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Suchbegriffe zu diesem Artikel: Proteinkontaktdermatitis

Proteinkontaktdermatitis/Proteinkontakturtikaria 

Siehe auch unter “Kontakturtikaria” 

Im Unterschied zu einer allergischen Kontaktdermatitis durch eine niedermolekulare Chemikalie wird die Proteinkontaktdermatitis durch Eiweiße ausgelöst. Manche Autoren gehen davon aus, dass eine kombinierte Typ I- und Typ IV-Reaktion für die Entwicklung einer Proteinkontaktdermatitis verantwortlich ist. Am häufigsten präsentiert sich die Proteinkontaktdermatitis als chronisch wiederauftretende Dermatitis der Hände und Unterarme mit urtikariellen und/oder vesikulären Eruptionen ca. 20 Minuten nach Kontakt mit dem auslösenden Lebensmittel. Steht eher das einmalige Ereignis mit Rötung, Quaddeleruption und Pruritus im Vordergrund, spricht man von einer Proteinkontakturtikaria, die durch chronischen, kontinuierlichen Umgang auch in eine Proteinkontaktdermatitis übergehen kann. Als Mechanismus der Proteinkontakturtikaria wird eine IgE-vermittelte Typ I-Reaktion beschrieben, da entweder Prick- oder Scratchtestungen und offene Epikutantestungen in den meisten Fällen eine positive Hautreaktion zeigen, jedoch die 48 Stunden-Epikutantestergebnisse negativ ausfallen. Spezifische IgE-Antikörper werden nicht in jedem Fall gefunden. 

Eine vorgeschädigte Haut scheint eine der Voraussetzungen zu sein, eine Proteinkontaktdermatitis zu entwickeln. Hochmolekulare Substanzen wie Proteine können dann leichter die Haut penetrieren. Kontakt mit Irritanzien auf ungeschützter Haut und andere Faktoren, die die Hautbarriere mindern, könnten erklären, warum auch Nicht-Atopiker in manchen Berufen, z.B. Tierärzte, Köche und Metzger eine Proteinkontaktdermatitis entwickeln. 

Vier Hauptgruppen von Proteinen können eine Proteinkontaktdermatitis verursachen:  

  • tierische Proteine (u.a. Milch) 
  • Getreide 
  • Enzyme 
  • Pflanzen (Früchte, Gewürze, Pflanzen und Latex, selten Hölzer) 

Literatur 

Álvarez-Cuesta: Occupatinoal asthma and IgE-mediated contact dermatitis from sapele wood. Contact dermatitis 51, 88-98 (2004) 

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