibung

Raps (Brassica napus) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Die ursprüngliche Heimat liegt im Mittelmeerraum. Raps wird jedoch heute weltweit als Nutz- und Futterpflanze angebaut, da er bei fast jedem gemäßigten Klima gut gedeiht. Blütezeit bei Aussaat im Vorjahr Mai bis Juni, bei Aussaat im Frühjahr August bis Oktober; sowohl selbstbefruchtend als auch insektenbestäubt, sehr gute Bienenweide. Raps wird sowohl als Gemüse, wie in der einjährigen Version, aber auch als Futterpflanze verwendet. Aus der Rapssaat, dem wirtschaftlich genutzten Pflanzenteil, wird in erster Linie Rapsöl (siehe dort) gewonnen.

Der Rübsen, syn.: Rübsamen oder Rübsaat, (Brassica rapa) ist eine Elternart des Rapses. Er ist im Mittelmeergebiet beheimatet, als Kulturpflanze weit verbreitet und öfter auch  verwildert.Es gibt zahlreiche Sorten bzw. Unterarten, die als Öl-, Gemüse- bzw. Futterpflanzen angebaut werden

Der Ölrübsen (Brassica rapa subsp. oleifera, syn. Brassica rapa subsp. campestris) ist eine Unterart des Rübsen. Es handelt sich um eine Ölsaat ähnlich dem Raps. 

Eine weitere Unterart des Rübsen ist der Pak Choi (deutsch auch Senfkohl oder Blätterkohl) (Brassica campestris chinensis, syn.: Brassica rapa chinensis), der in großem Maßstab in Asien angebaut wird, jedoch auch in den gemäßigen europäischen Zonen wächst. Er wird als Gemüse oder Salat verwendet.

Die Speiserübe (Brassica rapa subsp. rapa) ist ebenfalls einen Unterart des Rübsen.  Die Speiserübe wird als Gemüse und als Viehfutter verwendet. Seltener ist eine Nutzung der jungen Blätter als Blattgemüse.

Zu unterscheiden ist die Steckrübe, syn.: Kohlrübe (Brassica napus subsp. rapifera), eine Unterart des Rapses. Sie wird als Gemüse genutzt.

Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff

Brassica campestris rapa extract (INCI). Extrakt  aus den Wurzeln von Speiserüben. Kosmetische Funktion: antimikrobiell, geschmeidig machend

Siehe auch unter "Rapsöl"

Allergologische Relevanz 

Raps wird als ein weniger relevantes Allergen angesehen. Selten Auslöser einer Nahrungsmittelallergie (Pollen in Honig: Rapshonig oder Mischhonig) und Proteinkontaktdermatitis. Durch den immer häufigeren Anbau von Raps nehmen inhalative Allergien gegen dessen Pollen zu. Dies zeigten Nachtestungen bei Patienten, bei denen zunächst keine Ursache für eine im April oder Mai aufgetretene Rhinitis gefunden wurde. Auch ein Asthma bronchiale kann ausgelöst werden. In der Regel enthält die Luft nur in Anbaugebieten merkliche Pollenmengen.

Lediglich bei der Steckrübe ist ein kontaktallergische Reaktion in beruflichem Zusammenhang beschrieben.

Allergologische Diagnostik 

Prick, i.c. (Al.), RAST (Ph.), ggf. nasale Provokation (Al.)

Literatur: 3 

https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vw

Fiorina et al: Aerobiologic diagnosis of brassicaceae-induced asthma. Allergy 58, 829-830 (2003)

Munoz-Bellido et al: Occupational contact dermatitis to turnip (Brassica napa). Allergy 58, 1198-1199 (2003)

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